https://wiki.unionbusting.de/api.php?action=feedcontributions&user=WikiAdmin&feedformat=atomUnionBustingWiki - Benutzerbeiträge [de]2024-03-29T00:58:19ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.35.3https://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Schreibregeln&diff=1319Schreibregeln2022-02-09T12:59:15Z<p>WikiAdmin: /* Zeitungen / Zeitschriften / Online-Portale */</p>
<hr />
<div>== Belegen: Nachweise / Quellen erstellen ==<br />
<br />
===Zeitungen / Zeitschriften / Online-Portale===<br />
Quellen mit Links sind der wichtigste Rohstoff des UnionBustingWiki. Die Funktion zum Einfügen heißt "Belegen". Quellen sollten nach folgendem Muster erfasst werden: <blockquote>Vorname Nachname des Autors: Überschrift des Beitrags [Link/URL zur Quelle auf die Überschrift setzen], Medium, 3.8.1905 [Erscheinungsdatum], abgerufen 15.6.2021 [wichtig nur, falls kein Erscheinungsdatum erkennbar ist].<ref>Habakuk Tibatong: [https://www.wz-net.de/lokales/urmel-und-wickie-auf-der-flucht_10_110041564-21-.html Urmel und Wickie auf der Flucht!], Walsroder Zeitung, 22.5.2012 (Paywall)</ref></blockquote>Wenn kein Autorenname ersichtlich ist, kann er auch weggelassen werden.<br />
<br />
==Nachweise / Quellen==<br />
<references /></div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1313Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T12:37:21Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Deutsches Rotes Kreuz<br />
| Abkürzung = DRK<br />
| Logo = DRK Logo2.svg<br />
| Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener Verein]]<br />
| Gründungsdatum = 25. Januar 1921<br />
| Gründungsort = [[Bamberg]]<br />
| Gründer = [[Joachim von Winterfeldt-Menkin]]<br />
| Sitz = Berlin, Deutschland<br />
| Hompage = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
| ISO-Region = DE<br />
| Motto = <br />
| Zweck = [[Humanitäres Völkerrecht]], [[Humanitäre Hilfe]], [[Sozialarbeit]]<br />
| Vorsitz = [[Gerda Hasselfeldt]], Präsidentin<br />
| Geschäftsführung = Christian Reuter, [[Generalsekretär]]<br />
| Umsatz = 150.581 Tsd. Euro <small>(2019)<br />
| Mitarbeiterzahl = 180.309 <small>(31.12.2019)<br />
| Freiwilligenzahl = 443.334 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht" /><br />
| Mitgliederzahl = 2.785.112 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht">[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf ''Jahrbuch 2019''.] Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V., Berlin 22.05.2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (PDF; 8&nbsp;MB).</ref><br />
| Website = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
<br />
}} <br />
Das '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Rotes_Kreuz Deutsche Rote Kreuz]''' ('''DRK''') ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Rechtliche Grundlage der DRK-Aktivitäten sind auf internationaler Eben die Genfer Konventionen und in Deutschland das [https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/ DRK-Gesetz]. <br />
<br />
Das DRK ist − als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland − Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
<br />
Das Deutsche Rote Kreuz ist wiederholt durch '''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte''' auffällig geworden. Ferner durch '''[[Lohndumping]] und [[Tarifflucht]]''' bzw. Tarifabstinenz.<br />
== Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe + Gemeinnützigkeit ==<br />
Die Deutsche Rote Kreuz pflegt als Organisation mit ca. 3 Millionen Vereinsmitgliedern ein humanitäres Image und wirbt intensiv um Spenden und freiwillige Helfer. Gleichzeitig ist das DRK mit rund 180.000 Beschäftigten <ref>[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf DRK Jahrbuch 2019]</ref> einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Bundesregierung sicherte dem DRK 2008 durch ein eigenes ''Deutsches Rotes Kreuz-Gesetz'' ([http://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html#BJNR234610008BJNG000100000 DRK-G]) staatliche Privilegien.<br />
<br />
Die Arbeitsbedingungen sowie eine anti-demokratische, mitbestimmungsfeindliche Grundeinstellung des DRK-Management in zahlreichen Gliederungen stehen in offensichtlichem Widerspruch zum karitativen Image des DRK.<br />
<br />
==Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft ==<br />
Die DRK-Struktur ist verworren und intransparent. Formell stellt das DRK eine Föderation aus unabhängigen Kreisverbänden und Landesverbänden dar, die meist eingetragene Vereine sind. Wieviel diese juristisch eigenständigen Vereine im Jahr umsetzen, woher sie ihr Geld beziehen, wie sie es ausgeben, ist oft unklar. Das ist aus folgendem Grund höchst bemerkenswert: Immerhin handelt es sich um eine Organisation, die bundesweit in den Leitmedien um Spenden wirbt und die andererseits staatlich finanziert wird.<br />
<br />
Wieviel an Spendengeldern und staatlichen Zuwendungen für Geschäftsführergehälter verwendet wird, ist der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Möglicherweise nicht ohne Grund.<br />
<br />
Ein '''Hauptmotiv für notorisches Union Busting beim DRK''' dürfte darin bestehen, dass Betriebsräte Transparenz schaffen können, indem sie über Wirtschaftsausschüsse und Auskunftsrechte Einblick in Zahlen, verworrene Strukturen und Machenschaften bekommen.<br />
<br />
Die wichtigsten Beschäftigungsträger der DRK sind die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/kreisverbaende/ 480 Kreisverbände], aber auch Ortsvereine und die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/landesverbaende/ 19 Landesverbände] stellen Personal ein. Um diese föderale Struktur schart sich ein Dickicht aus gemeinnützigen GmbHs und anderen Ausgliederungnen und Tochterfirmen. Zumeist sind die schwer überschaubaren, regional stark unterschiedlichen Strukturen personell eng mit den Regierungsparteien verflochten.<br />
<br />
Diese intransparente Überschneidung von Vereinsposten, politischen Ämtern, staatlichen Subventionen und wirtschaftlichen Tätigkeiten begünstigt Filz und Vetternwirtschaft und bildet auf lokaler und regionaler Ebene ein kriminogenes Milieu.<br />
<br />
== '''Fälle von Union Busting''' ==<br />
<br />
* DRK Ludwigsburg: Betriebsrat verteidigt sich gegen Sanierer → Hauptartikel [[DRK Ludwigsburg|DRK Ludwigsburg]]<br />
* DRK Oberlahn: Betriebsratsbekämpfung durch juristische Nachstellung <br />
* DRK Soziale Dienste Hannover gGmbH: Heuern und Feuern | Betriebsratsbekämpfung <br />
* DRK Westfalen-Lippe: Lohndumping durch Tariflosigkeit <br />
* Bayerisches Rotes Kreuz: Kündigung von Personalratsmitglied | Verdacht auf illegale Abpsrachen <br />
* Deutsches Rotes Kreuz Paderborn: Behinderung von Betriebsrats-Neuwahlen 2021 → Hauptartikel [[Deutsches Rotes Kreuz Paderborn|DRK Paderborn]]<br />
<br />
==DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz ==<br />
Zur weit verzweigten DRK-Struktur gehören auch 33 Schwesternschaften. Hier arbeiten 25.000 DRK-Schwestern; 18.000 von ihnen werden laut Presseberichten gewinnbringend verliehen, z.B. an Uni-Kliniken. <br />
<br />
Bei diesem Schwesternverleih brach das DRK geltende Gesetze, denn es verlieh die Arbeitskräfte länger als 18 Monate, wie das Bundesarbeitsgericht feststellte ([https://www.bag-urteil.com/21-02-2017-1-abr-62-12/ AZ 1 ABR 62/12]). Das DRK hatte sich bis 2017 auf eine mehr als 100 Jahren andauernde Sonderrolle berufen. Am 21.02.2017 urteilte das oberste deutsche Arbeitsgericht, dass auch DRK-Schwestern unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ([https://www.gesetze-im-internet.de/a_g/ AÜG]) fallen, das die Leiharbeit reguliert. Demnach können Personen nur bis zu 18 Monate ausgeliehen werden. Danach müssen sie fest angestellt werden.<br />
<br />
'''Dass die DRK-Schwestern reguläre Arbeitsbedingungen haben, verhinderte das DRK-Management durch erfolgreichen Lobbyismus.''' Als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof Europäische Gerichtshof] das BAG-Urteil bestätigte, machte der DRK-Präsident (und ehemalige CDU-Innenminister) '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Seiters Rudolf Seiters]''' an oberster Stelle Druck. Die Arbeitsministerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Nahles Andrea Nahles] (SPD) setzte im Bundestag schon am 1. Juni 2017 eine Änderung des DRK-Gesetzes um, das DRK-Schwestern von den Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausnimmt ([https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html DRK-G §2.4]). <ref>Kai von Appen: Sonderregel für das Rote Kreuz - Die Dauer-Leih-Schwestern, [https://taz.de/Sonderregel-fuer-das-Rote-Kreuz/!5384500/ taz, 01.03.2017]</ref> <ref>Daniel Behruzi: Nahles vs. Mitbestimmung - DRK-Schwestern sollen rechtlos bleiben, [https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/310696.nahles-vs-mitbestimmung.html junge Welt, 15.5.2017]</ref> <ref>DRK-Schwestern: CNH erstreitet Grundsatzurteil zur Leiharbeit, [https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2017/02/drk-schwestern-cnh-erstreitet-grundsatzurteil-zur-leiharbeit juve.de, 24.02.2017]</ref><ref>{{Cite web|Author=Werner Rügemer|title=Apropos soziale Gerechtigkeit|Datum=2017-04-26|url=https://arbeitsunrecht.de/apropos-soziale-gerechtigkeit/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
==Die dunkle Seite des DRK: zivil-militärische Zusammenarbeit==<br />
Das DRK wird vom deutschen Staat nicht nur durch weitgehende Steuerberfreiung bevorzugt, die gemeinnützige Vereine genießen. Das Rotkreuzgesetz vom 16. Oktober 2008 verankert einen völkerrechtlichen Sonderstatus des DRK als "freiwillige Hilfsgesellschaft im humanitären Bereich" (DRK-Gesetz §2 1.1). Kriege sind dabei ebenso eingeschlossen, wie der nationale Notstand und drohende Aufstände im Landesinneren (Notstandgesetze). <br />
<br />
Der besondere völkerrechtliche Status des DRK ergibt sich aus den Genfer Konventionen, die das Ziel verfolgen, auf zivilisierte Weise Kriege zu führen und dabei die Bevölkerung, Verwundete und Kriegsgefangene ebenso zu schonen wie Sanitäter und Lazarette. Im Inland ist das DRK der "Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt" verpflichtet.<ref>Hintergrundpapier Zivil-Militärische Zusammenarbeit, drk.de, 08.05.2003 ([https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Das_DRK/Materialien/Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit/Hintergrundpapier_Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit_des_DRK.pdf pdf])</ref> <br />
<br />
==Nominierung für den Aktionstag #Freitag13 der Aktion gegen Arbeitsunrecht==<br />
Die [[Aktion gegen Arbeitsunrecht|aktion ./. arbeitsunrecht]] nominierte das Deutsche Rote Kreuz für den bundesweiten Aktionstag #[[Freitag13]] Nr.5 gegen Horror-Jobs am 13.10.2017. (In der Online-Abstimmung erhielt H&M den Zuschlag.)<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Freitag13: H&M zieht Proteste auf sich|Datum=2017-09-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-hm-zieht-proteste-auf-sich/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref> In der Begründung konstatierte der Verein ''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte'' sowie Lohndumping in mehreren Fällen -- etwa beim DRK-Rettungsdienst in DRK-Füchtlingsunterkünften und DRK-Schwesternschaften.<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Deutsches Rotes Kreuz: Warum war das DRK für den Schwarzen Freitag, 13. Oktober 2017 nominiert?|Datum=2017-08-09|url=https://arbeitsunrecht.de/deutsches-rotes-kreuz-warum-war-das-drk-fuer-den-schwarzen-freitag-13-oktober-2017-nominiert/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
== Nachweise / Quellen==<br />
<br />
<references /><br />
[[Kategorie: Gesundheit & Pflege]]<br />
[[Kategorie: Wohlfahrtsverband]]<br />
[[Kategorie: Betriebsratsbehinderung]]<br />
[[Kategorie: Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1311Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T12:35:32Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Deutsches Rotes Kreuz<br />
| Abkürzung = DRK<br />
| Logo = DRK Logo2.svg<br />
| Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener Verein]]<br />
| Gründungsdatum = 25. Januar 1921<br />
| Gründungsort = [[Bamberg]]<br />
| Gründer = [[Joachim von Winterfeldt-Menkin]]<br />
| Sitz = Berlin, Deutschland<br />
| Hompage = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
| ISO-Region = DE<br />
| Motto = <br />
| Zweck = [[Humanitäres Völkerrecht]], [[Humanitäre Hilfe]], [[Sozialarbeit]]<br />
| Vorsitz = [[Gerda Hasselfeldt]], Präsidentin<br />
| Geschäftsführung = Christian Reuter, [[Generalsekretär]]<br />
| Umsatz = 150.581 Tsd. Euro <small>(2019)<br />
| Mitarbeiterzahl = 180.309 <small>(31.12.2019)<br />
| Freiwilligenzahl = 443.334 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht" /><br />
| Mitgliederzahl = 2.785.112 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht">[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf ''Jahrbuch 2019''.] Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V., Berlin 22.05.2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (PDF; 8&nbsp;MB).</ref><br />
| Website = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
<br />
}} <br />
Das '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Rotes_Kreuz Deutsche Rote Kreuz]''' ('''DRK''') ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Rechtliche Grundlage der DRK-Aktivitäten sind auf internationaler Eben die Genfer Konventionen und in Deutschland das [https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/ DRK-Gesetz]. <br />
<br />
Das DRK ist -- als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland -- Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
<br />
Das Deutsche Rote Kreuz ist wiederholt durch '''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte''' auffällig geworden. Ferner durch '''[[Lohndumping]] und [[Tarifflucht]]''' bzw. Tarifabstinenz.<br />
== Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe + Gemeinnützigkeit ==<br />
Die Deutsche Rote Kreuz pflegt als Organisation mit ca. 3 Millionen Vereinsmitgliedern ein humanitäres Image und wirbt intensiv um Spenden und freiwillige Helfer. Gleichzeitig ist das DRK mit rund 180.000 Beschäftigten <ref>[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf DRK Jahrbuch 2019]</ref> einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Bundesregierung sicherte dem DRK 2008 durch ein eigenes ''Deutsches Rotes Kreuz-Gesetz'' ([http://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html#BJNR234610008BJNG000100000 DRK-G]) staatliche Privilegien.<br />
<br />
Die Arbeitsbedingungen sowie eine anti-demokratische, mitbestimmungsfeindliche Grundeinstellung des DRK-Management in zahlreichen Gliederungen stehen in offensichtlichem Widerspruch zum karitativen Image des DRK.<br />
<br />
==Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft ==<br />
Die DRK-Struktur ist verworren und intransparent. Formell stellt das DRK eine Föderation aus unabhängigen Kreisverbänden und Landesverbänden dar, die meist eingetragene Vereine sind. Wieviel diese juristisch eigenständigen Vereine im Jahr umsetzen, woher sie ihr Geld beziehen, wie sie es ausgeben, ist oft unklar. Das ist aus folgendem Grund höchst bemerkenswert: Immerhin handelt es sich um eine Organisation, die bundesweit in den Leitmedien um Spenden wirbt und die andererseits staatlich finanziert wird.<br />
<br />
Wieviel an Spendengeldern und staatlichen Zuwendungen für Geschäftsführergehälter verwendet wird, ist der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Möglicherweise nicht ohne Grund.<br />
<br />
Ein '''Hauptmotiv für notorisches Union Busting beim DRK''' dürfte darin bestehen, dass Betriebsräte Transparenz schaffen können, indem sie über Wirtschaftsausschüsse und Auskunftsrechte Einblick in Zahlen, verworrene Strukturen und Machenschaften bekommen.<br />
<br />
Die wichtigsten Beschäftigungsträger der DRK sind die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/kreisverbaende/ 480 Kreisverbände], aber auch Ortsvereine und die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/landesverbaende/ 19 Landesverbände] stellen Personal ein. Um diese föderale Struktur schart sich ein Dickicht aus gemeinnützigen GmbHs und anderen Ausgliederungnen und Tochterfirmen. Zumeist sind die schwer überschaubaren, regional stark unterschiedlichen Strukturen personell eng mit den Regierungsparteien verflochten.<br />
<br />
Diese intransparente Überschneidung von Vereinsposten, politischen Ämtern, staatlichen Subventionen und wirtschaftlichen Tätigkeiten begünstigt Filz und Vetternwirtschaft und bildet auf lokaler und regionaler Ebene ein kriminogenes Milieu.<br />
<br />
== '''Fälle von Union Busting''' ==<br />
<br />
* DRK Ludwigsburg: Betriebsrat verteidigt sich gegen Sanierer → Hauptartikel [[DRK Ludwigsburg|DRK Ludwigsburg]]<br />
* DRK Oberlahn: Betriebsratsbekämpfung durch juristische Nachstellung <br />
* DRK Soziale Dienste Hannover gGmbH: Heuern und Feuern | Betriebsratsbekämpfung <br />
* DRK Westfalen-Lippe: Lohndumping durch Tariflosigkeit <br />
* Bayerisches Rotes Kreuz: Kündigung von Personalratsmitglied | Verdacht auf illegale Abpsrachen <br />
* Deutsches Rotes Kreuz Paderborn: Behinderung von Betriebsrats-Neuwahlen 2021 → Hauptartikel [[Deutsches Rotes Kreuz Paderborn|DRK Paderborn]]<br />
<br />
==DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz ==<br />
Zur weit verzweigten DRK-Struktur gehören auch 33 Schwesternschaften. Hier arbeiten 25.000 DRK-Schwestern; 18.000 von ihnen werden laut Presseberichten gewinnbringend verliehen, z.B. an Uni-Kliniken. <br />
<br />
Bei diesem Schwesternverleih brach das DRK geltende Gesetze, denn es verlieh die Arbeitskräfte länger als 18 Monate, wie das Bundesarbeitsgericht feststellte ([https://www.bag-urteil.com/21-02-2017-1-abr-62-12/ AZ 1 ABR 62/12]). Das DRK hatte sich bis 2017 auf eine mehr als 100 Jahren andauernde Sonderrolle berufen. Am 21.02.2017 urteilte das oberste deutsche Arbeitsgericht, dass auch DRK-Schwestern unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ([https://www.gesetze-im-internet.de/a_g/ AÜG]) fallen, das die Leiharbeit reguliert. Demnach können Personen nur bis zu 18 Monate ausgeliehen werden. Danach müssen sie fest angestellt werden.<br />
<br />
'''Dass die DRK-Schwestern reguläre Arbeitsbedingungen haben, verhinderte das DRK-Management durch erfolgreichen Lobbyismus.''' Als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof Europäische Gerichtshof] das BAG-Urteil bestätigte, machte der DRK-Präsident (und ehemalige CDU-Innenminister) '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Seiters Rudolf Seiters]''' an oberster Stelle Druck. Die Arbeitsministerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Nahles Andrea Nahles] (SPD) setzte im Bundestag schon am 1. Juni 2017 eine Änderung des DRK-Gesetzes um, das DRK-Schwestern von den Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausnimmt ([https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html DRK-G §2.4]). <ref>Kai von Appen: Sonderregel für das Rote Kreuz - Die Dauer-Leih-Schwestern, [https://taz.de/Sonderregel-fuer-das-Rote-Kreuz/!5384500/ taz, 01.03.2017]</ref> <ref>Daniel Behruzi: Nahles vs. Mitbestimmung - DRK-Schwestern sollen rechtlos bleiben, [https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/310696.nahles-vs-mitbestimmung.html junge Welt, 15.5.2017]</ref> <ref>DRK-Schwestern: CNH erstreitet Grundsatzurteil zur Leiharbeit, [https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2017/02/drk-schwestern-cnh-erstreitet-grundsatzurteil-zur-leiharbeit juve.de, 24.02.2017]</ref><ref>{{Cite web|Author=Werner Rügemer|title=Apropos soziale Gerechtigkeit|Datum=2017-04-26|url=https://arbeitsunrecht.de/apropos-soziale-gerechtigkeit/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
==Die dunkle Seite des DRK: zivil-militärische Zusammenarbeit==<br />
Das DRK wird vom deutschen Staat nicht nur durch weitgehende Steuerberfreiung bevorzugt, die gemeinnützige Vereine genießen. Das Rotkreuzgesetz vom 16. Oktober 2008 verankert einen völkerrechtlichen Sonderstatus des DRK als "freiwillige Hilfsgesellschaft im humanitären Bereich" (DRK-Gesetz §2 1.1). Kriege sind dabei ebenso eingeschlossen, wie der nationale Notstand und drohende Aufstände im Landesinneren (Notstandgesetze). <br />
<br />
Der besondere völkerrechtliche Status des DRK ergibt sich aus den Genfer Konventionen, die das Ziel verfolgen, auf zivilisierte Weise Kriege zu führen und dabei die Bevölkerung, Verwundete und Kriegsgefangene ebenso zu schonen wie Sanitäter und Lazarette. Im Inland ist das DRK der "Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt" verpflichtet.<ref>Hintergrundpapier Zivil-Militärische Zusammenarbeit, drk.de, 08.05.2003 ([https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Das_DRK/Materialien/Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit/Hintergrundpapier_Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit_des_DRK.pdf pdf])</ref> <br />
<br />
==Nominierung für den Aktionstag #Freitag13 der Aktion gegen Arbeitsunrecht==<br />
Die [[Aktion gegen Arbeitsunrecht|aktion ./. arbeitsunrecht]] nominierte das Deutsche Rote Kreuz für den bundesweiten Aktionstag #[[Freitag13]] Nr.5 gegen Horror-Jobs am 13.10.2017. (In der Online-Abstimmung erhielt H&M den Zuschlag.)<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Freitag13: H&M zieht Proteste auf sich|Datum=2017-09-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-hm-zieht-proteste-auf-sich/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref> In der Begründung konstatierte der Verein ''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte'' sowie Lohndumping in mehreren Fällen -- etwa beim DRK-Rettungsdienst in DRK-Füchtlingsunterkünften und DRK-Schwesternschaften.<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Deutsches Rotes Kreuz: Warum war das DRK für den Schwarzen Freitag, 13. Oktober 2017 nominiert?|Datum=2017-08-09|url=https://arbeitsunrecht.de/deutsches-rotes-kreuz-warum-war-das-drk-fuer-den-schwarzen-freitag-13-oktober-2017-nominiert/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
== Nachweise / Quellen==<br />
<br />
<references /><br />
[[Kategorie: Gesundheit & Pflege]]<br />
[[Kategorie: Wohlfahrtsverband]]<br />
[[Kategorie: Betriebsratsbehinderung]]<br />
[[Kategorie: Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Unternehmen_Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1308Unternehmen Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T12:28:06Z<p>WikiAdmin: Redirect zu Deutsches Rotes Kreuz | Seite ist überflüssig</p>
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<div>#REDIRECT [[Deutsches Rotes Kreuz]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1305Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T12:24:44Z<p>WikiAdmin: /* Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Deutsches Rotes Kreuz<br />
| Abkürzung = DRK<br />
| Logo = DRK Logo2.svg<br />
| Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener Verein]]<br />
| Gründungsdatum = 25. Januar 1921<br />
| Gründungsort = [[Bamberg]]<br />
| Gründer = [[Joachim von Winterfeldt-Menkin]]<br />
| Sitz = Berlin, Deutschland<br />
| Hompage = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
| ISO-Region = DE<br />
| Motto = <br />
| Zweck = [[Humanitäres Völkerrecht]], [[Humanitäre Hilfe]], [[Sozialarbeit]]<br />
| Vorsitz = [[Gerda Hasselfeldt]], Präsidentin<br />
| Geschäftsführung = Christian Reuter, [[Generalsekretär]]<br />
| Umsatz = 150.581 Tsd. Euro <small>(2019)<br />
| Mitarbeiterzahl = 180.309 <small>(31.12.2019)<br />
| Freiwilligenzahl = 443.334 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht" /><br />
| Mitgliederzahl = 2.785.112 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht">[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf ''Jahrbuch 2019''.] Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V., Berlin 22.05.2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (PDF; 8&nbsp;MB).</ref><br />
| Website = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
<br />
}} <br />
Das '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Rotes_Kreuz Deutsche Rote Kreuz]''' ('''DRK''') ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Rechtliche Grundlage sind u.a. die Genfer Konventionen. <br />
<br />
Das DRK ist – als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
<br />
Das Deutsche Rote Kreuz ist wiederholt durch '''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte''' auffällig geworden. Ferner durch '''[[Lohndumping]] und [[Tarifflucht]]''' bzw. Tarifabstinenz.<br />
== Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe + Gemeinnützigkeit ==<br />
Die Deutsche Rote Kreuz pflegt als Organisation mit ca. 3 Millionen Vereinsmitgliedern ein humanitäres Image und wirbt intensiv um Spenden und freiwillige Helfer. Gleichzeitig ist das DRK mit rund 180.000 Beschäftigten <ref>[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf DRK Jahrbuch 2019]</ref> einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Bundesregierung sicherte dem DRK 2008 durch ein eigenes ''Deutsches Rotes Kreuz-Gesetz'' ([http://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html#BJNR234610008BJNG000100000 DRK-G]) staatliche Privilegien.<br />
<br />
Die Arbeitsbedingungen sowie eine anti-demokratische, mitbestimmungsfeindliche Grundeinstellung des DRK-Management in zahlreichen Gliederungen stehen in offensichtlichem Widerspruch zum karitativen Image des DRK.<br />
<br />
==Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft ==<br />
Die DRK-Struktur ist verworren und intransparent. Formell stellt das DRK eine Föderation aus unabhängigen Kreisverbänden und Landesverbänden dar, die meist eingetragene Vereine sind. Wieviel diese juristisch eigenständigen Vereine im Jahr umsetzen, woher sie ihr Geld beziehen, wie sie es ausgeben, ist oft unklar. Das ist aus folgendem Grund höchst bemerkenswert: Immerhin handelt es sich um eine Organisation, die bundesweit in den Leitmedien um Spenden wirbt und die andererseits staatlich finanziert wird.<br />
<br />
Wieviel an Spendengeldern und staatlichen Zuwendungen für Geschäftsführergehälter verwendet wird, ist der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Möglicherweise nicht ohne Grund.<br />
<br />
Ein '''Hauptmotiv für notorisches Union Busting beim DRK''' dürfte darin bestehen, dass Betriebsräte Transparenz schaffen können, indem sie über Wirtschaftsausschüsse und Auskunftsrechte Einblick in Zahlen, verworrene Strukturen und Machenschaften bekommen.<br />
<br />
Die wichtigsten Beschäftigungsträger der DRK sind die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/kreisverbaende/ 480 Kreisverbände], aber auch Ortsvereine und die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/landesverbaende/ 19 Landesverbände] stellen Personal ein. Um diese föderale Struktur schart sich ein Dickicht aus gemeinnützigen GmbHs und anderen Ausgliederungnen und Tochterfirmen. Zumeist sind die schwer überschaubaren, regional stark unterschiedlichen Strukturen personell eng mit den Regierungsparteien verflochten.<br />
<br />
Diese intransparente Überschneidung von Vereinsposten, politischen Ämtern, staatlichen Subventionen und wirtschaftlichen Tätigkeiten begünstigt Filz und Vetternwirtschaft und bildet auf lokaler und regionaler Ebene ein kriminogenes Milieu.<br />
<br />
== '''Fälle von Union Busting''' ==<br />
<br />
* DRK Ludwigsburg: Betriebsrat verteidigt sich gegen Sanierer → Hauptartikel [[DRK Ludwigsburg|DRK Ludwigsburg]]<br />
* DRK Oberlahn: Betriebsratsbekämpfung durch juristische Nachstellung <br />
* DRK Soziale Dienste Hannover gGmbH: Heuern und Feuern | Betriebsratsbekämpfung <br />
* DRK Westfalen-Lippe: Lohndumping durch Tariflosigkeit <br />
* Bayerisches Rotes Kreuz: Kündigung von Personalratsmitglied | Verdacht auf illegale Abpsrachen <br />
* Deutsches Rotes Kreuz Paderborn: Behinderung von Betriebsrats-Neuwahlen 2021 → Hauptartikel [[Deutsches Rotes Kreuz Paderborn|DRK Paderborn]]<br />
<br />
==DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz ==<br />
Zur weit verzweigten DRK-Struktur gehören auch 33 Schwesternschaften. Hier arbeiten 25.000 DRK-Schwestern; 18.000 von ihnen werden laut Presseberichten gewinnbringend verliehen, z.B. an Uni-Kliniken. <br />
<br />
Bei diesem Schwesternverleih brach das DRK geltende Gesetze, denn es verlieh die Arbeitskräfte länger als 18 Monate, wie das Bundesarbeitsgericht feststellte ([https://www.bag-urteil.com/21-02-2017-1-abr-62-12/ AZ 1 ABR 62/12]). Das DRK hatte sich bis 2017 auf eine mehr als 100 Jahren andauernde Sonderrolle berufen. Am 21.02.2017 urteilte das oberste deutsche Arbeitsgericht, dass auch DRK-Schwestern unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ([https://www.gesetze-im-internet.de/a_g/ AÜG]) fallen, das die Leiharbeit reguliert. Demnach können Personen nur bis zu 18 Monate ausgeliehen werden. Danach müssen sie fest angestellt werden.<br />
<br />
'''Dass die DRK-Schwestern reguläre Arbeitsbedingungen haben, verhinderte das DRK-Management durch erfolgreichen Lobbyismus.''' Als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof Europäische Gerichtshof] das BAG-Urteil bestätigte, machte der DRK-Präsident (und ehemalige CDU-Innenminister) '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Seiters Rudolf Seiters]''' an oberster Stelle Druck. Die Arbeitsministerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Nahles Andrea Nahles] (SPD) setzte im Bundestag schon am 1. Juni 2017 eine Änderung des DRK-Gesetzes um, das DRK-Schwestern von den Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausnimmt ([https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html DRK-G §2.4]). <ref>Kai von Appen: Sonderregel für das Rote Kreuz - Die Dauer-Leih-Schwestern, [https://taz.de/Sonderregel-fuer-das-Rote-Kreuz/!5384500/ taz, 01.03.2017]</ref> <ref>Daniel Behruzi: Nahles vs. Mitbestimmung - DRK-Schwestern sollen rechtlos bleiben, [https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/310696.nahles-vs-mitbestimmung.html junge Welt, 15.5.2017]</ref> <ref>DRK-Schwestern: CNH erstreitet Grundsatzurteil zur Leiharbeit, [https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2017/02/drk-schwestern-cnh-erstreitet-grundsatzurteil-zur-leiharbeit juve.de, 24.02.2017]</ref><ref>{{Cite web|Author=Werner Rügemer|title=Apropos soziale Gerechtigkeit|Datum=2017-04-26|url=https://arbeitsunrecht.de/apropos-soziale-gerechtigkeit/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
==Die dunkle Seite des DRK: zivil-militärische Zusammenarbeit==<br />
Das DRK wird vom deutschen Staat nicht nur durch weitgehende Steuerberfreiung bevorzugt, die gemeinnützige Vereine genießen. Das Rotkreuzgesetz vom 16. Oktober 2008 verankert einen völkerrechtlichen Sonderstatus des DRK als "freiwillige Hilfsgesellschaft im humanitären Bereich" (DRK-Gesetz §2 1.1). Kriege sind dabei ebenso eingeschlossen, wie der nationale Notstand und drohende Aufstände im Landesinneren (Notstandgesetze). <br />
<br />
Der besondere völkerrechtliche Status des DRK ergibt sich aus den Genfer Konventionen, die das Ziel verfolgen, auf zivilisierte Weise Kriege zu führen und dabei die Bevölkerung, Verwundete und Kriegsgefangene ebenso zu schonen wie Sanitäter und Lazarette. Im Inland ist das DRK der "Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt" verpflichtet.<ref>Hintergrundpapier Zivil-Militärische Zusammenarbeit, drk.de, 08.05.2003 ([https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Das_DRK/Materialien/Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit/Hintergrundpapier_Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit_des_DRK.pdf pdf])</ref> <br />
<br />
==Nominierung für den Aktionstag #Freitag13 der Aktion gegen Arbeitsunrecht==<br />
Die [[Aktion gegen Arbeitsunrecht|aktion ./. arbeitsunrecht]] nominierte das Deutsche Rote Kreuz für den bundesweiten Aktionstag #[[Freitag13]] Nr.5 gegen Horror-Jobs am 13.10.2017. (In der Online-Abstimmung erhielt H&M den Zuschlag.)<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Freitag13: H&M zieht Proteste auf sich|Datum=2017-09-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-hm-zieht-proteste-auf-sich/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref> In der Begründung konstatierte der Verein ''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte'' sowie Lohndumping in mehreren Fällen -- etwa beim DRK-Rettungsdienst in DRK-Füchtlingsunterkünften und DRK-Schwesternschaften.<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Deutsches Rotes Kreuz: Warum war das DRK für den Schwarzen Freitag, 13. Oktober 2017 nominiert?|Datum=2017-08-09|url=https://arbeitsunrecht.de/deutsches-rotes-kreuz-warum-war-das-drk-fuer-den-schwarzen-freitag-13-oktober-2017-nominiert/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
== Nachweise / Quellen==<br />
<br />
<references /><br />
[[Kategorie: Gesundheit & Pflege]]<br />
[[Kategorie: Wohlfahrtsverband]]<br />
[[Kategorie: Betriebsratsbehinderung]]<br />
[[Kategorie: Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1304Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T12:23:07Z<p>WikiAdmin: /* DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Deutsches Rotes Kreuz<br />
| Abkürzung = DRK<br />
| Logo = DRK Logo2.svg<br />
| Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener Verein]]<br />
| Gründungsdatum = 25. Januar 1921<br />
| Gründungsort = [[Bamberg]]<br />
| Gründer = [[Joachim von Winterfeldt-Menkin]]<br />
| Sitz = Berlin, Deutschland<br />
| Hompage = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
| ISO-Region = DE<br />
| Motto = <br />
| Zweck = [[Humanitäres Völkerrecht]], [[Humanitäre Hilfe]], [[Sozialarbeit]]<br />
| Vorsitz = [[Gerda Hasselfeldt]], Präsidentin<br />
| Geschäftsführung = Christian Reuter, [[Generalsekretär]]<br />
| Umsatz = 150.581 Tsd. Euro <small>(2019)<br />
| Mitarbeiterzahl = 180.309 <small>(31.12.2019)<br />
| Freiwilligenzahl = 443.334 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht" /><br />
| Mitgliederzahl = 2.785.112 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht">[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf ''Jahrbuch 2019''.] Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V., Berlin 22.05.2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (PDF; 8&nbsp;MB).</ref><br />
| Website = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
<br />
}} <br />
Das '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Rotes_Kreuz Deutsche Rote Kreuz]''' ('''DRK''') ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Rechtliche Grundlage sind u.a. die Genfer Konventionen. <br />
<br />
Das DRK ist – als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
<br />
Das Deutsche Rote Kreuz ist wiederholt durch '''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte''' auffällig geworden. Ferner durch '''[[Lohndumping]] und [[Tarifflucht]]''' bzw. Tarifabstinenz.<br />
== Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe + Gemeinnützigkeit ==<br />
Die Deutsche Rote Kreuz pflegt als Organisation mit ca. 3 Millionen Vereinsmitgliedern ein humanitäres Image und wirbt intensiv um Spenden und freiwillige Helfer. Gleichzeitig ist das DRK mit rund 180.000 Beschäftigten <ref>[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf DRK Jahrbuch 2019]</ref> einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Bundesregierung sicherte dem DRK 2008 durch ein eigenes ''Deutsches Rotes Kreuz-Gesetz'' ([http://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html#BJNR234610008BJNG000100000 DRK-G]) staatliche Privilegien.<br />
<br />
Die Arbeitsbedingungen sowie eine anti-demokratische, mitbestimmungsfeindliche Grundeinstellung des DRK-Management in zahlreichen Gliederungen stehen in offensichtlichem Widerspruch zum karitativen Image des DRK.<br />
<br />
==Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft ==<br />
Die DRK-Struktur ist verworren und intransparent. Formell stellt das DRK eine Föderation aus unabhängigen Kreisverbänden und Landesverbänden dar, die meist eingetragene Vereine sind. Wieviel diese juristisch eigenständigen Vereine im Jahr umsetzen, woher sie ihr Geld beziehen, wie sie es ausgeben, ist oft unklar. Das ist aus folgendem Grund höchst bemerkenswert: Immerhin handelt es sich um eine Organisation, die bundesweit in den Leitmedien um Spenden wirbt und die andererseits staatlich finanziert wird.<br />
<br />
Wieviel an Spendengeldern und staatlichen Zuwendungen für Geschäftsführergehälter verwendet wird, ist der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Möglicherweise nicht ohne Grund.<br />
<br />
Ein '''Hauptmotiv für notorisches Union Busting beim DRK''' dürfte darin bestehen, dass Betriebsräte Transparenz schaffen können, indem sie über Wirtschaftsausschüsse und Auskunftsrechte Einblick in Zahlen, verworrene Strukturen und Machenschaften bekommen.<br />
<br />
Die wichtigsten Beschäftigungsträger der DRK sind die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/kreisverbaende/ 480 Kreisverbände], aber auch Ortsvereine und die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/landesverbaende/ 19 Landesverbände] stellen Personal ein. Um diese föderale Struktur schart sich ein Dickicht aus gemeinnützigen GmbHs und anderen Ausgliederungnen und Tochterfirmen. Zumeist sind die schwer überschaubaren, regional stark unterschiedlichen Strukturen personell eng mit den Regierungsparteien verflochten.<br />
<br />
Diese intransparente Überschneidung von Vereinsposten, politischen Ämtern, staatlichen Subventionen und wirtschaftlichen Tätigkeiten begünstigt Filz und Vetternwirtschaft & Parteipolitischen Filz auf lokaler und regionaler Ebene.<br />
<br />
== '''Fälle von Union Busting''' ==<br />
<br />
* DRK Ludwigsburg: Betriebsrat verteidigt sich gegen Sanierer → Hauptartikel [[DRK Ludwigsburg|DRK Ludwigsburg]]<br />
* DRK Oberlahn: Betriebsratsbekämpfung durch juristische Nachstellung <br />
* DRK Soziale Dienste Hannover gGmbH: Heuern und Feuern | Betriebsratsbekämpfung <br />
* DRK Westfalen-Lippe: Lohndumping durch Tariflosigkeit <br />
* Bayerisches Rotes Kreuz: Kündigung von Personalratsmitglied | Verdacht auf illegale Abpsrachen <br />
* Deutsches Rotes Kreuz Paderborn: Behinderung von Betriebsrats-Neuwahlen 2021 → Hauptartikel [[Deutsches Rotes Kreuz Paderborn|DRK Paderborn]]<br />
<br />
==DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz ==<br />
Zur weit verzweigten DRK-Struktur gehören auch 33 Schwesternschaften. Hier arbeiten 25.000 DRK-Schwestern; 18.000 von ihnen werden laut Presseberichten gewinnbringend verliehen, z.B. an Uni-Kliniken. <br />
<br />
Bei diesem Schwesternverleih brach das DRK geltende Gesetze, denn es verlieh die Arbeitskräfte länger als 18 Monate, wie das Bundesarbeitsgericht feststellte ([https://www.bag-urteil.com/21-02-2017-1-abr-62-12/ AZ 1 ABR 62/12]). Das DRK hatte sich bis 2017 auf eine mehr als 100 Jahren andauernde Sonderrolle berufen. Am 21.02.2017 urteilte das oberste deutsche Arbeitsgericht, dass auch DRK-Schwestern unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ([https://www.gesetze-im-internet.de/a_g/ AÜG]) fallen, das die Leiharbeit reguliert. Demnach können Personen nur bis zu 18 Monate ausgeliehen werden. Danach müssen sie fest angestellt werden.<br />
<br />
'''Dass die DRK-Schwestern reguläre Arbeitsbedingungen haben, verhinderte das DRK-Management durch erfolgreichen Lobbyismus.''' Als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof Europäische Gerichtshof] das BAG-Urteil bestätigte, machte der DRK-Präsident (und ehemalige CDU-Innenminister) '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Seiters Rudolf Seiters]''' an oberster Stelle Druck. Die Arbeitsministerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Nahles Andrea Nahles] (SPD) setzte im Bundestag schon am 1. Juni 2017 eine Änderung des DRK-Gesetzes um, das DRK-Schwestern von den Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausnimmt ([https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html DRK-G §2.4]). <ref>Kai von Appen: Sonderregel für das Rote Kreuz - Die Dauer-Leih-Schwestern, [https://taz.de/Sonderregel-fuer-das-Rote-Kreuz/!5384500/ taz, 01.03.2017]</ref> <ref>Daniel Behruzi: Nahles vs. Mitbestimmung - DRK-Schwestern sollen rechtlos bleiben, [https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/310696.nahles-vs-mitbestimmung.html junge Welt, 15.5.2017]</ref> <ref>DRK-Schwestern: CNH erstreitet Grundsatzurteil zur Leiharbeit, [https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2017/02/drk-schwestern-cnh-erstreitet-grundsatzurteil-zur-leiharbeit juve.de, 24.02.2017]</ref><ref>{{Cite web|Author=Werner Rügemer|title=Apropos soziale Gerechtigkeit|Datum=2017-04-26|url=https://arbeitsunrecht.de/apropos-soziale-gerechtigkeit/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
==Die dunkle Seite des DRK: zivil-militärische Zusammenarbeit==<br />
Das DRK wird vom deutschen Staat nicht nur durch weitgehende Steuerberfreiung bevorzugt, die gemeinnützige Vereine genießen. Das Rotkreuzgesetz vom 16. Oktober 2008 verankert einen völkerrechtlichen Sonderstatus des DRK als "freiwillige Hilfsgesellschaft im humanitären Bereich" (DRK-Gesetz §2 1.1). Kriege sind dabei ebenso eingeschlossen, wie der nationale Notstand und drohende Aufstände im Landesinneren (Notstandgesetze). <br />
<br />
Der besondere völkerrechtliche Status des DRK ergibt sich aus den Genfer Konventionen, die das Ziel verfolgen, auf zivilisierte Weise Kriege zu führen und dabei die Bevölkerung, Verwundete und Kriegsgefangene ebenso zu schonen wie Sanitäter und Lazarette. Im Inland ist das DRK der "Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt" verpflichtet.<ref>Hintergrundpapier Zivil-Militärische Zusammenarbeit, drk.de, 08.05.2003 ([https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Das_DRK/Materialien/Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit/Hintergrundpapier_Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit_des_DRK.pdf pdf])</ref> <br />
<br />
==Nominierung für den Aktionstag #Freitag13 der Aktion gegen Arbeitsunrecht==<br />
Die [[Aktion gegen Arbeitsunrecht|aktion ./. arbeitsunrecht]] nominierte das Deutsche Rote Kreuz für den bundesweiten Aktionstag #[[Freitag13]] Nr.5 gegen Horror-Jobs am 13.10.2017. (In der Online-Abstimmung erhielt H&M den Zuschlag.)<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Freitag13: H&M zieht Proteste auf sich|Datum=2017-09-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-hm-zieht-proteste-auf-sich/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref> In der Begründung konstatierte der Verein ''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte'' sowie Lohndumping in mehreren Fällen -- etwa beim DRK-Rettungsdienst in DRK-Füchtlingsunterkünften und DRK-Schwesternschaften.<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Deutsches Rotes Kreuz: Warum war das DRK für den Schwarzen Freitag, 13. Oktober 2017 nominiert?|Datum=2017-08-09|url=https://arbeitsunrecht.de/deutsches-rotes-kreuz-warum-war-das-drk-fuer-den-schwarzen-freitag-13-oktober-2017-nominiert/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
== Nachweise / Quellen==<br />
<br />
<references /><br />
[[Kategorie: Gesundheit & Pflege]]<br />
[[Kategorie: Wohlfahrtsverband]]<br />
[[Kategorie: Betriebsratsbehinderung]]<br />
[[Kategorie: Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1301Aktion gegen Arbeitsunrecht2022-02-09T12:17:39Z<p>WikiAdmin: /* Finanzierung */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Arbeitsrechtler, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht hebt hervor, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers und der Staatsanwaltschaften gibt, um Betriebsräte und ihre Mitglieder effektiv zu schützen. <br />
<br />
Der Verein legte 2017 Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes und der '''Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften''' vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Er begrüßt im November 2021 das Vorhaben der Bundesregierung, '''Betriebsratsbehinderung als Offzialdelikt''' zu bewerten und sieht darin einen Erfolg seiner beharrlichen Arbeit.<ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Sehr gut! Ampel-Koalition erkennt Union Busting als Offizialdelikt an.|Datum=2021-12-02|url=https://arbeitsunrecht.de/sehr-gut-ampel-koalition-erkennt-union-busting-als-offizialdelikt-an/|Zugriffsdatum=2021-12-12}}</ref><br />
<br />
===Finanzierung===<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. Einzelne Kampagnen wie [[PutzfrauenPower]] oder [[#Freitag13]] wurden zeitweilig von der Bewegungsstifung gefördert.<br />
<br />
===Aktivitäten===<br />
<br />
* Die Aktion gegen Arbeitsunrecht bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten arbeitsrechtliche [https://arbeitsunrecht.de/seminare/ Schulung sowie Beratung] in strategischer Konfliktführung an.<br />
* Der Verein erstellt unter dem Titel ''[https://arbeitsunrecht.de/06-frontberichte-presseschau/ Frontberichte]'' in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Union Busting und Betriebsratsbehinderung und betreibt das ''[[Startseite|UnionBustingWiki]]''.<br />
* Seit März 2021 produzierte des Kölner Büro des Vereins in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://radioflora.de/ Radio Flora] die wöchentliche Sendung [https://arbeitsunrecht.de/fm/ arbeitsunrechtFM].<br />
* Vereinsmitglieder halten in ganz Deutschland öffentliche Vorträge und führen Seminare durch. Sie veröffentlichen Artikel und stehen Journalisten für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung.<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen & Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
== Geschichte ==<br />
Die Gründung des Vereins geht auf Forschungen von Werner Rügemer und Elmar Wigand im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung zurück, die 2014 zur Publikation des Arbeitshefts ''Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung''<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> und des Buches ''Die Fertigmacher'' führten. <br />
<br />
Bis dahin war [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting] in Deutschland nahezu unerforscht. Zur systematischen Behinderung von Betriebsräten gab es keine empirischen Daten und kaum qualitative Forschung. Gleichwohl handelte es sich um ein Massenphanomän, das einen enormen Leidensdruck hervor brachte und mit schweren Rechtsverstößen einher ging. Von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder trugen nicht selten schwere seelische und psychosomatische Schäden bis zur Berufsunfähigkeit davon, während verantwortliche Führungskräfte und ihre Dienstleister (Kanzleien, Agenturen, Detekteien) bis auf wenige Ausnahmen ungestraft davon kamen.<br />
<br />
Der Verein enstand, um diese untragbaren Zustände, die eines demokratischen Rechtsstaats unwürdig sind, zu ändern. <br />
<br />
==Kampagnen und Erfolge==<br />
<br />
===Aktionstag #Freitag13===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum ''Freitag, der 13''. zum '''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''' ausgerufen und organisiert seit Freitag, 13. März 2015 bundesweite Aktionstage gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie trotz starken Widerstand des Managements durchzusetzen und Betriebsräten und Gewerkschaftern den Rücken zu stärken. <br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste [[Gorillas]] und [[Lieferando]].<br />
<br />
====Erfolge ====<br />
<br />
*Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
*Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
*Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
*Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
===Betriebsräte effektiv stärken===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
#Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
#Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
#Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
====Erfolg====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
===System Tönnies stoppen!===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
===PutzfrauenPower===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
===Solidarität mit Mona===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
===Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==Konferenzen==<br />
Die aktion ./. arbeitsunrecht organisiert (nach Möglichkeit) jährliche juristisch-politische Fachkonferenzen. <br />
<br />
===2018 Aufstehen und widersetzen ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
===2019 Stell Dich dem Kampf! ===<br />
<br />
===2020 Workers‘ Buy-out===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Amazon&diff=1297Amazon2022-02-09T12:13:42Z<p>WikiAdmin: /* Union Busting */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Amazon.com, Inc.<br />
| Logo = Amazon.com-Logo.png<br />
| Unternehmensform = [[Corporation (Vereinigte Staaten)|Corporation]]<br />
| Mutter = US0231351067<br />
| ISIN = US0231351067<br />
| Gründungsdatum = 1994<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Seattle]], [[Washington (Bundesstaat)|Washington]]</br><br />
Unternehmenszentrale und Verwaltungssitz für Europa befinden sich in Luxemburg, das deutsche Management sitzt in München.<br />
| Leitung = [[Jeff Bezos|Jeffrey P. Bezos]] (Präsident, [[CEO]] und Chairman)<ref>[http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=97664&p=irol-govmanage phx.corporate-ir.net]</ref><br />
| Mitarbeiterzahl = 840.400 <small>(März 2020)</small><br />
| Umsatz = 280 Mrd. US-Dollar <small>(2019)</small><br />
| Stand = 8.12.2020<br />
| Branche = [[Versandhandel]], [[Elektronischer Handel|Onlinehandel]], [[digitale Distribution]], [[Cloud Computing]]<br />
| Homepage = [https://www.amazon.com/ amazon.com], [https://www.amazon.de/ amazon.de] und weitere<br />
}}<br />
<br />
Amazon ist in Amerika und Europa nicht nur der marktbeherrschende Online-Händler, sondern Vorreiter und Taktgeber der gesamten Online-Branche. <br />
<br />
In Deutschland war Amazon 2019 mit 19,85 Milliarden Euro das umsatzstärkste US-Unternehmen.<ref>[https://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-erobert-in-Deutschland-die-Spitze-article22093344.html ''Erstmals umsatzstärkste US-Firma. Amazon erobert in Deutschland die Spitze.''] In: ''n-tv''. 12. Oktober 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020.</ref> <br />
<br />
Das Amazon-Management ist von einer undemokratischen, gewerkschaftsfeindlichen Firmenphilosophe ([[Union Busting]]) geprägt ist, die von höchster Ebene verordnet wird.<br />
<br />
Der Drang zur vollständigen Integration der Wertschöpfungskette und aggressiver Expansion in benachbarte Geschäftsfelder unterscheidet Amazon von anderen marktbeherrschenden Hightech-Firmen. Dadurch entsteht ein totalitäres Potential, das Amazon zu einem der gefährlichsten Konzerne der Welt macht. <br />
<br />
== Ideologisch verbohrte Gewerkschaftsangst ==<br />
Die Union Busting-Philosophie von Amazon ist nicht allein mit strategischen oder betriebswirtschaftlichen Maßstäben zu begreifen (etwa um Profitmaximierung durch Lohndumping und Flexiblisierung, reibungslose Steuerung durch die Zentrale zu erreichen). Sie trägt irrationale, doktrinäre, betriebswirtschaftlich kontraproduktive Züge, die ideologische Motive vermuten lassen: notorisch-paranoiden Anti-Kommunismus (Red scare), der Gewerkschaften als ferngesteuerte U-Boote der ''roten Gefahr'' sieht. <br />
<br />
Regelmäßige Skandale rund um systematische Überwachung, Ausforschung und Profiling von Beschäftigen und (potentiellen) Gewerkschaftsmitgliedern sind weder Ausreißer, Zufälle oder Einzelfälle sondern symptomatisch für eine '''Firmen-Philosophie, die auf Unterwerfung des Individuums und Unterdrückung kollektiver Organisierung''' abzielt. <br />
<br />
== Geschäftsmodell: Kreative Zerstörung ==<br />
Amazon begann als Buchversand und entwickelte sich schnell zur treibenden Kraft für die Zerstörung des klassischen Einzelhandels und die daraus folgende Verödung von Innenstädten. Der lokale Einzelhandel war der aufkommenden Online-Konkurrenz nicht gewachsen. Dessen Preisvorteile entstanden durch:<br />
*Optimierung der Logistik nach dem Vorbild des US-Militärs,<br />
*Optimierung der Wertschöpfungskette durch maximale Auslagerung an Sub-Unternehmer,<br />
*klassisches Lohndumping gegenüber der Masse an Arbeitern in Versandzentren und (schein-)selbständigen Paketboten, die am unteren Ende der Verwertungskette stehen,<br />
*[[Union Busting]], um die Organisierung der Beschäftigten und ihren Kampf für Tarifverträge und humane Arbeitsbedingungen zu verhindern,<br />
*Human Resources-Methoden, um Niedriglöhner auszuwählen, zu überwachen, zu steuern, anzutreiben und zu feuern,<br />
*Erschließung von Arbeitskräften in strukturschwachen, benachteiligten Regionen, Stadtteilen und Bevölkerungsgruppen,<br />
*Steuervermeidung über Finanzoasen und Schlupflöcher.<br />
<br />
==Firmen-Struktur==<br />
Amazon setzt auf eine maximale vertikale Integration der Wertschöpfungskette bei gleichzeitig maximaler Auslagerung: Das Unternehmen versucht alle Schritte der Distribution unter seinem Kommando unter den Marken Amazon und Prime zu vereinen, dabei aber unternehmerische Verantwortung (und Lasten wie Sozialabgaben, Krankengeld, bezahlten Urlaub) sowie das unternehmerische Risiko möglichst vollständig auf Sub-Unternehmer zu verlagern.<br />
<br />
Amazon ist ein führender Anbieter für Cloud-Dienste, verlegt eigene Untersee-Kabel, experimentiert mit Einzelhandelsgeschäften ohne Personal und bargeldloser Bezahlung; Amazon betreibt eine eigene Fracht-Fluglinie, eigene Paket-Auslieferung, einen Streaming-Dienst und produziert mit Alexa, Kindle etc. eigene Elektro-Geräte.<br />
<br />
Amazon wickelt nicht nur Bestellung und Versand von Waren ab, sondern organisiert sowohl den globalen Transport mittels einer eigenen Fracht-Fluglinie als auch den lokalen Transport mittels eines eigenen Lieferdienstes und eigener Paketstationen. [[Amazon Air]] besitzt allerdings keine eigene Fluglizenz (AOC) sondern fliegt vollständig über Sub-Unternehmer ([[Wet-Lease]]). Gleichermaßen geschieht die Auslieferung der Pakete zum Kunden zwar unter dem Label Amazon, wird jedoch hinter den Kulissen möglichst vollständig von Sub-Unternehmern übernommen.<br />
<br />
Die weitgehende Auslagerung an Sub-Unternehmer nutzt Amazon, <br />
*um diese in einen oft verheerenden Preiskampf zu schicken, <br />
*die Verantwortung für Lohndumping, Arbeitsrechtsverstöße oder gar kriminelle Methoden abzuwälzen ([[Prinzip Pontius Pilatus]]),<br />
*die gewerkschaftliche Organisierung extrem zu erschweren. <br />
<br />
So können Sub-Unternehmer, deren Belegschaft sich über Gewerkschaften oder Betriebsräte organisiert, bei Bedarf kurzerhand abgeschaltet und ersetzt werden, so dass sich das "Virus der unabhängigen Organisierung" (gemäß US-Union Busting Philosophie) nicht in den "Gesamtorganismus" ausbreitet. <br />
<br />
==Union Busting==<br />
<br />
Die Ablehnung und aktive Bekämpfung von Gewerkschaften gehört zur weltweiten Firmenphilosophie von Amazon. Das Unternehmen weigert sich prinzipiell, überhaupt mit Gewerkschaften zu verhandeln. Diese werden, gemäß der klassischen US-amerikanischen Union Busting-Doktrin, als Fremdkörper gebranntmarkt ([[Third-Party-These]]), die sich aus finanziellem Eigeninteressen zwischen "fleißige Beschäftigte" und ein angeblich verständnisvolles, treusorgendes Management schieben wollten, dessen "Tür immer offen steht" ([[Open Door Argument]]). <br />
<br />
Amazon lässt an manchen Standorten [[Betriebsrat|Betriebsräte]] zu, versucht allerdings die Mehrheiten in Betriebsrat und [[Gesamtbetriebsrat]] mit management-freundlichen bis management-hörigen Kandidaten und Wahllisten zu erringen. Damit folgt Amazon der Linie, die andere US-Konzerne in Deutschland nach dem Vorbild von [[McDonalds]] & [[UPS]] seit der Jahrtausendwende verfolgen. (Bis in die 1990er-Jahre schafften es diese US-Vorreiter mit großem Aufwand vollkommen betriebsratsfrei zu bleiben, dann gingen sie dazu über vereinzelt Betriebsräte zu akzeptieren und die Gesamtbetriebsräte mit management-hörigen Kandidaten zu bestücken.) <br />
<br />
=====Kunstrasen-Initiativen=====<br />
Zu den Amazon-Strategien gegen Gewerkschaften und Betriebsräte gehört die Bildung von sog. [[Kunstrasen]]-Initiativen (engl: Astroturf). Das Management protegiert Initiativen, die den Anschein erwecken, als seien sie spontan aus der Belegschaft entstanden, um sich gegen "Angriffe von außen", "Nestbeschmutzung" etc. durch gewerkschaftliche Organisierung und aktive Betriebsratsarbeit zu wehren. Solche Initiativen gehören zum Standard-Repertoire des US-amerikanischen Union Busting und werden zumeist direkt oder indirekt vom Management oder speziellen Dienstleistern (wie Kanzleien, PR-Agenturen) angeleitet oder gar finanziert.<br />
<br />
Ende Dezember 2013 wurde eine von 1018 Mitarbeitern der Standorte Leipzig und Bad Hersfeld unterzeichnete Unterschriftenaktion veröffentlicht, in der sich die Unterzeichner „von den derzeitigen Zielen, Argumenten und Äußerungen (…) Verdi[s]“ distanzierten. Die Mitarbeiter betonten, dass das von der Gewerkschaft erweckte „negative öffentliche Bild“ sie „bis ins Privatleben“ verfolge. Verdis Darstellungen entsprächen „nicht der Realität und nicht unserem täglichen Arbeitsleben“. Verdi bezeichnete die Aktion als dubios, Unterschriften seien unter Druck bzw. unter Aufsicht des Managements gemacht worden und ein Teil der Unterschriften stamme von inzwischen nicht mehr bei Amazon beschäftigten Saisonarbeitern.<ref>Amazon - Kritik an Amazon Echo, de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Kritik_an_Amazon_Echo_(%E2%80%9EAlexa%E2%80%9C), abgerufen 8.12.2020</ref><br />
<br />
===== Gezielte Diskreditierung durch Public Relations =====<br />
Laut durchgesickerter Dokumente soll Amazon Ende März 2020 eine gezielte PR-Kampagne gegen den Lagerarbeiter Chris S. in New York lanciert haben, der als mutmaßlicher Rädelführer eines Streiks gegen mangelhaften Corona-Schutz im Verteilzentrum Long Island gefeuert worden war. Der oberste Amazon-Anwalt [[David Zapolsky]] regte an, Chris S. zum Gesicht der "gesamten gewerkschaftlichen Organisierungsbewegung" zu machen: ''"Er ist nicht smart oder redegewandt, falls die Presse sich auf ein 'Er gegen uns' fokussieren will, wären wir in einer wesentlich stärkeren PR-Position."'' Die Strategie soll auf oberster Ebene mit Amazon-CEO [[Jeff Bezos]], Kundendienst-Chef [[Dave Clark]] (Customer Service) und der Human Resources-Chefin [[Beth Galett]]<nowiki/>i abgestimmt worden sein.<ref>Tyler Sonnemaker and Bryan Pietsch: A leaked memo reveals Amazon's reported efforts to mount a PR campaign against a worker it fired after he led a protest calling for better safety standards at warehouses amid the coronavirus, Business Insider, 2.4.2020, https://www.businessinsider.com/leaked-memo-reveals-amazon-reportedly-led-pr-campaign-against-worker-2020-4?r=DE&IR=T</ref><br />
==Überwachung, Bespitzelung, Profiling==<br />
<br />
===== Pinkerton spioniert in Europa =====<br />
Das [[Global Security Operations Cetner]] von Amazon steht in dringendem Verdacht, Gewerkschaften und Betriebsräte europaweit zu überwachen. Der Journalist Ralf Streck schreibt unter Berufung auf das US-Magazin Motherbord,<ref>Lauren Kaori Gurley: Secret Amazon Reports Expose the Company’s Surveillance of Labor and Environmental Groups, Motherbord by Vice, 23.11.2020, https://www.vice.com/en/article/5dp3yn/amazon-leaked-reports-expose-spying-warehouse-workers-labor-union-environmental-groups-social-movements</ref> es seien Spione der Detektei [[Pinkerton]] ''"zum Beispiel in ein Lager im polnischen Wroclaw (Breslau) 'eingeschleust' worden, um Lagerarbeiter und deren gewerkschaftlichen Bemühungen zu überwachen. [...] Die Firma spioniert offenbar alle Arten von Arbeitnehmertreffen aus, von denen genaue Daten wie Ort, Zeit und Datum genauso festgehalten werden wie auch inhaltliche Positionen der Teilnehmer, die bei diesen Treffen diskutiert werden. "'' <ref>Ralf Streck: Setzt Amazon Spitzel gegen Beschäftigte ein?, Telepolis, 4.12.2020, https://www.heise.de/tp/features/Setzt-Amazon-Spitzel-gegen-Beschaeftigte-ein-4978306.html</ref><br />
<br />
Gegenüber ''Business Insider'' bestätigte die Amazon-Sprecherin [[Lisa Levandowski]], dass man mit Pinkerton zusammen arbeite, um ''"wertvolle Warensendungen im Versand zu sichern".''<ref>Katie Canales: Amazon setzt Spione gegen seine Angestellten ein – sie sollen Gewerkschaften verhindern, Business Insider, 25.11.2020, https://www.businessinsider.de/wirtschaft/amazon-heuert-privatdetektive-an-um-gewerkschaften-zu-verhindern-a/</ref><br />
<br />
Nach Angaben von Motherboard arbeiten ehemalige Geheimdienstler für das Global Security Operation Center.<br />
<br />
===== Kloake: Brigade korrupter Polizisten in Spanien =====<br />
In Spanien soll Amazon auf eine "politische Brigade" korrupter Polizisten setzen, um Streiks wie am 30. Oktober 2019 am Versandzentrum El Prat de Llobregat in der Region Barcelona oder Proteste am Black Friday 2019 in Madrid auszuspionieren und gezielt zu diskreditieren. Im Zentrum des Skandals steht der inhaftierte ehemalige Polizeikommissar [[José Manuel Villarejo]]. Amazon habe für die Bespitzelung von Beschäftigten auf Personal aus dessen Netzwerk, bekannt als "Kloake", gesetzt. Dazu gehörte die Detektei [[Castor & Polux]], die von [[Julián Peribañez]] geleitet wird.<ref>Pedro Águeda: Amazon utilizó al hombre de Villarejo en Catalunya para el espionaje a sindicalistas durante una huelga, El Diario, 30.11.2020, https://www.eldiario.es/politica/amazon-utilizo-hombre-villarejo-catalunya-espionaje-sindicalistas-durante-huelga_1_6471594.html</ref><br />
<br />
===== Künstliche Intelligenz + Anti-Gewerkschafts-Profiling =====<br />
Amazon setzt künstliche Intelligenz ein, um Solidarisierung in Belegschaften im Vorfeld zu erkennen. Bekannt wurden solche Methoden bei der Amazon-Tochter [[Whole Foods]], einer Bio-Supermarktkette in den USA. <br />
<br />
Dort ermittelt ein Algorithmus anhand von verschiedenen Indikatoren die Wahrscheinlichkeit gewerkschaftlicher Aktivitäten. Erfasst werden demnach Daten in drei Hauptkategorien: "Externe Risiken", "Filialrisiken" und "Stimmung unter den Mitarbeitern." <br />
<br />
Der Journalist Daniel AJ Sokolov schreibt: "Zu den Externen Risiken zählt beispielsweise die Entfernung der Filiale zum nächsten Gewerkschaftsbüro, wie viele Mitglieder Gewerkschaften in der Gegend haben, wie viele Verfahren wegen Verletzung von Arbeitnehmerrechten gegen die jeweilige Filiale eingeleitet wurden, und die Zahl erfasster einschlägiger Ereignisse, etwa Informationsveranstaltungen von Arbeitnehmervertretern. Einbezogen werden außerdem lokale wirtschaftliche und demografische Faktoren wie die Arbeitslosenrate in dem Postleitzahlgebiet und der Anteil der Familien, die unter der Armutsgrenze leben müssen. <br />
<br />
In die Berechnung des Filialrisikos wiederum fließen die durchschnittliche Entlohnung, der Umsatz, und der Grad ethnischer Durchmischung der Belegschaft ein: Neben schlechter Bezahlung erhöht offenbar auch geringe ethnische Durchmischung unter der Belegschaft die Wahrscheinlichkeit, dass die Mitarbeiter gemeinsam für ihre Interessen eintreten." <ref>Daniel AJ Sokolov: Datenscoring gegen Gewerkschaften bei Amazon-Tochter Whole Foods, Heise, 22.4.2020, https://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenscoring-gegen-Gewerkschaften-bei-Amazon-Tochter-Whole-Foods-4707070.html</ref><br />
<br />
Es ist unwahrscheinlich, dass Amazon diese Möglichkeiten nur bei einer relativ kleinen Tochtergesellschaft nutzt. (Whole Foods steuert weniger als 5% des Konzern-Umsatzes bei.) <br />
<br />
====== Rüge durch deutschen Datenschutzbeauftragen ======<br />
Der niedersächsiche Datenschutzbeauftragte beanstandete 2020 laut NDR-Bericht eine Software, die ebenfalls zur Mitarbeiterüberwachung eingesetzt wurde, vorgeblich zur Leistungskontrolle und -optimierung. Ein Vorarbeiter "berichtete auch, dass durch die Software detaillierte Profile jedes einzelnen Beschäftigten erstellt werden. Fällt die Rate eines Beschäftigten dauerhaft, erzählt der Vorarbeiter, wird dieser zum Gespräch gebeten. Ob ein befristet Beschäftigter eine Vertragsverlängerung bekommt, hänge dem Vorarbeiter zufolge auch davon ab, ob er die Rate erfülle." Diese Profile lassen sich höchstwahrscheinlich auch zur Kontaktverfolgung und somit zur Unterdrückung von gewerkschaftlicher Organisierung nutzen. <ref>Sebastian Friedrich, Johannes Jolmes: Amazon - Der Vorgesetzte sieht alles, Das Erste - NDR Panorama, 15.10.2020, https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Mitarbeiterueberwachung-Verfahren-gegen-Amazon,amazon446.html </ref><br />
<br />
=== Heimliche Aufnahmen der Amazon „Cloud Cam“ ===<br />
Im Oktober 2019 veröffentlichte Bloomberg, dass Amazon mit der Sicherheitskamera Cloud Cam heimliche Aufnahmen seiner Kunden macht und diese von Mitarbeitern in [[Rumänien]] und [[Indien]] auswerten lässt, darunter Aufzeichnungen aus dem Schlafzimmer. Laut Bloomberg wurden Aufnahmen auch an Außenstehende weitergegeben. Amazon bestreitet die Vorwürfe.<ref>Amazon - Heimliche Aufnahmen der Amazon "Cloud Cam", de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Heimliche_Aufnahmen_der_Amazon_%E2%80%9ECloud_Cam%E2%80%9C, abgerufen 8.12.2020 </ref><br />
<br />
=== Big Brother Award 2018: Kritik an Alexa ===<br />
Im April 2018 erhielt ''[[Amazon Echo|Amazon Alexa]]'' den deutschen Big Brother Award in der Kategorie ''Verbraucherschutz''. Laudator [[padeluun]] befand, sie sei ''eine Abhörschnittstelle, die sich zum Beispiel als Wecker tarnt, aber ein allwissender Butler in fremden Diensten ist, der sich von mir höchstpersönlich ins Schlafzimmer tragen und an das weltweite Überwachungsnetz anschließen lässt''.<br />
<br />
Im April 2019 veröffentlichte [[Bloomberg News|Bloomberg]], dass [[Amazon Echo]] („Alexa“) heimlich Gespräche von dessen Nutzern aufzeichnet. Die Aufzeichnungen sollen auch geschehen sein, als Amazon Echo gar nicht gestartet war. Amazon Echo zeichnete vertrauliche Informationen zu Name und Bankkonten sowie Gesang und Babygeschrei auf. Durch [[Transkription (Linguistik)|Transkription]] der Aufzeichnungen wurden Vorname, Amazon-Account-Nummer und Gerätenummer erkennbar.<ref>Amazon - Kritik an Amazon Echo, de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Kritik_an_Amazon_Echo_(%E2%80%9EAlexa%E2%80%9C), abgerufen 8.12.2020</ref><br />
<br />
==Belege / Quellen==<br />
<references /><br />
[[Kategorie:Unternehmen]]<br />
[[Kategorie:USA]]<br />
[[Kategorie:Logistik]]<br />
[[Kategorie:Technologie-Konzern]]<br />
[[Kategorie:Überwachung]]<br />
[[Kategorie:Steuervermeidung]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Amazon&diff=1295Amazon2022-02-09T12:11:03Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Amazon.com, Inc.<br />
| Logo = Amazon.com-Logo.png<br />
| Unternehmensform = [[Corporation (Vereinigte Staaten)|Corporation]]<br />
| Mutter = US0231351067<br />
| ISIN = US0231351067<br />
| Gründungsdatum = 1994<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Seattle]], [[Washington (Bundesstaat)|Washington]]</br><br />
Unternehmenszentrale und Verwaltungssitz für Europa befinden sich in Luxemburg, das deutsche Management sitzt in München.<br />
| Leitung = [[Jeff Bezos|Jeffrey P. Bezos]] (Präsident, [[CEO]] und Chairman)<ref>[http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=97664&p=irol-govmanage phx.corporate-ir.net]</ref><br />
| Mitarbeiterzahl = 840.400 <small>(März 2020)</small><br />
| Umsatz = 280 Mrd. US-Dollar <small>(2019)</small><br />
| Stand = 8.12.2020<br />
| Branche = [[Versandhandel]], [[Elektronischer Handel|Onlinehandel]], [[digitale Distribution]], [[Cloud Computing]]<br />
| Homepage = [https://www.amazon.com/ amazon.com], [https://www.amazon.de/ amazon.de] und weitere<br />
}}<br />
<br />
Amazon ist in Amerika und Europa nicht nur der marktbeherrschende Online-Händler, sondern Vorreiter und Taktgeber der gesamten Online-Branche. <br />
<br />
In Deutschland war Amazon 2019 mit 19,85 Milliarden Euro das umsatzstärkste US-Unternehmen.<ref>[https://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-erobert-in-Deutschland-die-Spitze-article22093344.html ''Erstmals umsatzstärkste US-Firma. Amazon erobert in Deutschland die Spitze.''] In: ''n-tv''. 12. Oktober 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020.</ref> <br />
<br />
Das Amazon-Management ist von einer undemokratischen, gewerkschaftsfeindlichen Firmenphilosophe ([[Union Busting]]) geprägt ist, die von höchster Ebene verordnet wird.<br />
<br />
Der Drang zur vollständigen Integration der Wertschöpfungskette und aggressiver Expansion in benachbarte Geschäftsfelder unterscheidet Amazon von anderen marktbeherrschenden Hightech-Firmen. Dadurch entsteht ein totalitäres Potential, das Amazon zu einem der gefährlichsten Konzerne der Welt macht. <br />
<br />
== Ideologisch verbohrte Gewerkschaftsangst ==<br />
Die Union Busting-Philosophie von Amazon ist nicht allein mit strategischen oder betriebswirtschaftlichen Maßstäben zu begreifen (etwa um Profitmaximierung durch Lohndumping und Flexiblisierung, reibungslose Steuerung durch die Zentrale zu erreichen). Sie trägt irrationale, doktrinäre, betriebswirtschaftlich kontraproduktive Züge, die ideologische Motive vermuten lassen: notorisch-paranoiden Anti-Kommunismus (Red scare), der Gewerkschaften als ferngesteuerte U-Boote der ''roten Gefahr'' sieht. <br />
<br />
Regelmäßige Skandale rund um systematische Überwachung, Ausforschung und Profiling von Beschäftigen und (potentiellen) Gewerkschaftsmitgliedern sind weder Ausreißer, Zufälle oder Einzelfälle sondern symptomatisch für eine '''Firmen-Philosophie, die auf Unterwerfung des Individuums und Unterdrückung kollektiver Organisierung''' abzielt. <br />
<br />
== Geschäftsmodell: Kreative Zerstörung ==<br />
Amazon begann als Buchversand und entwickelte sich schnell zur treibenden Kraft für die Zerstörung des klassischen Einzelhandels und die daraus folgende Verödung von Innenstädten. Der lokale Einzelhandel war der aufkommenden Online-Konkurrenz nicht gewachsen. Dessen Preisvorteile entstanden durch:<br />
*Optimierung der Logistik nach dem Vorbild des US-Militärs,<br />
*Optimierung der Wertschöpfungskette durch maximale Auslagerung an Sub-Unternehmer,<br />
*klassisches Lohndumping gegenüber der Masse an Arbeitern in Versandzentren und (schein-)selbständigen Paketboten, die am unteren Ende der Verwertungskette stehen,<br />
*[[Union Busting]], um die Organisierung der Beschäftigten und ihren Kampf für Tarifverträge und humane Arbeitsbedingungen zu verhindern,<br />
*Human Resources-Methoden, um Niedriglöhner auszuwählen, zu überwachen, zu steuern, anzutreiben und zu feuern,<br />
*Erschließung von Arbeitskräften in strukturschwachen, benachteiligten Regionen, Stadtteilen und Bevölkerungsgruppen,<br />
*Steuervermeidung über Finanzoasen und Schlupflöcher.<br />
<br />
==Firmen-Struktur==<br />
Amazon setzt auf eine maximale vertikale Integration der Wertschöpfungskette bei gleichzeitig maximaler Auslagerung: Das Unternehmen versucht alle Schritte der Distribution unter seinem Kommando unter den Marken Amazon und Prime zu vereinen, dabei aber unternehmerische Verantwortung (und Lasten wie Sozialabgaben, Krankengeld, bezahlten Urlaub) sowie das unternehmerische Risiko möglichst vollständig auf Sub-Unternehmer zu verlagern.<br />
<br />
Amazon ist ein führender Anbieter für Cloud-Dienste, verlegt eigene Untersee-Kabel, experimentiert mit Einzelhandelsgeschäften ohne Personal und bargeldloser Bezahlung; Amazon betreibt eine eigene Fracht-Fluglinie, eigene Paket-Auslieferung, einen Streaming-Dienst und produziert mit Alexa, Kindle etc. eigene Elektro-Geräte.<br />
<br />
Amazon wickelt nicht nur Bestellung und Versand von Waren ab, sondern organisiert sowohl den globalen Transport mittels einer eigenen Fracht-Fluglinie als auch den lokalen Transport mittels eines eigenen Lieferdienstes und eigener Paketstationen. [[Amazon Air]] besitzt allerdings keine eigene Fluglizenz (AOC) sondern fliegt vollständig über Sub-Unternehmer ([[Wet-Lease]]). Gleichermaßen geschieht die Auslieferung der Pakete zum Kunden zwar unter dem Label Amazon, wird jedoch hinter den Kulissen möglichst vollständig von Sub-Unternehmern übernommen.<br />
<br />
Die weitgehende Auslagerung an Sub-Unternehmer nutzt Amazon, <br />
*um diese in einen oft verheerenden Preiskampf zu schicken, <br />
*die Verantwortung für Lohndumping, Arbeitsrechtsverstöße oder gar kriminelle Methoden abzuwälzen ([[Prinzip Pontius Pilatus]]),<br />
*die gewerkschaftliche Organisierung extrem zu erschweren. <br />
<br />
So können Sub-Unternehmer, deren Belegschaft sich über Gewerkschaften oder Betriebsräte organisiert, bei Bedarf kurzerhand abgeschaltet und ersetzt werden, so dass sich das "Virus der unabhängigen Organisierung" (gemäß US-Union Busting Philosophie) nicht in den "Gesamtorganismus" ausbreitet. <br />
<br />
==Union Busting==<br />
<br />
Die Ablehnung und aktive Bekämpfung von Gewerkschaften gehört zur weltweiten Firmenphilosophie von Amazon. Das Unternehmen weigert sich prinzipiell, überhaupt mit Gewerkschaften zu verhandeln. Diese werden, gemäß der klassischen US-amerikanischen Union Busting-Doktrin, als Fremdkörper gebranntmarkt ([[Third-Party-These]]), die sich aus finanziellem Eigeninteressen zwischen "fleißige Beschäftigte" und ein angeblich verständnisvolles, treusorgendes Management schieben wollten, dessen "Tür immer offen steht" ([[Open Door Argument]]). <br />
<br />
Amazon lässt an manchen Standorten [[Betriebsrat|Betriebsräte]] zu, versucht allerdings die Mehrheiten in Betriebsrat und [[Gesamtbetriebsrat]] mit management-freundlichen bis management-hörigen Kandidaten und Wahllisten zu erringen. Damit folgt Amazon der Linie, die andere US-Konzerne in Deutschland nach dem Vorbild von [[McDonalds]] & [[UPS]] seit der Jahrtausendwende verfolgen. (Bis in die 1990er-Jahre schafften es diese US-Vorreiter mit großem Aufwand vollkommen betriebsratsfrei zu bleiben.) <br />
<br />
=====Kunstrasen-Initiativen=====<br />
Zu den Amazon-Strategien gegen Gewerkschaften und Betriebsräte gehört die Bildung von sog. [[Kunstrasen]]-Initiativen (engl: Astroturf). Das Management protegiert Initiativen, die den Anschein erwecken, als seien sie spontan aus der Belegschaft entstanden, um sich gegen "Angriffe von außen", "Nestbeschmutzung" etc. durch gewerkschaftliche Organisierung und aktive Betriebsratsarbeit zu wehren. Solche Initiativen gehören zum Standard-Repertoire des US-amerikanischen Union Busting und werden zumeist direkt oder indirekt vom Management oder speziellen Dienstleistern (wie Kanzleien, PR-Agenturen) angeleitet oder gar finanziert.<br />
<br />
Ende Dezember 2013 wurde eine von 1018 Mitarbeitern der Standorte Leipzig und Bad Hersfeld unterzeichnete Unterschriftenaktion veröffentlicht, in der sich die Unterzeichner „von den derzeitigen Zielen, Argumenten und Äußerungen (…) Verdi[s]“ distanzierten. Die Mitarbeiter betonten, dass das von der Gewerkschaft erweckte „negative öffentliche Bild“ sie „bis ins Privatleben“ verfolge. Verdis Darstellungen entsprächen „nicht der Realität und nicht unserem täglichen Arbeitsleben“. Verdi bezeichnete die Aktion als dubios, Unterschriften seien unter Druck bzw. unter Aufsicht des Managements gemacht worden und ein Teil der Unterschriften stamme von inzwischen nicht mehr bei Amazon beschäftigten Saisonarbeitern.<ref>Amazon - Kritik an Amazon Echo, de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Kritik_an_Amazon_Echo_(%E2%80%9EAlexa%E2%80%9C), abgerufen 8.12.2020</ref><br />
<br />
===== Gezielte Diskreditierung durch Public Relations =====<br />
Laut durchgesickerter Dokumente soll Amazon Ende März 2020 eine gezielte PR-Kampagne gegen den Lagerarbeiter Chris S. in New York lanciert haben, der als mutmaßlicher Rädelführer eines Streiks gegen mangelhaften Corona-Schutz im Verteilzentrum Long Island gefeuert worden war. Der oberste Amazon-Anwalt [[David Zapolsky]] regte an, Chris S. zum Gesicht der "gesamten gewerkschaftlichen Organisierungsbewegung" zu machen: ''"Er ist nicht smart oder redegewandt, falls die Presse sich auf ein 'Er gegen uns' fokussieren will, wären wir in einer wesentlich stärkeren PR-Position."'' Die Strategie soll auf oberster Ebene mit Amazon-CEO [[Jeff Bezos]], Kundendienst-Chef [[Dave Clark]] (Customer Service) und der Human Resources-Chefin [[Beth Galett]]<nowiki/>i abgestimmt worden sein.<ref>Tyler Sonnemaker and Bryan Pietsch: A leaked memo reveals Amazon's reported efforts to mount a PR campaign against a worker it fired after he led a protest calling for better safety standards at warehouses amid the coronavirus, Business Insider, 2.4.2020, https://www.businessinsider.com/leaked-memo-reveals-amazon-reportedly-led-pr-campaign-against-worker-2020-4?r=DE&IR=T</ref><br />
==Überwachung, Bespitzelung, Profiling==<br />
<br />
===== Pinkerton spioniert in Europa =====<br />
Das [[Global Security Operations Cetner]] von Amazon steht in dringendem Verdacht, Gewerkschaften und Betriebsräte europaweit zu überwachen. Der Journalist Ralf Streck schreibt unter Berufung auf das US-Magazin Motherbord,<ref>Lauren Kaori Gurley: Secret Amazon Reports Expose the Company’s Surveillance of Labor and Environmental Groups, Motherbord by Vice, 23.11.2020, https://www.vice.com/en/article/5dp3yn/amazon-leaked-reports-expose-spying-warehouse-workers-labor-union-environmental-groups-social-movements</ref> es seien Spione der Detektei [[Pinkerton]] ''"zum Beispiel in ein Lager im polnischen Wroclaw (Breslau) 'eingeschleust' worden, um Lagerarbeiter und deren gewerkschaftlichen Bemühungen zu überwachen. [...] Die Firma spioniert offenbar alle Arten von Arbeitnehmertreffen aus, von denen genaue Daten wie Ort, Zeit und Datum genauso festgehalten werden wie auch inhaltliche Positionen der Teilnehmer, die bei diesen Treffen diskutiert werden. "'' <ref>Ralf Streck: Setzt Amazon Spitzel gegen Beschäftigte ein?, Telepolis, 4.12.2020, https://www.heise.de/tp/features/Setzt-Amazon-Spitzel-gegen-Beschaeftigte-ein-4978306.html</ref><br />
<br />
Gegenüber ''Business Insider'' bestätigte die Amazon-Sprecherin [[Lisa Levandowski]], dass man mit Pinkerton zusammen arbeite, um ''"wertvolle Warensendungen im Versand zu sichern".''<ref>Katie Canales: Amazon setzt Spione gegen seine Angestellten ein – sie sollen Gewerkschaften verhindern, Business Insider, 25.11.2020, https://www.businessinsider.de/wirtschaft/amazon-heuert-privatdetektive-an-um-gewerkschaften-zu-verhindern-a/</ref><br />
<br />
Nach Angaben von Motherboard arbeiten ehemalige Geheimdienstler für das Global Security Operation Center.<br />
<br />
===== Kloake: Brigade korrupter Polizisten in Spanien =====<br />
In Spanien soll Amazon auf eine "politische Brigade" korrupter Polizisten setzen, um Streiks wie am 30. Oktober 2019 am Versandzentrum El Prat de Llobregat in der Region Barcelona oder Proteste am Black Friday 2019 in Madrid auszuspionieren und gezielt zu diskreditieren. Im Zentrum des Skandals steht der inhaftierte ehemalige Polizeikommissar [[José Manuel Villarejo]]. Amazon habe für die Bespitzelung von Beschäftigten auf Personal aus dessen Netzwerk, bekannt als "Kloake", gesetzt. Dazu gehörte die Detektei [[Castor & Polux]], die von [[Julián Peribañez]] geleitet wird.<ref>Pedro Águeda: Amazon utilizó al hombre de Villarejo en Catalunya para el espionaje a sindicalistas durante una huelga, El Diario, 30.11.2020, https://www.eldiario.es/politica/amazon-utilizo-hombre-villarejo-catalunya-espionaje-sindicalistas-durante-huelga_1_6471594.html</ref><br />
<br />
===== Künstliche Intelligenz + Anti-Gewerkschafts-Profiling =====<br />
Amazon setzt künstliche Intelligenz ein, um Solidarisierung in Belegschaften im Vorfeld zu erkennen. Bekannt wurden solche Methoden bei der Amazon-Tochter [[Whole Foods]], einer Bio-Supermarktkette in den USA. <br />
<br />
Dort ermittelt ein Algorithmus anhand von verschiedenen Indikatoren die Wahrscheinlichkeit gewerkschaftlicher Aktivitäten. Erfasst werden demnach Daten in drei Hauptkategorien: "Externe Risiken", "Filialrisiken" und "Stimmung unter den Mitarbeitern." <br />
<br />
Der Journalist Daniel AJ Sokolov schreibt: "Zu den Externen Risiken zählt beispielsweise die Entfernung der Filiale zum nächsten Gewerkschaftsbüro, wie viele Mitglieder Gewerkschaften in der Gegend haben, wie viele Verfahren wegen Verletzung von Arbeitnehmerrechten gegen die jeweilige Filiale eingeleitet wurden, und die Zahl erfasster einschlägiger Ereignisse, etwa Informationsveranstaltungen von Arbeitnehmervertretern. Einbezogen werden außerdem lokale wirtschaftliche und demografische Faktoren wie die Arbeitslosenrate in dem Postleitzahlgebiet und der Anteil der Familien, die unter der Armutsgrenze leben müssen. <br />
<br />
In die Berechnung des Filialrisikos wiederum fließen die durchschnittliche Entlohnung, der Umsatz, und der Grad ethnischer Durchmischung der Belegschaft ein: Neben schlechter Bezahlung erhöht offenbar auch geringe ethnische Durchmischung unter der Belegschaft die Wahrscheinlichkeit, dass die Mitarbeiter gemeinsam für ihre Interessen eintreten." <ref>Daniel AJ Sokolov: Datenscoring gegen Gewerkschaften bei Amazon-Tochter Whole Foods, Heise, 22.4.2020, https://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenscoring-gegen-Gewerkschaften-bei-Amazon-Tochter-Whole-Foods-4707070.html</ref><br />
<br />
Es ist unwahrscheinlich, dass Amazon diese Möglichkeiten nur bei einer relativ kleinen Tochtergesellschaft nutzt. (Whole Foods steuert weniger als 5% des Konzern-Umsatzes bei.) <br />
<br />
====== Rüge durch deutschen Datenschutzbeauftragen ======<br />
Der niedersächsiche Datenschutzbeauftragte beanstandete 2020 laut NDR-Bericht eine Software, die ebenfalls zur Mitarbeiterüberwachung eingesetzt wurde, vorgeblich zur Leistungskontrolle und -optimierung. Ein Vorarbeiter "berichtete auch, dass durch die Software detaillierte Profile jedes einzelnen Beschäftigten erstellt werden. Fällt die Rate eines Beschäftigten dauerhaft, erzählt der Vorarbeiter, wird dieser zum Gespräch gebeten. Ob ein befristet Beschäftigter eine Vertragsverlängerung bekommt, hänge dem Vorarbeiter zufolge auch davon ab, ob er die Rate erfülle." Diese Profile lassen sich höchstwahrscheinlich auch zur Kontaktverfolgung und somit zur Unterdrückung von gewerkschaftlicher Organisierung nutzen. <ref>Sebastian Friedrich, Johannes Jolmes: Amazon - Der Vorgesetzte sieht alles, Das Erste - NDR Panorama, 15.10.2020, https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Mitarbeiterueberwachung-Verfahren-gegen-Amazon,amazon446.html </ref><br />
<br />
=== Heimliche Aufnahmen der Amazon „Cloud Cam“ ===<br />
Im Oktober 2019 veröffentlichte Bloomberg, dass Amazon mit der Sicherheitskamera Cloud Cam heimliche Aufnahmen seiner Kunden macht und diese von Mitarbeitern in [[Rumänien]] und [[Indien]] auswerten lässt, darunter Aufzeichnungen aus dem Schlafzimmer. Laut Bloomberg wurden Aufnahmen auch an Außenstehende weitergegeben. Amazon bestreitet die Vorwürfe.<ref>Amazon - Heimliche Aufnahmen der Amazon "Cloud Cam", de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Heimliche_Aufnahmen_der_Amazon_%E2%80%9ECloud_Cam%E2%80%9C, abgerufen 8.12.2020 </ref><br />
<br />
=== Big Brother Award 2018: Kritik an Alexa ===<br />
Im April 2018 erhielt ''[[Amazon Echo|Amazon Alexa]]'' den deutschen Big Brother Award in der Kategorie ''Verbraucherschutz''. Laudator [[padeluun]] befand, sie sei ''eine Abhörschnittstelle, die sich zum Beispiel als Wecker tarnt, aber ein allwissender Butler in fremden Diensten ist, der sich von mir höchstpersönlich ins Schlafzimmer tragen und an das weltweite Überwachungsnetz anschließen lässt''.<br />
<br />
Im April 2019 veröffentlichte [[Bloomberg News|Bloomberg]], dass [[Amazon Echo]] („Alexa“) heimlich Gespräche von dessen Nutzern aufzeichnet. Die Aufzeichnungen sollen auch geschehen sein, als Amazon Echo gar nicht gestartet war. Amazon Echo zeichnete vertrauliche Informationen zu Name und Bankkonten sowie Gesang und Babygeschrei auf. Durch [[Transkription (Linguistik)|Transkription]] der Aufzeichnungen wurden Vorname, Amazon-Account-Nummer und Gerätenummer erkennbar.<ref>Amazon - Kritik an Amazon Echo, de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Kritik_an_Amazon_Echo_(%E2%80%9EAlexa%E2%80%9C), abgerufen 8.12.2020</ref><br />
<br />
==Belege / Quellen==<br />
<references /><br />
[[Kategorie:Unternehmen]]<br />
[[Kategorie:USA]]<br />
[[Kategorie:Logistik]]<br />
[[Kategorie:Technologie-Konzern]]<br />
[[Kategorie:Überwachung]]<br />
[[Kategorie:Steuervermeidung]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Amazon&diff=1294Amazon2022-02-09T12:05:04Z<p>WikiAdmin: Zwischenüberschriften eingefügt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Amazon.com, Inc.<br />
| Logo = Amazon.com-Logo.png<br />
| Unternehmensform = [[Corporation (Vereinigte Staaten)|Corporation]]<br />
| Mutter = US0231351067<br />
| ISIN = US0231351067<br />
| Gründungsdatum = 1994<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Seattle]], [[Washington (Bundesstaat)|Washington]]</br><br />
Unternehmenszentrale und Verwaltungssitz für Europa befinden sich in Luxemburg, das deutsche Management sitzt in München.<br />
| Leitung = [[Jeff Bezos|Jeffrey P. Bezos]] (Präsident, [[CEO]] und Chairman)<ref>[http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=97664&p=irol-govmanage phx.corporate-ir.net]</ref><br />
| Mitarbeiterzahl = 840.400 <small>(März 2020)</small><br />
| Umsatz = 280 Mrd. US-Dollar <small>(2019)</small><br />
| Stand = 8.12.2020<br />
| Branche = [[Versandhandel]], [[Elektronischer Handel|Onlinehandel]], [[digitale Distribution]], [[Cloud Computing]]<br />
| Homepage = [https://www.amazon.com/ amazon.com], [https://www.amazon.de/ amazon.de] und weitere<br />
}}<br />
<br />
Amazon ist in Amerika und Europa nicht nur der marktbeherrschende Online-Händler, sondern Vorreiter und Taktgeber der gesamten Online-Branche. <br />
<br />
Amazon erzielte im Jahr 2019 weltweit einen Umsatz von 280 Milliarden US-Dollar. In Deutschland war Amazon 2019 mit 19,85 Milliarden Euro das umsatzstärkste US-Unternehmen.<ref>[https://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-erobert-in-Deutschland-die-Spitze-article22093344.html ''Erstmals umsatzstärkste US-Firma. Amazon erobert in Deutschland die Spitze.''] In: ''n-tv''. 12. Oktober 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020.</ref><br />
<br />
Amazon ist ein führender Anbieter für Cloud-Dienste, verlegt eigene Untersee-Kabel, experimentiert mit Einzelhandelsgeschäften ohne Personal und bargeldloser Bezahlung; Amazon betreibt eine eigene Fracht-Fluglinie, eigene Paket-Auslieferung, einen Streaming-Dienst und produziert mit Alexa, Kindle etc. eigene Elektro-Geräte.<br />
<br />
Der Drang zur vollständigen Integration der Wertschöpfungskette und aggressiver Expansion in benachbarte Geschäftsfelder unterscheidet Amazon von anderen marktbeherrschenden Hightech-Firmen. Dadurch entsteht ein totalitäres Potential, das Amazon zu einem der gefährlichsten Konzerne der Welt macht, zumal das Amazon-Management von einer undemokratischen, gewerkschaftsfeindlichen Firmenphilosophe ([[Union Busting]]) geprägt ist, die von höchster Ebene verordnet wird. <br />
<br />
== Ideologisch verbohrte Gewerkschaftsangst ==<br />
Die Union Busting-Philosophie von Amazon ist nicht allein mit strategischen oder betriebswirtschaftlichen Maßstäben zu begreifen (etwa um Profitmaximierung durch Lohndumping und Flexiblisierung, reibungslose Steuerung durch die Zentrale zu erreichen). Sie trägt irrationale, doktrinäre, betriebswirtschaftlich kontraproduktive Züge, die ideologische Motive vermuten lassen: notorisch-paranoiden Anti-Kommunismus (Red scare), nach dem Gewerkschaften U-Boote der roten Gefahr sind. <br />
<br />
Regelmäßige Skandale rund um systematische Überwachung, Ausforschung und Profiling von Beschäftigen und (potentiellen) Gewerkschaftsmitgliedern sind weder Ausreißer, Zufälle oder Einzelfälle sondern symptomatisch für eine Firmen-Philosophie, die auf Unterwerfung des Individuums und Unterdrückung kollektiver Organisierung abzielt. <br />
<br />
== Geschäftsmodell: Kreative Zerstörung ==<br />
Amazon begann als Buchversand und entwickelte sich schnell zur treibenden Kraft für die Zerstörung des klassischen Einzelhandels und die daraus folgende Verödung von Innenstädten. Der lokale Einzelhandel war der aufkommenden Online-Konkurrenz nicht gewachsen. Dessen Preisvorteile entstanden durch:<br />
*Optimierung der Logistik nach dem Vorbild des US-Militärs,<br />
*Optimierung der Wertschöpfungskette durch maximale Auslagerung an Sub-Unternehmer,<br />
*klassisches Lohndumping gegenüber der Masse an Arbeitern in Versandzentren und (schein-)selbständigen Paketboten, die am unteren Ende der Verwertungskette stehen,<br />
*[[Union Busting]], um die Organisierung der Beschäftigten und ihren Kampf für Tarifverträge und humane Arbeitsbedingungen zu verhindern,<br />
*Human Resources-Methoden, um Niedriglöhner auszuwählen, zu überwachen, zu steuern, anzutreiben und zu feuern,<br />
*Erschließung von Arbeitskräften in strukturschwachen, benachteiligten Regionen, Stadtteilen und Bevölkerungsgruppen,<br />
*Steuervermeidung über Finanzoasen und Schlupflöcher.<br />
<br />
==Firmen-Struktur==<br />
Amazon setzt auf eine maximale vertikale Integration der Wertschöpfungskette bei gleichzeitig maximaler Auslagerung: Das Unternehmen versucht alle Schritte der Distribution unter seinem Kommando unter den Marken Amazon und Prime zu vereinen, dabei aber unternehmerische Verantwortung (und Lasten wie Sozialabgaben, Krankengeld, bezahlten Urlaub) sowie das unternehmerische Risiko möglichst vollständig auf Sub-Unternehmer zu verlagern.<br />
<br />
Amazon wickelt nicht nur Bestellung und Versand von Waren ab, sondern organisiert sowohl den globalen Transport mittels einer eigenen Fracht-Fluglinie als auch den lokalen Transport mittels eines eigenen Lieferdienstes und eigener Paketstationen. [[Amazon Air]] besitzt allerdings keine eigene Fluglizenz (AOC) sondern fliegt vollständig über Sub-Unternehmer ([[Wet-Lease]]). Gleichermaßen geschieht die Auslieferung der Pakete zum Kunden zwar unter dem Label Amazon, wird jedoch hinter den Kulissen möglichst vollständig von Sub-Unternehmern übernommen.<br />
<br />
Die weitgehende Auslagerung an Sub-Unternehmer nutzt Amazon, <br />
*um diese in einen oft verheerenden Preiskampf zu schicken, <br />
*die Verantwortung für Lohndumping, Arbeitsrechtsverstöße oder gar kriminelle Methoden abzuwälzen ([[Prinzip Pontius Pilatus]]),<br />
*die gewerkschaftliche Organisierung extrem zu erschweren. <br />
<br />
So können Sub-Unternehmer, deren Belegschaft sich über Gewerkschaften oder Betriebsräte organisiert, bei Bedarf kurzerhand abgeschaltet und ersetzt werden, so dass sich das "Virus der unabhängigen Organisierung" (gemäß US-Union Busting Philosophie) nicht in den "Gesamtorganismus" ausbreitet. <br />
<br />
==Union Busting==<br />
<br />
Die Ablehnung und aktive Bekämpfung von Gewerkschaften gehört zur weltweiten Firmenphilosophie von Amazon. Das Unternehmen weigert sich prinzipiell, überhaupt mit Gewerkschaften zu verhandeln. Diese werden, gemäß der klassischen US-amerikanischen Union Busting-Doktrin, als Fremdkörper gebranntmarkt ([[Third-Party-These]]), die sich aus finanziellem Eigeninteressen zwischen "fleißige Beschäftigte" und ein angeblich verständnisvolles, treusorgendes Management schieben wollten, dessen "Tür immer offen steht" ([[Open Door Argument]]). <br />
<br />
Amazon lässt an manchen Standorten [[Betriebsrat|Betriebsräte]] zu, versucht allerdings die Mehrheiten in Betriebsrat und [[Gesamtbetriebsrat]] mit management-freundlichen bis management-hörigen Kandidaten und Wahllisten zu erringen. Damit folgt Amazon der Linie, die andere US-Konzerne in Deutschland nach dem Vorbild von [[McDonalds]] & [[UPS]] seit der Jahrtausendwende verfolgen. (Bis in die 1990er-Jahre schafften es diese US-Vorreiter mit großem Aufwand vollkommen betriebsratsfrei zu bleiben.) <br />
<br />
=====Kunstrasen-Initiativen=====<br />
Zu den Amazon-Strategien gegen Gewerkschaften und Betriebsräte gehört die Bildung von sog. [[Kunstrasen]]-Initiativen (engl: Astroturf). Das Management protegiert Initiativen, die den Anschein erwecken, als seien sie spontan aus der Belegschaft entstanden, um sich gegen "Angriffe von außen", "Nestbeschmutzung" etc. durch gewerkschaftliche Organisierung und aktive Betriebsratsarbeit zu wehren. Solche Initiativen gehören zum Standard-Repertoire des US-amerikanischen Union Busting und werden zumeist direkt oder indirekt vom Management oder speziellen Dienstleistern (wie Kanzleien, PR-Agenturen) angeleitet oder gar finanziert.<br />
<br />
Ende Dezember 2013 wurde eine von 1018 Mitarbeitern der Standorte Leipzig und Bad Hersfeld unterzeichnete Unterschriftenaktion veröffentlicht, in der sich die Unterzeichner „von den derzeitigen Zielen, Argumenten und Äußerungen (…) Verdi[s]“ distanzierten. Die Mitarbeiter betonten, dass das von der Gewerkschaft erweckte „negative öffentliche Bild“ sie „bis ins Privatleben“ verfolge. Verdis Darstellungen entsprächen „nicht der Realität und nicht unserem täglichen Arbeitsleben“. Verdi bezeichnete die Aktion als dubios, Unterschriften seien unter Druck bzw. unter Aufsicht des Managements gemacht worden und ein Teil der Unterschriften stamme von inzwischen nicht mehr bei Amazon beschäftigten Saisonarbeitern.<ref>Amazon - Kritik an Amazon Echo, de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Kritik_an_Amazon_Echo_(%E2%80%9EAlexa%E2%80%9C), abgerufen 8.12.2020</ref><br />
<br />
===== Gezielte Diskreditierung durch Public Relations =====<br />
Laut durchgesickerter Dokumente soll Amazon Ende März 2020 eine gezielte PR-Kampagne gegen den Lagerarbeiter Chris S. in New York lanciert haben, der als mutmaßlicher Rädelführer eines Streiks gegen mangelhaften Corona-Schutz im Verteilzentrum Long Island gefeuert worden war. Der oberste Amazon-Anwalt [[David Zapolsky]] regte an, Chris S. zum Gesicht der "gesamten gewerkschaftlichen Organisierungsbewegung" zu machen: ''"Er ist nicht smart oder redegewandt, falls die Presse sich auf ein 'Er gegen uns' fokussieren will, wären wir in einer wesentlich stärkeren PR-Position."'' Die Strategie soll auf oberster Ebene mit Amazon-CEO [[Jeff Bezos]], Kundendienst-Chef [[Dave Clark]] (Customer Service) und der Human Resources-Chefin [[Beth Galett]]<nowiki/>i abgestimmt worden sein.<ref>Tyler Sonnemaker and Bryan Pietsch: A leaked memo reveals Amazon's reported efforts to mount a PR campaign against a worker it fired after he led a protest calling for better safety standards at warehouses amid the coronavirus, Business Insider, 2.4.2020, https://www.businessinsider.com/leaked-memo-reveals-amazon-reportedly-led-pr-campaign-against-worker-2020-4?r=DE&IR=T</ref><br />
==Überwachung, Bespitzelung, Profiling==<br />
<br />
===== Pinkerton spioniert in Europa =====<br />
Das [[Global Security Operations Cetner]] von Amazon steht in dringendem Verdacht, Gewerkschaften und Betriebsräte europaweit zu überwachen. Der Journalist Ralf Streck schreibt unter Berufung auf das US-Magazin Motherbord,<ref>Lauren Kaori Gurley: Secret Amazon Reports Expose the Company’s Surveillance of Labor and Environmental Groups, Motherbord by Vice, 23.11.2020, https://www.vice.com/en/article/5dp3yn/amazon-leaked-reports-expose-spying-warehouse-workers-labor-union-environmental-groups-social-movements</ref> es seien Spione der Detektei [[Pinkerton]] ''"zum Beispiel in ein Lager im polnischen Wroclaw (Breslau) 'eingeschleust' worden, um Lagerarbeiter und deren gewerkschaftlichen Bemühungen zu überwachen. [...] Die Firma spioniert offenbar alle Arten von Arbeitnehmertreffen aus, von denen genaue Daten wie Ort, Zeit und Datum genauso festgehalten werden wie auch inhaltliche Positionen der Teilnehmer, die bei diesen Treffen diskutiert werden. "'' <ref>Ralf Streck: Setzt Amazon Spitzel gegen Beschäftigte ein?, Telepolis, 4.12.2020, https://www.heise.de/tp/features/Setzt-Amazon-Spitzel-gegen-Beschaeftigte-ein-4978306.html</ref><br />
<br />
Gegenüber ''Business Insider'' bestätigte die Amazon-Sprecherin [[Lisa Levandowski]], dass man mit Pinkerton zusammen arbeite, um ''"wertvolle Warensendungen im Versand zu sichern".''<ref>Katie Canales: Amazon setzt Spione gegen seine Angestellten ein – sie sollen Gewerkschaften verhindern, Business Insider, 25.11.2020, https://www.businessinsider.de/wirtschaft/amazon-heuert-privatdetektive-an-um-gewerkschaften-zu-verhindern-a/</ref><br />
<br />
Nach Angaben von Motherboard arbeiten ehemalige Geheimdienstler für das Global Security Operation Center.<br />
<br />
===== Kloake: Brigade korrupter Polizisten in Spanien =====<br />
In Spanien soll Amazon auf eine "politische Brigade" korrupter Polizisten setzen, um Streiks wie am 30. Oktober 2019 am Versandzentrum El Prat de Llobregat in der Region Barcelona oder Proteste am Black Friday 2019 in Madrid auszuspionieren und gezielt zu diskreditieren. Im Zentrum des Skandals steht der inhaftierte ehemalige Polizeikommissar [[José Manuel Villarejo]]. Amazon habe für die Bespitzelung von Beschäftigten auf Personal aus dessen Netzwerk, bekannt als "Kloake", gesetzt. Dazu gehörte die Detektei [[Castor & Polux]], die von [[Julián Peribañez]] geleitet wird.<ref>Pedro Águeda: Amazon utilizó al hombre de Villarejo en Catalunya para el espionaje a sindicalistas durante una huelga, El Diario, 30.11.2020, https://www.eldiario.es/politica/amazon-utilizo-hombre-villarejo-catalunya-espionaje-sindicalistas-durante-huelga_1_6471594.html</ref><br />
<br />
===== Künstliche Intelligenz + Anti-Gewerkschafts-Profiling =====<br />
Amazon setzt künstliche Intelligenz ein, um Solidarisierung in Belegschaften im Vorfeld zu erkennen. Bekannt wurden solche Methoden bei der Amazon-Tochter [[Whole Foods]], einer Bio-Supermarktkette in den USA. <br />
<br />
Dort ermittelt ein Algorithmus anhand von verschiedenen Indikatoren die Wahrscheinlichkeit gewerkschaftlicher Aktivitäten. Erfasst werden demnach Daten in drei Hauptkategorien: "Externe Risiken", "Filialrisiken" und "Stimmung unter den Mitarbeitern." <br />
<br />
Der Journalist Daniel AJ Sokolov schreibt: "Zu den Externen Risiken zählt beispielsweise die Entfernung der Filiale zum nächsten Gewerkschaftsbüro, wie viele Mitglieder Gewerkschaften in der Gegend haben, wie viele Verfahren wegen Verletzung von Arbeitnehmerrechten gegen die jeweilige Filiale eingeleitet wurden, und die Zahl erfasster einschlägiger Ereignisse, etwa Informationsveranstaltungen von Arbeitnehmervertretern. Einbezogen werden außerdem lokale wirtschaftliche und demografische Faktoren wie die Arbeitslosenrate in dem Postleitzahlgebiet und der Anteil der Familien, die unter der Armutsgrenze leben müssen. <br />
<br />
In die Berechnung des Filialrisikos wiederum fließen die durchschnittliche Entlohnung, der Umsatz, und der Grad ethnischer Durchmischung der Belegschaft ein: Neben schlechter Bezahlung erhöht offenbar auch geringe ethnische Durchmischung unter der Belegschaft die Wahrscheinlichkeit, dass die Mitarbeiter gemeinsam für ihre Interessen eintreten." <ref>Daniel AJ Sokolov: Datenscoring gegen Gewerkschaften bei Amazon-Tochter Whole Foods, Heise, 22.4.2020, https://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenscoring-gegen-Gewerkschaften-bei-Amazon-Tochter-Whole-Foods-4707070.html</ref><br />
<br />
Es ist unwahrscheinlich, dass Amazon diese Möglichkeiten nur bei einer relativ kleinen Tochtergesellschaft nutzt. (Whole Foods steuert weniger als 5% des Konzern-Umsatzes bei.) <br />
<br />
====== Rüge durch deutschen Datenschutzbeauftragen ======<br />
Der niedersächsiche Datenschutzbeauftragte beanstandete 2020 laut NDR-Bericht eine Software, die ebenfalls zur Mitarbeiterüberwachung eingesetzt wurde, vorgeblich zur Leistungskontrolle und -optimierung. Ein Vorarbeiter "berichtete auch, dass durch die Software detaillierte Profile jedes einzelnen Beschäftigten erstellt werden. Fällt die Rate eines Beschäftigten dauerhaft, erzählt der Vorarbeiter, wird dieser zum Gespräch gebeten. Ob ein befristet Beschäftigter eine Vertragsverlängerung bekommt, hänge dem Vorarbeiter zufolge auch davon ab, ob er die Rate erfülle." Diese Profile lassen sich höchstwahrscheinlich auch zur Kontaktverfolgung und somit zur Unterdrückung von gewerkschaftlicher Organisierung nutzen. <ref>Sebastian Friedrich, Johannes Jolmes: Amazon - Der Vorgesetzte sieht alles, Das Erste - NDR Panorama, 15.10.2020, https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Mitarbeiterueberwachung-Verfahren-gegen-Amazon,amazon446.html </ref><br />
<br />
=== Heimliche Aufnahmen der Amazon „Cloud Cam“ ===<br />
Im Oktober 2019 veröffentlichte Bloomberg, dass Amazon mit der Sicherheitskamera Cloud Cam heimliche Aufnahmen seiner Kunden macht und diese von Mitarbeitern in [[Rumänien]] und [[Indien]] auswerten lässt, darunter Aufzeichnungen aus dem Schlafzimmer. Laut Bloomberg wurden Aufnahmen auch an Außenstehende weitergegeben. Amazon bestreitet die Vorwürfe.<ref>Amazon - Heimliche Aufnahmen der Amazon "Cloud Cam", de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Heimliche_Aufnahmen_der_Amazon_%E2%80%9ECloud_Cam%E2%80%9C, abgerufen 8.12.2020 </ref><br />
<br />
=== Big Brother Award 2018: Kritik an Alexa ===<br />
Im April 2018 erhielt ''[[Amazon Echo|Amazon Alexa]]'' den deutschen Big Brother Award in der Kategorie ''Verbraucherschutz''. Laudator [[padeluun]] befand, sie sei ''eine Abhörschnittstelle, die sich zum Beispiel als Wecker tarnt, aber ein allwissender Butler in fremden Diensten ist, der sich von mir höchstpersönlich ins Schlafzimmer tragen und an das weltweite Überwachungsnetz anschließen lässt''.<br />
<br />
Im April 2019 veröffentlichte [[Bloomberg News|Bloomberg]], dass [[Amazon Echo]] („Alexa“) heimlich Gespräche von dessen Nutzern aufzeichnet. Die Aufzeichnungen sollen auch geschehen sein, als Amazon Echo gar nicht gestartet war. Amazon Echo zeichnete vertrauliche Informationen zu Name und Bankkonten sowie Gesang und Babygeschrei auf. Durch [[Transkription (Linguistik)|Transkription]] der Aufzeichnungen wurden Vorname, Amazon-Account-Nummer und Gerätenummer erkennbar.<ref>Amazon - Kritik an Amazon Echo, de.wikipedia.org, https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon#Kritik_an_Amazon_Echo_(%E2%80%9EAlexa%E2%80%9C), abgerufen 8.12.2020</ref><br />
<br />
==Belege / Quellen==<br />
<references /><br />
[[Kategorie:Unternehmen]]<br />
[[Kategorie:USA]]<br />
[[Kategorie:Logistik]]<br />
[[Kategorie:Technologie-Konzern]]<br />
[[Kategorie:Überwachung]]<br />
[[Kategorie:Steuervermeidung]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1293Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T11:56:25Z<p>WikiAdmin: /* Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Deutsches Rotes Kreuz<br />
| Abkürzung = DRK<br />
| Logo = DRK Logo2.svg<br />
| Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener Verein]]<br />
| Gründungsdatum = 25. Januar 1921<br />
| Gründungsort = [[Bamberg]]<br />
| Gründer = [[Joachim von Winterfeldt-Menkin]]<br />
| Sitz = Berlin, Deutschland<br />
| Hompage = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
| ISO-Region = DE<br />
| Motto = <br />
| Zweck = [[Humanitäres Völkerrecht]], [[Humanitäre Hilfe]], [[Sozialarbeit]]<br />
| Vorsitz = [[Gerda Hasselfeldt]], Präsidentin<br />
| Geschäftsführung = Christian Reuter, [[Generalsekretär]]<br />
| Umsatz = 150.581 Tsd. Euro <small>(2019)<br />
| Mitarbeiterzahl = 180.309 <small>(31.12.2019)<br />
| Freiwilligenzahl = 443.334 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht" /><br />
| Mitgliederzahl = 2.785.112 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht">[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf ''Jahrbuch 2019''.] Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V., Berlin 22.05.2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (PDF; 8&nbsp;MB).</ref><br />
| Website = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
<br />
}} <br />
Das '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Rotes_Kreuz Deutsche Rote Kreuz]''' ('''DRK''') ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Rechtliche Grundlage sind u.a. die Genfer Konventionen. <br />
<br />
Das DRK ist – als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
<br />
Das Deutsche Rote Kreuz ist wiederholt durch '''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte''' auffällig geworden. Ferner durch '''[[Lohndumping]] und [[Tarifflucht]]''' bzw. Tarifabstinenz.<br />
== Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe + Gemeinnützigkeit ==<br />
Die Deutsche Rote Kreuz pflegt als Organisation mit ca. 3 Millionen Vereinsmitgliedern ein humanitäres Image und wirbt intensiv um Spenden und freiwillige Helfer. Gleichzeitig ist das DRK mit rund 180.000 Beschäftigten <ref>[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf DRK Jahrbuch 2019]</ref> einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Bundesregierung sicherte dem DRK 2008 durch ein eigenes ''Deutsches Rotes Kreuz-Gesetz'' ([http://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html#BJNR234610008BJNG000100000 DRK-G]) staatliche Privilegien.<br />
<br />
Die Arbeitsbedingungen sowie eine anti-demokratische, mitbestimmungsfeindliche Grundeinstellung des DRK-Management in zahlreichen Gliederungen stehen in offensichtlichem Widerspruch zum karitativen Image des DRK.<br />
<br />
==Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft ==<br />
Die DRK-Struktur ist verworren und intransparent. Formell stellt das DRK eine Föderation aus unabhängigen Kreisverbänden und Landesverbänden dar, die meist eingetragene Vereine sind. Wieviel diese juristisch eigenständigen Vereine im Jahr umsetzen, woher sie ihr Geld beziehen, wie sie es ausgeben, ist oft unklar. Das ist aus folgendem Grund höchst bemerkenswert: Immerhin handelt es sich um eine Organisation, die bundesweit in den Leitmedien um Spenden wirbt und die andererseits staatlich finanziert wird.<br />
<br />
Wieviel an Spendengeldern und staatlichen Zuwendungen für Geschäftsführergehälter verwendet wird, ist der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Möglicherweise nicht ohne Grund.<br />
<br />
Ein '''Hauptmotiv für notorisches Union Busting beim DRK''' dürfte darin bestehen, dass Betriebsräte Transparenz schaffen können, indem sie über Wirtschaftsausschüsse und Auskunftsrechte Einblick in Zahlen, verworrene Strukturen und Machenschaften bekommen.<br />
<br />
Die wichtigsten Beschäftigungsträger der DRK sind die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/kreisverbaende/ 480 Kreisverbände], aber auch Ortsvereine und die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/landesverbaende/ 19 Landesverbände] stellen Personal ein. Um diese föderale Struktur schart sich ein Dickicht aus gemeinnützigen GmbHs und anderen Ausgliederungnen und Tochterfirmen. Zumeist sind die schwer überschaubaren, regional stark unterschiedlichen Strukturen personell eng mit den Regierungsparteien verflochten.<br />
<br />
Diese intransparente Überschneidung von Vereinsposten, politischen Ämtern, staatlichen Subventionen und wirtschaftlichen Tätigkeiten begünstigt Filz und Vetternwirtschaft & Parteipolitischen Filz auf lokaler und regionaler Ebene.<br />
<br />
== '''Fälle von Union Busting''' ==<br />
<br />
* DRK Ludwigsburg: Betriebsrat verteidigt sich gegen Sanierer → Hauptartikel [[DRK Ludwigsburg|DRK Ludwigsburg]]<br />
* DRK Oberlahn: Betriebsratsbekämpfung durch juristische Nachstellung <br />
* DRK Soziale Dienste Hannover gGmbH: Heuern und Feuern | Betriebsratsbekämpfung <br />
* DRK Westfalen-Lippe: Lohndumping durch Tariflosigkeit <br />
* Bayerisches Rotes Kreuz: Kündigung von Personalratsmitglied | Verdacht auf illegale Abpsrachen <br />
* Deutsches Rotes Kreuz Paderborn: Behinderung von Betriebsrats-Neuwahlen 2021 → Hauptartikel [[Deutsches Rotes Kreuz Paderborn|DRK Paderborn]]<br />
<br />
==DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz ==<br />
Zur weit verzweigten DRK-Struktur gehören auch 33 Schwesternschaften. Hier arbeiten 25.000 DRK-Schwestern; 18.000 von ihnen werden laut Presseberichten gewinnbringend verliehen, z.B. an Uni-Kliniken. <br />
<br />
Bei diesem Schwesternverleih brach das DRK geltende Gesetze, denn es verlieh die Arbeitskräfte länger als 18 Monate, wie das Bundesarbeitsgericht feststellte ([https://www.bag-urteil.com/21-02-2017-1-abr-62-12/ AZ 1 ABR 62/12]).<br />
<br />
Das DRK hatte sich bis 2017 auf eine mehr als 100 Jahren andauernde Sonderrolle berufen. Am 21.02.2017 urteilte das oberste deutsche Arbeitsgericht, dass auch DRK-Schwestern unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ([https://www.gesetze-im-internet.de/a_g/ AÜG]) fallen, das die Leiharbeit reguliert. Demnach können Personen nur bis zu 18 Monate ausgeliehen werden. Danach müssen sie fest angestellt werden.<br />
<br />
Das verhinderte das DRK erfolgreich. Als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof Europäische Gerichtshof] das Urteil bestätigte, machte der DRK-Präsident (und ehemalige CDU-Innenminister) '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Seiters Rudolf Seiters]''' an oberster Stelle Druck. Die Arbeitsministerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Nahles Andrea Nahles] (SPD) setzte im Bundestag schon am 1. Juni 2017 eine Änderung des DRK-Gesetzes um, das DRK-Schwestern von den Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausnimmt ([https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html DRK-G §2.4]). <ref>Kai von Appen: Sonderregel für das Rote Kreuz - Die Dauer-Leih-Schwestern, [https://taz.de/Sonderregel-fuer-das-Rote-Kreuz/!5384500/ taz, 01.03.2017]</ref> <ref>Daniel Behruzi: Nahles vs. Mitbestimmung - DRK-Schwestern sollen rechtlos bleiben, [https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/310696.nahles-vs-mitbestimmung.html junge Welt, 15.5.2017]</ref> <ref>DRK-Schwestern: CNH erstreitet Grundsatzurteil zur Leiharbeit, [https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2017/02/drk-schwestern-cnh-erstreitet-grundsatzurteil-zur-leiharbeit juve.de, 24.02.2017]</ref><br />
<br />
==Die dunkle Seite des DRK: zivil-militärische Zusammenarbeit==<br />
Das DRK wird vom deutschen Staat nicht nur durch weitgehende Steuerberfreiung bevorzugt, die gemeinnützige Vereine genießen. Das Rotkreuzgesetz vom 16. Oktober 2008 verankert einen völkerrechtlichen Sonderstatus des DRK als "freiwillige Hilfsgesellschaft im humanitären Bereich" (DRK-Gesetz §2 1.1). Kriege sind dabei ebenso eingeschlossen, wie der nationale Notstand und drohende Aufstände im Landesinneren (Notstandgesetze). <br />
<br />
Der besondere völkerrechtliche Status des DRK ergibt sich aus den Genfer Konventionen, die das Ziel verfolgen, auf zivilisierte Weise Kriege zu führen und dabei die Bevölkerung, Verwundete und Kriegsgefangene ebenso zu schonen wie Sanitäter und Lazarette. Im Inland ist das DRK der "Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt" verpflichtet.<ref>Hintergrundpapier Zivil-Militärische Zusammenarbeit, drk.de, 08.05.2003 ([https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Das_DRK/Materialien/Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit/Hintergrundpapier_Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit_des_DRK.pdf pdf])</ref> <br />
<br />
==Nominierung für den Aktionstag #Freitag13 der Aktion gegen Arbeitsunrecht==<br />
Die [[Aktion gegen Arbeitsunrecht|aktion ./. arbeitsunrecht]] nominierte das Deutsche Rote Kreuz für den bundesweiten Aktionstag #[[Freitag13]] Nr.5 gegen Horror-Jobs am 13.10.2017. (In der Online-Abstimmung erhielt H&M den Zuschlag.)<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Freitag13: H&M zieht Proteste auf sich|Datum=2017-09-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-hm-zieht-proteste-auf-sich/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref> In der Begründung konstatierte der Verein ''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte'' sowie Lohndumping in mehreren Fällen -- etwa beim DRK-Rettungsdienst in DRK-Füchtlingsunterkünften und DRK-Schwesternschaften.<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Deutsches Rotes Kreuz: Warum war das DRK für den Schwarzen Freitag, 13. Oktober 2017 nominiert?|Datum=2017-08-09|url=https://arbeitsunrecht.de/deutsches-rotes-kreuz-warum-war-das-drk-fuer-den-schwarzen-freitag-13-oktober-2017-nominiert/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
== Nachweise / Quellen==<br />
<br />
<references /><br />
[[Kategorie: Gesundheit & Pflege]]<br />
[[Kategorie: Wohlfahrtsverband]]<br />
[[Kategorie: Betriebsratsbehinderung]]<br />
[[Kategorie: Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1292Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T11:54:08Z<p>WikiAdmin: /* Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe + Gemeinnützigkeit */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Deutsches Rotes Kreuz<br />
| Abkürzung = DRK<br />
| Logo = DRK Logo2.svg<br />
| Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener Verein]]<br />
| Gründungsdatum = 25. Januar 1921<br />
| Gründungsort = [[Bamberg]]<br />
| Gründer = [[Joachim von Winterfeldt-Menkin]]<br />
| Sitz = Berlin, Deutschland<br />
| Hompage = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
| ISO-Region = DE<br />
| Motto = <br />
| Zweck = [[Humanitäres Völkerrecht]], [[Humanitäre Hilfe]], [[Sozialarbeit]]<br />
| Vorsitz = [[Gerda Hasselfeldt]], Präsidentin<br />
| Geschäftsführung = Christian Reuter, [[Generalsekretär]]<br />
| Umsatz = 150.581 Tsd. Euro <small>(2019)<br />
| Mitarbeiterzahl = 180.309 <small>(31.12.2019)<br />
| Freiwilligenzahl = 443.334 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht" /><br />
| Mitgliederzahl = 2.785.112 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht">[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf ''Jahrbuch 2019''.] Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V., Berlin 22.05.2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (PDF; 8&nbsp;MB).</ref><br />
| Website = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
<br />
}} <br />
Das '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Rotes_Kreuz Deutsche Rote Kreuz]''' ('''DRK''') ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Rechtliche Grundlage sind u.a. die Genfer Konventionen. <br />
<br />
Das DRK ist – als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
<br />
Das Deutsche Rote Kreuz ist wiederholt durch '''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte''' auffällig geworden. Ferner durch '''[[Lohndumping]] und [[Tarifflucht]]''' bzw. Tarifabstinenz.<br />
== Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe + Gemeinnützigkeit ==<br />
Die Deutsche Rote Kreuz pflegt als Organisation mit ca. 3 Millionen Vereinsmitgliedern ein humanitäres Image und wirbt intensiv um Spenden und freiwillige Helfer. Gleichzeitig ist das DRK mit rund 180.000 Beschäftigten <ref>[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf DRK Jahrbuch 2019]</ref> einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Bundesregierung sicherte dem DRK 2008 durch ein eigenes ''Deutsches Rotes Kreuz-Gesetz'' ([http://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html#BJNR234610008BJNG000100000 DRK-G]) staatliche Privilegien.<br />
<br />
Die Arbeitsbedingungen sowie eine anti-demokratische, mitbestimmungsfeindliche Grundeinstellung des DRK-Management in zahlreichen Gliederungen stehen in offensichtlichem Widerspruch zum karitativen Image des DRK.<br />
<br />
==Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft ==<br />
Die DRK-Struktur ist verworren und intransparent. Formell stellt das DRK eine Föderation aus unabhängigen Kreisverbänden und Landesverbänden dar, die meist eingetragene Vereine sind. Wieviel diese juristisch eigenständigen Vereine im Jahr umsetzen, woher sie ihr Geld beziehen, wie sie es ausgeben, ist oft unklar. Das ist aus folgendem Grund höchst bemerkenswert: Immerhin handelt es sich um eine Organisation, die bundesweit in den Leitmedien um Spenden wirbt und die andererseits staatlich finanziert wird.<br />
<br />
Wieviel an Spendengeldern und staatlichen Zuwendungen für Geschäftsführergehälter verwendet wird, ist der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Möglicherweise nicht ohne Grund.<br />
<br />
Die wichtigsten Beschäftigungsträger der DRK sind die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/kreisverbaende/ 480 Kreisverbände], aber auch Ortsvereine und die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/landesverbaende/ 19 Landesverbände] stellen Personal ein. Um diese föderale Struktur schart sich ein Dickicht aus gemeinnützigen GmbHs und anderen Ausgliederungnen und Tochterfirmen. Zumeist sind die schwer überschaubaren, regional stark unterschiedlichen Strukturen personell eng mit den Regierungsparteien verflochten.<br />
<br />
Diese intransparente Überschneidung von Vereinsposten, politischen Ämtern, staatlichen Subventionen und wirtschaftlichen Tätigkeiten begünstigt Filz und Vetternwirtschaft & Parteipolitischen Filz auf lokaler und regionaler Ebene.<br />
<br />
Ein Hauptmotiv für Union Busting beim DRK dürfte darin bestehen, dass Betriebsräte Transparenz schaffen können, indem sie über Wirtschaftsausschüsse und Auskunftsrechte Einblick in Zahlen, verworrene Strukturen und Machenschaften bekommen. <br />
<br />
== '''Fälle von Union Busting''' ==<br />
<br />
* DRK Ludwigsburg: Betriebsrat verteidigt sich gegen Sanierer → Hauptartikel [[DRK Ludwigsburg|DRK Ludwigsburg]]<br />
* DRK Oberlahn: Betriebsratsbekämpfung durch juristische Nachstellung <br />
* DRK Soziale Dienste Hannover gGmbH: Heuern und Feuern | Betriebsratsbekämpfung <br />
* DRK Westfalen-Lippe: Lohndumping durch Tariflosigkeit <br />
* Bayerisches Rotes Kreuz: Kündigung von Personalratsmitglied | Verdacht auf illegale Abpsrachen <br />
* Deutsches Rotes Kreuz Paderborn: Behinderung von Betriebsrats-Neuwahlen 2021 → Hauptartikel [[Deutsches Rotes Kreuz Paderborn|DRK Paderborn]]<br />
<br />
==DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz ==<br />
Zur weit verzweigten DRK-Struktur gehören auch 33 Schwesternschaften. Hier arbeiten 25.000 DRK-Schwestern; 18.000 von ihnen werden laut Presseberichten gewinnbringend verliehen, z.B. an Uni-Kliniken. <br />
<br />
Bei diesem Schwesternverleih brach das DRK geltende Gesetze, denn es verlieh die Arbeitskräfte länger als 18 Monate, wie das Bundesarbeitsgericht feststellte ([https://www.bag-urteil.com/21-02-2017-1-abr-62-12/ AZ 1 ABR 62/12]).<br />
<br />
Das DRK hatte sich bis 2017 auf eine mehr als 100 Jahren andauernde Sonderrolle berufen. Am 21.02.2017 urteilte das oberste deutsche Arbeitsgericht, dass auch DRK-Schwestern unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ([https://www.gesetze-im-internet.de/a_g/ AÜG]) fallen, das die Leiharbeit reguliert. Demnach können Personen nur bis zu 18 Monate ausgeliehen werden. Danach müssen sie fest angestellt werden.<br />
<br />
Das verhinderte das DRK erfolgreich. Als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof Europäische Gerichtshof] das Urteil bestätigte, machte der DRK-Präsident (und ehemalige CDU-Innenminister) '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Seiters Rudolf Seiters]''' an oberster Stelle Druck. Die Arbeitsministerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Nahles Andrea Nahles] (SPD) setzte im Bundestag schon am 1. Juni 2017 eine Änderung des DRK-Gesetzes um, das DRK-Schwestern von den Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausnimmt ([https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html DRK-G §2.4]). <ref>Kai von Appen: Sonderregel für das Rote Kreuz - Die Dauer-Leih-Schwestern, [https://taz.de/Sonderregel-fuer-das-Rote-Kreuz/!5384500/ taz, 01.03.2017]</ref> <ref>Daniel Behruzi: Nahles vs. Mitbestimmung - DRK-Schwestern sollen rechtlos bleiben, [https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/310696.nahles-vs-mitbestimmung.html junge Welt, 15.5.2017]</ref> <ref>DRK-Schwestern: CNH erstreitet Grundsatzurteil zur Leiharbeit, [https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2017/02/drk-schwestern-cnh-erstreitet-grundsatzurteil-zur-leiharbeit juve.de, 24.02.2017]</ref><br />
<br />
==Die dunkle Seite des DRK: zivil-militärische Zusammenarbeit==<br />
Das DRK wird vom deutschen Staat nicht nur durch weitgehende Steuerberfreiung bevorzugt, die gemeinnützige Vereine genießen. Das Rotkreuzgesetz vom 16. Oktober 2008 verankert einen völkerrechtlichen Sonderstatus des DRK als "freiwillige Hilfsgesellschaft im humanitären Bereich" (DRK-Gesetz §2 1.1). Kriege sind dabei ebenso eingeschlossen, wie der nationale Notstand und drohende Aufstände im Landesinneren (Notstandgesetze). <br />
<br />
Der besondere völkerrechtliche Status des DRK ergibt sich aus den Genfer Konventionen, die das Ziel verfolgen, auf zivilisierte Weise Kriege zu führen und dabei die Bevölkerung, Verwundete und Kriegsgefangene ebenso zu schonen wie Sanitäter und Lazarette. Im Inland ist das DRK der "Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt" verpflichtet.<ref>Hintergrundpapier Zivil-Militärische Zusammenarbeit, drk.de, 08.05.2003 ([https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Das_DRK/Materialien/Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit/Hintergrundpapier_Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit_des_DRK.pdf pdf])</ref> <br />
<br />
==Nominierung für den Aktionstag #Freitag13 der Aktion gegen Arbeitsunrecht==<br />
Die [[Aktion gegen Arbeitsunrecht|aktion ./. arbeitsunrecht]] nominierte das Deutsche Rote Kreuz für den bundesweiten Aktionstag #[[Freitag13]] Nr.5 gegen Horror-Jobs am 13.10.2017. (In der Online-Abstimmung erhielt H&M den Zuschlag.)<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Freitag13: H&M zieht Proteste auf sich|Datum=2017-09-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-hm-zieht-proteste-auf-sich/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref> In der Begründung konstatierte der Verein brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte sowie Lohndumping in mehreren Fällen -- etwa beim DRK-Rettungsdienst in DRK-Füchtlingsunterkünften und DRK-Schwesternschaften.<ref>{{Cite web|Author=aktion ./. arbeitsunrecht|title=Deutsches Rotes Kreuz: Warum war das DRK für den Schwarzen Freitag, 13. Oktober 2017 nominiert?|Datum=2017-08-09|url=https://arbeitsunrecht.de/deutsches-rotes-kreuz-warum-war-das-drk-fuer-den-schwarzen-freitag-13-oktober-2017-nominiert/|Zugriffsdatum=2022-02-09|websiteTitle=arbeitsunrecht in deutschland}}</ref><br />
<br />
== Nachweise / Quellen==<br />
<br />
<references /><br />
[[Kategorie: Gesundheit & Pflege]]<br />
[[Kategorie: Wohlfahrtsverband]]<br />
[[Kategorie: Betriebsratsbehinderung]]<br />
[[Kategorie: Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1291Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T11:04:50Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Deutsches Rotes Kreuz<br />
| Abkürzung = DRK<br />
| Logo = DRK Logo2.svg<br />
| Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener Verein]]<br />
| Gründungsdatum = 25. Januar 1921<br />
| Gründungsort = [[Bamberg]]<br />
| Gründer = [[Joachim von Winterfeldt-Menkin]]<br />
| Sitz = Berlin, Deutschland<br />
| Hompage = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
| ISO-Region = DE<br />
| Motto = <br />
| Zweck = [[Humanitäres Völkerrecht]], [[Humanitäre Hilfe]], [[Sozialarbeit]]<br />
| Vorsitz = [[Gerda Hasselfeldt]], Präsidentin<br />
| Geschäftsführung = Christian Reuter, [[Generalsekretär]]<br />
| Umsatz = 150.581 Tsd. Euro <small>(2019)<br />
| Mitarbeiterzahl = 180.309 <small>(31.12.2019)<br />
| Freiwilligenzahl = 443.334 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht" /><br />
| Mitgliederzahl = 2.785.112 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht">[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf ''Jahrbuch 2019''.] Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V., Berlin 22.05.2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (PDF; 8&nbsp;MB).</ref><br />
| Website = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
<br />
}} <br />
Das '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Rotes_Kreuz Deutsche Rote Kreuz]''' ('''DRK''') ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Rechtliche Grundlage sind u.a. die Genfer Konventionen. <br />
<br />
Das DRK ist – als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
<br />
Das Deutsche Rote Kreuz ist wiederholt durch '''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte''' auffällig geworden. Ferner durch '''[[Lohndumping]] und [[Tarifflucht]]''' bzw. Tarifabstinenz.<br />
== Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe + Gemeinnützigkeit ==<br />
Die Deutsche Rote Kreuz pflegt als Organisation mit ca. 3 Millionen Vereinsmitgliedern ein humanitäres Image pflegt und wirbt intensiv um Spenden und freiwillige Helfer. Gleichzeitig ist das DRK mit rund 180.000 Beschäftigten <ref>[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf DRK Jahrbuch 2019]</ref> einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Bundesregierung sicherte dem DRK 2008 durch ein eigenes ''Deutsches Rotes Kreuz-Gesetz'' ([http://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html#BJNR234610008BJNG000100000 DRK-G]) staatliche Privilegien.<br />
<br />
Die Arbeitsbedingungen sowie eine anti-demokratische, mitbestimmungsfeindliche Grundeinstellung des DRK-Management in zahlreichen Gliederungen stehen in offensichtlichem Widerspruch zum karitativen Image des DRK.<br />
<br />
==Unternehmensstruktur: Föderales Dickicht begünstigt Amigos & Vetternwirtschaft ==<br />
Die DRK-Struktur ist verworren und intransparent. Formell stellt das DRK eine Föderation aus unabhängigen Kreisverbänden und Landesverbänden dar, die meist eingetragene Vereine sind. Wieviel diese juristisch eigenständigen Vereine im Jahr umsetzen, woher sie ihr Geld beziehen, wie sie es ausgeben, ist oft unklar. Das ist aus folgendem Grund höchst bemerkenswert: Immerhin handelt es sich um eine Organisation, die bundesweit in den Leitmedien um Spenden wirbt und die andererseits staatlich finanziert wird.<br />
<br />
Wieviel an Spendengeldern und staatlichen Zuwendungen für Geschäftsführergehälter verwendet wird, ist der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Möglicherweise nicht ohne Grund.<br />
<br />
Die wichtigsten Beschäftigungsträger der DRK sind die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/kreisverbaende/ 480 Kreisverbände], aber auch Ortsvereine und die [https://www.drk.de/das-drk/adressen/landesverbaende/ 19 Landesverbände] stellen Personal ein. Um diese föderale Struktur schart sich ein Dickicht aus gemeinnützigen GmbHs und anderen Ausgliederungnen und Tochterfirmen. Zumeist sind die schwer überschaubaren, regional stark unterschiedlichen Strukturen personell eng mit den Regierungsparteien verflochten.<br />
<br />
Diese intransparente Überschneidung von Vereinsposten, politischen Ämtern, staatlichen Subventionen und wirtschaftlichen Tätigkeiten begünstigt Filz und Vetternwirtschaft auf lokaler und regionaler Ebene.(4)<br />
<br />
== '''Fälle von Union Busting''' ==<br />
<br />
* DRK Ludwigsburg: Betriebsrat verteidigt sich gegen Sanierer → Hauptartikel [[DRK Ludwigsburg|DRK Ludwigsburg]]<br />
* DRK Oberlahn: Betriebsratsbekämpfung durch juristische Nachstellung <br />
* DRK Soziale Dienste Hannover gGmbH: Heuern und Feuern | Betriebsratsbekämpfung <br />
* DRK Westfalen-Lippe: Lohndumping durch Tariflosigkeit <br />
* Bayerisches Rotes Kreuz: Kündigung von Personalratsmitglied | Verdacht auf illegale Abpsrachen <br />
* Deutsches Rotes Kreuz Paderborn: Behinderung von Betriebsrats-Neuwahlen 2021 → Hauptartikel [[Deutsches Rotes Kreuz Paderborn|DRK Paderborn]]<br />
<br />
==DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz ==<br />
Zur weit verzweigten DRK-Struktur gehören auch 33 Schwesternschaften. Hier arbeiten 25.000 DRK-Schwestern; 18.000 von ihnen werden laut Presseberichten gewinnbringend verliehen, z.B. an Uni-Kliniken. <br />
<br />
Bei diesem Schwesternverleih brach das DRK geltende Gesetze, denn es verlieh die Arbeitskräfte länger als 18 Monate, wie das Bundesarbeitsgericht feststellte ([https://www.bag-urteil.com/21-02-2017-1-abr-62-12/ AZ 1 ABR 62/12]).<br />
<br />
Das DRK hatte sich bis 2017 auf eine mehr als 100 Jahren andauernde Sonderrolle berufen. Am 21.02.2017 urteilte das oberste deutsche Arbeitsgericht, dass auch DRK-Schwestern unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ([https://www.gesetze-im-internet.de/a_g/ AÜG]) fallen, das die Leiharbeit reguliert. Demnach können Personen nur bis zu 18 Monate ausgeliehen werden. Danach müssen sie fest angestellt werden.<br />
<br />
Das verhinderte das DRK erfolgreich. Als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof Europäische Gerichtshof] das Urteil bestätigte, machte der DRK-Präsident (und ehemalige CDU-Innenminister) '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Seiters Rudolf Seiters]''' an oberster Stelle Druck. Die Arbeitsministerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Nahles Andrea Nahles] (SPD) setzte im Bundestag schon am 1. Juni 2017 eine Änderung des DRK-Gesetzes um, das DRK-Schwestern von den Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausnimmt ([https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html DRK-G §2.4]). <ref>Kai von Appen: Sonderregel für das Rote Kreuz - Die Dauer-Leih-Schwestern, [https://taz.de/Sonderregel-fuer-das-Rote-Kreuz/!5384500/ taz, 01.03.2017]</ref> <ref>Daniel Behruzi: Nahles vs. Mitbestimmung - DRK-Schwestern sollen rechtlos bleiben, [https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/310696.nahles-vs-mitbestimmung.html junge Welt, 15.5.2017]</ref> <ref>DRK-Schwestern: CNH erstreitet Grundsatzurteil zur Leiharbeit, [https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2017/02/drk-schwestern-cnh-erstreitet-grundsatzurteil-zur-leiharbeit juve.de, 24.02.2017]</ref><br />
<br />
==Die dunkle Seite des DRK: zivil-militärische Zusammenarbeit==<br />
Das DRK wird vom deutschen Staat nicht nur durch weitgehende Steuerberfreiung bevorzugt, die gemeinnützige Vereine genießen. Das Rotkreuzgesetz vom 16. Oktober 2008 verankert einen völkerrechtlichen Sonderstatus des DRK als "freiwillige Hilfsgesellschaft im humanitären Bereich" (DRK-Gesetz §2 1.1). Kriege sind dabei ebenso eingeschlossen, wie der nationale Notstand und drohende Aufstände im Landesinneren (Notstandgesetze). <br />
<br />
Der besondere völkerrechtliche Status des DRK ergibt sich aus den Genfer Konventionen, die das Ziel verfolgen, auf zivilisierte Weise Kriege zu führen und dabei die Bevölkerung, Verwundete und Kriegsgefangene ebenso zu schonen wie Sanitäter und Lazarette. Im Inland ist das DRK der "Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt" verpflichtet.<ref>Hintergrundpapier Zivil-Militärische Zusammenarbeit, drk.de, 08.05.2003 ([https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Das_DRK/Materialien/Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit/Hintergrundpapier_Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit_des_DRK.pdf pdf])</ref> <br />
<br />
==Nominierung für den Aktionstag #Freitag13 der Aktion gegen Arbeitsunrecht==<br />
Die Initiative aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb - nominierte das Deutsche Rote Kreuz für den bundesweiten Aktionstag #[[Freitag13]] gegen Horror-Jobs am 13.10.2017.<br />
<br />
== Nachweise / Quellen==<br />
<br />
<references /><br />
[[Kategorie: Gesundheit & Pflege]]<br />
[[Kategorie: Wohlfahrtsverband]]<br />
[[Kategorie: Betriebsratsbehinderung]]<br />
[[Kategorie: Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Deutsches_Rotes_Kreuz&diff=1290Deutsches Rotes Kreuz2022-02-09T10:57:13Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Deutsches Rotes Kreuz<br />
| Abkürzung = DRK<br />
| Logo = DRK Logo2.svg<br />
| Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener Verein]]<br />
| Gründungsdatum = 25. Januar 1921<br />
| Gründungsort = [[Bamberg]]<br />
| Gründer = [[Joachim von Winterfeldt-Menkin]]<br />
| Sitz = Berlin, Deutschland<br />
| Hompage = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
| ISO-Region = DE<br />
| Motto = <br />
| Zweck = [[Humanitäres Völkerrecht]], [[Humanitäre Hilfe]], [[Sozialarbeit]]<br />
| Vorsitz = [[Gerda Hasselfeldt]], Präsidentin<br />
| Geschäftsführung = Christian Reuter, [[Generalsekretär]]<br />
| Umsatz = 150.581 Tsd. Euro <small>(2019)<br />
| Mitarbeiterzahl = 180.309 <small>(31.12.2019)<br />
| Freiwilligenzahl = 443.334 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht" /><br />
| Mitgliederzahl = 2.785.112 <small>(31.12.2019)</small><ref name="Jahresbericht">[https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Jahrbuecher/2019_Jahrbuch/200430_DRK_Jahrbuch_2019_RGB_RZ-Einzelseiten_LQ.pdf ''Jahrbuch 2019''.] Deutsches Rotes Kreuz e.&nbsp;V., Berlin 22.05.2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (PDF; 8&nbsp;MB).</ref><br />
| Website = [https://www.drk.de/ www.drk.de]<br />
<br />
}} <br />
<br />
→ Hauptartikel [[Unternehmen Deutsches Rotes Kreuz|Unternehmen Deutsches Rotes Kreuz]]<br />
<br />
Das '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Rotes_Kreuz Deutsche Rote Kreuz]''' ('''DRK''') ist Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Rechtliche Grundlage sind u.a. die Genfer Konventionen. <br />
<br />
Das DRK ist – als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege.<br />
<br />
Das Deutsche Rote Kreuz ist wiederholt durch '''brachiales Vorgehen gegen Betriebsräte und Personalräte''' auffällig geworden. Ferner durch '''[[Lohndumping]] und [[Tarifflucht]]''' bzw. Tarifabstinenz.<br />
<br />
== '''Fälle von Union Busting''' ==<br />
<br />
* DRK Ludwigsburg: Betriebsrat verteidigt sich gegen Sanierer → Hauptartikel [[DRK Ludwigsburg|DRK Ludwigsburg]]<br />
* DRK Oberlahn: Betriebsratsbekämpfung durch juristische Nachstellung <br />
* DRK Soziale Dienste Hannover gGmbH: Heuern und Feuern | Betriebsratsbekämpfung <br />
* DRK Westfalen-Lippe: Lohndumping durch Tariflosigkeit <br />
* Bayerisches Rotes Kreuz: Kündigung von Personalratsmitglied | Verdacht auf illegale Abpsrachen <br />
* Deutsches Rotes Kreuz Paderborn: Behinderung von Betriebsrats-Neuwahlen 2021 → Hauptartikel [[Deutsches Rotes Kreuz Paderborn|DRK Paderborn]]<br />
<br />
==DRK-Schwestern-Verleih: Arbeitsunrecht per Sondergesetz ==<br />
Zur weit verzweigten DRK-Struktur gehören auch 33 Schwesternschaften. Hier arbeiten 25.000 DRK-Schwestern; 18.000 von ihnen werden laut Presseberichten gewinnbringend verliehen, z.B. an Uni-Kliniken. <br />
<br />
Bei diesem Schwesternverleih brach das DRK geltende Gesetze, denn es verlieh die Arbeitskräfte länger als 18 Monate, wie das Bundesarbeitsgericht feststellte ([https://www.bag-urteil.com/21-02-2017-1-abr-62-12/ AZ 1 ABR 62/12]).<br />
<br />
Das DRK hatte sich bis 2017 auf eine mehr als 100 Jahren andauernde Sonderrolle berufen. Am 21.02.2017 urteilte das oberste deutsche Arbeitsgericht, dass auch DRK-Schwestern unter das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ([https://www.gesetze-im-internet.de/a_g/ AÜG]) fallen, das die Leiharbeit reguliert. Demnach können Personen nur bis zu 18 Monate ausgeliehen werden. Danach müssen sie fest angestellt werden.<br />
<br />
Das verhinderte das DRK erfolgreich. Als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof Europäische Gerichtshof] das Urteil bestätigte, machte der DRK-Präsident '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Seiters Rudolf Seiters]''' an oberster Stelle Druck. Die Arbeitsministerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Nahles Andrea Nahles] (SPD) setzte im Bundestag schon am 1. Juni 2017 eine Änderung des DRK-Gesetzes um, das DRK-Schwestern von den Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausnimmt ([https://www.gesetze-im-internet.de/drkg_2008/BJNR234610008.html DRK-G §2.4]). <ref>Kai von Appen: Sonderregel für das Rote Kreuz - Die Dauer-Leih-Schwestern, [https://taz.de/Sonderregel-fuer-das-Rote-Kreuz/!5384500/ taz, 01.03.2017]</ref> <ref>Daniel Behruzi: Nahles vs. Mitbestimmung - DRK-Schwestern sollen rechtlos bleiben, [https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/310696.nahles-vs-mitbestimmung.html junge Welt, 15.5.2017]</ref> <ref>DRK-Schwestern: CNH erstreitet Grundsatzurteil zur Leiharbeit, [https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2017/02/drk-schwestern-cnh-erstreitet-grundsatzurteil-zur-leiharbeit juve.de, 24.02.2017]</ref><br />
<br />
==Die dunkle Seite des DRK: zivil-militärische Zusammenarbeit==<br />
Das DRK wird vom deutschen Staat nicht nur durch weitgehende Steuerberfreiung bevorzugt, die gemeinnützige Vereine genießen. Das Rotkreuzgesetz vom 16. Oktober 2008 verankert einen völkerrechtlichen Sonderstatus des DRK als "freiwillige Hilfsgesellschaft im humanitären Bereich" (DRK-Gesetz §2 1.1). Kriege sind dabei ebenso eingeschlossen, wie der nationale Notstand und drohende Aufstände im Landesinneren (Notstandgesetze). <br />
<br />
Der besondere völkerrechtliche Status des DRK ergibt sich aus den Genfer Konventionen, die das Ziel verfolgen, auf zivilisierte Weise Kriege zu führen und dabei die Bevölkerung, Verwundete und Kriegsgefangene ebenso zu schonen wie Sanitäter und Lazarette. Im Inland ist das DRK der "Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt" verpflichtet.<ref>Hintergrundpapier Zivil-Militärische Zusammenarbeit, drk.de, 08.05.2003 ([https://www.drk.de/fileadmin/user_upload/PDFs/Das_DRK/Materialien/Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit/Hintergrundpapier_Zivil-Militaerische_Zusammenarbeit_des_DRK.pdf pdf])</ref> <br />
<br />
==Nominierung für den Aktionstag #Freitag13 der Aktion gegen Arbeitsunrecht==<br />
Die Initiative aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb - nominierte das Deutsche Rote Kreuz für den bundesweiten Aktionstag #[[Freitag13]] gegen Horror-Jobs am 13.10.2017.<br />
<br />
== Nachweise / Quellen==<br />
<br />
<references /><br />
[[Kategorie: Gesundheit & Pflege]]<br />
[[Kategorie: Wohlfahrtsverband]]<br />
[[Kategorie: Betriebsratsbehinderung]]<br />
[[Kategorie: Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Startseite&diff=1289Startseite2022-02-09T10:44:53Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #ffffff<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|id = Herzlich Willkommen!<br />
|Inhalt = <h1>Herzlich Willkommen!</h1><br />
<br />
<h3>Hier entsteht das UnionBustingWiki.</h3><br />
Dieses Wissensportal leistet Aufklärungsarbeit gegen [[Union Busting]] − die professionelle Bekämpfung von Betriebsräten, Gewerkschaften und arbeitgeber-unabhängiger Organisierung.<br />
<br />
Das hier versammelte Wissen soll Betroffene unterstützen und Rechtsanwälten, Gewerkschaftssekretären und Aktivist*innen dabei helfen, Gegenwehr zu leisten. <strong>Derzeit sind wir im Aufbau. Helfen Sie mit!</strong> Machen Sie das UnionBustingWiki möglich! [https://arbeitsunrecht.de/unionbustingwiki > Bitte spenden Sie!]<br />
}}<br />
<br />
{{Layout zweigeteilt<br />
|Breiterechts = 50<br />
|Breitelinks = 50<br />
|Text links = <br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt = <br />
<h2>Wir dokumentieren:</h2></br><br />
<br />
* [[Betriebsratsbekämpfung]] und die juristische & sozial-psychologische Zermürbung ([[Mobbing]]) von Gewerkschaftsmitgliedern und gewählten Vetreter*innen der Beschäftigten.<br />
* Strategien und Methoden des Union Busting, <br />
* aggressive Unternehmen und professionelle Union Busting-Dienstleister (Anwaltskanzleien, Unternehemensberater, Detekteien, PR-Agenturen).<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #000000<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Ankermöglichkeit<br />
|Überschrift = Für Arbeitsrechte & Demokratie<br />
|Inhalt = <br />
[[Datei:FREITAG13 logo schwarz.png|link=Freitag13|300px]]<br clear="all">Freitag, der 13. ist ein Aktionstag gegen Fertigmacher, Ausbeuter und Anwälte des Schreckens, der seit 2015 von der [[aktion ./. arbeitsunrecht]] und befreundeten Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen begangen wird. [[Freitag13| > mehr erfahren]]</br><br />
'''Bisherige Aktionstage (Auswahl):'''<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = #Freitag13 August 2021<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Gorillas</h3><br />
[[Datei:Gorillas-workers-collective_logo_400x400.jpg|right|frameless|upright=0.4]]Der Supermarkt-Lieferdienst Gorillas behindert eine erste Betriebsratsgründung in Berlin und verheizt seine Beschäftigten. Mangelnde Arbeitskleidung, körperliche Belastung, schlampige Lohnabrechnung führen zu hoher Fluktuation. Willkürliche Kündigungen von beliebten Kollegen bringen die Fahrer gegen das Unternehmen auf. Ab Februar 2021 hat das Start-up mit spontanen Arbeitsniederlegungen zu kämpfen.</br><br />
[[Gorillas | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = #Freitag13 August 2021<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Lieferando</h3><br />
[[Datei:2020_04_27_Wien_Lieferando-Fahrrad_wikicommons.jpg|right|frameless|upright=0.4]]Der Essens-Lieferdienst Lieferando behindert die Gründung von Betriebsräten mit juristischen Tricksereien und versucht diese -- wenn sie nicht zu verhindern sind -- systematisch zu beeinflussen. Die Verträge sind befristet, die Löhne knapp über Mindestlohn. Die Ausrüstung ist oft mangelhaft oder soll von den Beschäftigten selbst eingebracht, bezahlt und gewartet werden. Hinzu kommt ein Bonus-System, das Mini-Jobber ausschließt und intensive Überwachung.</br><br />
[[Lieferando | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = #Freitag13 September 2019<br />
|Inhalt =<br />
<h3></h3><br />
[[Datei:Tönnies.png|link=Tönnies|300px]]Im Mittelpunkt des Aktionstags #Freitag13 gegen Tönnies stand die systematische Ausbeutung und Entrechtung osteuropäischer Werkvertragsarbeiter. Neben Gewerkschaftern, Sozialisten und Menschenrechtler*innen beteiligten sich soziale Aktivist*innen aus Bewegungen für Umweltschutz, Klimagerechtigkeit und Tierrecht.</br><br />
[[Tönnies | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt =<br />
<h2>Kenne Deine Lage!</h2></br><br />
Der erste Schritt zum Überleben im Betrieb und zur erfolgreichen Interessenvertretung ist es, eine <strong>realistische Einschätzung der Lage</strong> zu bekommen.<br />
<br />
Wie sagte ein chinesischer Philosoph schon 500 Jahre vor Christus: <br />
''"Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen"'' <br />
(Sun Tsu, Die Kunst des Krieges).<br />
<br />
Die [[aktion ./. arbeitsunrecht]] erarbeitet auf dieser Grundlage Strategien der Gegenwehr. Wir entwickeln Materialien, Seminare und Coaching für Betriebsräte und Gewerkschaften.<br />
}}<br />
|Text rechts =<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt =<br />
<h2>Unser Ziel</h2></br><br />
Wir setzen uns global für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb ein; wir wollen ein solidarisches, kollegiales Miteinander am Arbeitsplatz befördern. Wir streben gerechte, nachhaltige, sozial wie ökologisch verträgliche Produktionsverhältnisse an.<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = Unternehmen<br />
|Inhalt =<br />
<gallery mode="traditional"><br />
Datei:DRK Logo2.svg|link=Deutsches_Rotes_Kreuz<br />
Datei:Amazon.com-Logo.png|link=amazon<br />
Datei:Alnatura.svg|link=alnatura<br />
</gallery><br />
[[:Kategorie:Unternehmen|Übersicht aller Unternehmen mit Eintrag im UnionBustingWiki]] <br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Kanzleien<br />
|Überschrift = Kanzleien<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Schreiner + Partner</h3><br />
[[Datei:Schreiner+partner Seeadler Bildschirmfoto von 2020-12-04 17-01-28.png|thumb|upright=1|none|Schreenshot Webseite [https://www.rae-schreiner.de/ www.rae-schreiner.de], 3.12.2020]]<br />
Die Anwaltskanzlei Dirk Schreiner + Partner gilt als "der eindeutige Marktführer im Segment der explizit und offen als Betriebsrats- und Gewerkschaftsfeinde auftretenden Anwälte und Berater." </br><br />
Der Seeadler, Wappentier der USA, begleitet den Webauftritt der Kanzlei seit Jahren. <p><br />
Angesichts der großen Zahl von 18 Anwälten, die bei Schreiner + Partner beschäftigt sind, intensiven Schulungstätigkeiten und insgesamt 6 Niederlassungen ist von einer sehr großen Dunkelziffer an Union Busting-Mandaten auszugehen.</br><br />
[[Schreiner + Partner| > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Schmutzige Methoden<br />
|Überschrift = Schmutzige Methoden<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Verpflichtende Belegschaftsversammlung</h3><br />
Die verpflichtende Belegschaftsversammlung gehört zu den Methoden des Union Busting, die in den USA am häufigsten angewandt werden. Sie gehört seit langem auch zum Standard-Repertoire deutscher Union Busting-Berater. <p>Ziel der Versammlungen, die meist während der Arbeitszeit stattfinden (in manchen Fällen auch danach), ist es, Belegschaften gezielt zu beeinflussen, einzuschüchtern und gegen arbeitger-unabhängige Organisierungsversuche und Arbeitskampfmaßnahmen aufzubringen.</br>[[Verpflichtende Belegschaftsversammlung| > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
__NOTOC__<br />
}}<br />
{{clear}}<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #f2f1fd<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|id = Über uns<br />
|Inhalt = <h1>Über uns</h1><br />
<br />
'''Wer steckt dahinter?''' UnionBustingWiki ist ein Projekt des Vereins [[aktion ./. arbeitsunrecht]] e.V.</br>'''Sie finden dieses Portal sinnvoll und notwendig?''' Unterstützen Sie uns mit einer [https://arbeitsunrecht.de/unionbustingwiki Spende] oder werden Sie [https://arbeitsunrecht.de/mitglied Fördermitglied]!</br>'''Sie wollen am UnionBustingWiki mitarbeiten?''' Nehmen Sie [https://arbeitsunrecht.de/aktion-arbeitsunrecht-der-verein/ Kontakt] auf!<br />
}}</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Startseite&diff=1288Startseite2022-02-09T10:28:11Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #ffffff<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|id = Herzlich Willkommen!<br />
|Inhalt = <h1>Herzlich Willkommen!</h1><br />
<br />
<h3>Hier entsteht das UnionBustingWiki.</h3><br />
Dieses Wissensportal leistet Aufklärungsarbeit gegen [[Union Busting]] − die professionelle Bekämpfung von Betriebsräten, Gewerkschaften und arbeitgeber-unabhängiger Organisierung.<br />
<br />
Das hier versammelte Wissen soll Betroffene unterstützen und Rechtsanwälten, Gewerkschaftssekretären und Aktivist*innen dabei helfen, Gegenwehr zu leisten. <strong>Derzeit sind wir im Aufbau. Helfen Sie mit!</strong> Machen Sie das UnionBustingWiki möglich! [https://arbeitsunrecht.de/unionbustingwiki > Bitte spenden Sie!]<br />
}}<br />
<br />
{{Layout zweigeteilt<br />
|Breiterechts = 50<br />
|Breitelinks = 50<br />
|Text links = <br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt = <br />
<h2>Wir dokumentieren:</h2></br><br />
<br />
* [[Betriebsratsbekämpfung]] und die juristische & sozial-psychologische Zermürbung ([[Mobbing]]) von Gewerkschaftsmitgliedern und gewählten Vetreter*innen der Beschäftigten.<br />
* Strategien und Methoden des Union Busting, <br />
* aggressive Unternehmen und professionelle Union Busting-Dienstleister (Anwaltskanzleien, Unternehemensberater, Detekteien, PR-Agenturen).<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #000000<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Ankermöglichkeit<br />
|Überschrift = Für Arbeitsrechte & Demokratie<br />
|Inhalt = <br />
[[Datei:FREITAG13 logo schwarz.png|link=Freitag13|300px]]<br clear="all">Freitag, der 13. ist ein Aktionstag gegen Fertigmacher, Ausbeuter und Anwälte des Schreckens, der seit 2015 von der [[aktion ./. arbeitsunrecht]] und befreundeten Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen begangen wird.<br />
[[Freitag13| > mehr erfahren]]</br><br />
Hier einige Beispiele unserer Aktionstage:<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = #Freitag13 August 2021<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Gorillas</h3><br />
[[Datei:Gorillas-workers-collective_logo_400x400.jpg|right|frameless|upright=0.4]]Der Supermarkt-Lieferdienst Gorillas behindert eine erste Betriebsratsgründung in Berlin und verheizt seine Beschäftigten. Mangelnde Arbeitskleidung, körperliche Belastung, schlampige Lohnabrechnung führen zu hoher Fluktuation. Willkürliche Kündigungen von beliebten Kollegen bringen die Fahrer gegen das Unternehmen auf. Ab Februar 2021 hat das Start-up mit spontanen Arbeitsniederlegungen zu kämpfen.</br><br />
[[Gorillas | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = #Freitag13 August 2021<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Lieferando</h3><br />
[[Datei:2020_04_27_Wien_Lieferando-Fahrrad_wikicommons.jpg|right|frameless|upright=0.4]]Der Essens-Lieferdienst Lieferando behindert die Gründung von Betriebsräten mit juristischen Tricksereien und versucht diese -- wenn sie nicht zu verhindern sind -- systematisch zu beeinflussen. Die Verträge sind befristet, die Löhne knapp über Mindestlohn. Die Ausrüstung ist oft mangelhaft oder soll von den Beschäftigten selbst eingebracht, bezahlt und gewartet werden. Hinzu kommt ein Bonus-System, das Mini-Jobber ausschließt und intensive Überwachung.</br><br />
[[Lieferando | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = #Freitag13 September 2019<br />
|Inhalt =<br />
<h3></h3><br />
[[Datei:Tönnies.png|link=Tönnies|300px]]Im Mittelpunkt des Aktionstags #Freitag13 gegen Tönnies stand die systematische Ausbeutung und Entrechtung osteuropäischer Werkvertragsarbeiter. Neben Gewerkschaftern, Sozialisten und Menschenrechtler*innen beteiligten sich soziale Aktivist*innen aus Bewegungen für Umweltschutz, Klimagerechtigkeit und Tierrecht.</br><br />
[[Tönnies | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt =<br />
<h2>Kenne Deine Lage!</h2></br><br />
Der erste Schritt zum Überleben im Betrieb und zur erfolgreichen Interessenvertretung ist es, eine <strong>realistische Einschätzung der Lage</strong> zu bekommen.<br />
<br />
Wie sagte ein chinesischer Philosoph schon 500 Jahre vor Christus: <br />
''"Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen"'' <br />
(Sun Tsu, Die Kunst des Krieges).<br />
<br />
Die [[aktion ./. arbeitsunrecht]] erarbeitet auf dieser Grundlage Strategien der Gegenwehr. Wir entwickeln Materialien, Seminare und Coaching für Betriebsräte und Gewerkschaften.<br />
}}<br />
|Text rechts =<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt =<br />
<h2>Unser Ziel</h2></br><br />
Wir setzen uns global für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb ein; wir wollen ein solidarisches, kollegiales Miteinander am Arbeitsplatz befördern. Wir streben gerechte, nachhaltige, sozial wie ökologisch verträgliche Produktionsverhältnisse an.<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = Unternehmen<br />
|Inhalt =<br />
<gallery mode="traditional"><br />
Datei:DRK Logo2.svg|link=Deutsches_Rotes_Kreuz<br />
Datei:Amazon.com-Logo.png|link=amazon<br />
Datei:Alnatura.svg|link=alnatura<br />
</gallery><br />
[[:Kategorie:Unternehmen|Übersicht aller Unternehmen mit Eintrag im UnionBustingWiki]] <br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
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|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
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|Überschrift = Kanzleien<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Schreiner + Partner</h3><br />
[[Datei:Schreiner+partner Seeadler Bildschirmfoto von 2020-12-04 17-01-28.png|thumb|upright=1|none|Schreenshot Webseite [https://www.rae-schreiner.de/ www.rae-schreiner.de], 3.12.2020]]<br />
Die Anwaltskanzlei Dirk Schreiner + Partner gilt als "der eindeutige Marktführer im Segment der explizit und offen als Betriebsrats- und Gewerkschaftsfeinde auftretenden Anwälte und Berater." </br><br />
Der Seeadler, Wappentier der USA, begleitet den Webauftritt der Kanzlei seit Jahren. <p><br />
Angesichts der großen Zahl von 18 Anwälten, die bei Schreiner + Partner beschäftigt sind, intensiven Schulungstätigkeiten und insgesamt 6 Niederlassungen ist von einer sehr großen Dunkelziffer an Union Busting-Mandaten auszugehen.</br><br />
[[Schreiner + Partner| > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Schmutzige Methoden<br />
|Überschrift = Schmutzige Methoden<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Verpflichtende Belegschaftsversammlung</h3><br />
Die verpflichtende Belegschaftsversammlung gehört zu den Methoden des Union Busting, die in den USA am häufigsten angewandt werden. Sie gehört seit langem auch zum Standard-Repertoire deutscher Union Busting-Berater. <p>Ziel der Versammlungen, die meist während der Arbeitszeit stattfinden (in manchen Fällen auch danach), ist es, Belegschaften gezielt zu beeinflussen, einzuschüchtern und gegen arbeitger-unabhängige Organisierungsversuche und Arbeitskampfmaßnahmen aufzubringen.</br>[[Verpflichtende Belegschaftsversammlung| > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
__NOTOC__<br />
}}<br />
{{clear}}<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #f2f1fd<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|id = Über uns<br />
|Inhalt = <h1>Über uns</h1><br />
<br />
'''Wer steckt dahinter?''' UnionBustingWiki ist ein Projekt des Vereins [[aktion ./. arbeitsunrecht]] e.V.</br>'''Sie finden dieses Portal sinnvoll und notwendig?''' Unterstützen Sie uns mit einer [https://arbeitsunrecht.de/unionbustingwiki Spende] oder werden Sie [https://arbeitsunrecht.de/mitglied Fördermitglied]!</br>'''Sie wollen am UnionBustingWiki mitarbeiten?''' Nehmen Sie [https://arbeitsunrecht.de/aktion-arbeitsunrecht-der-verein/ Kontakt] auf!<br />
}}</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Startseite&diff=1287Startseite2022-02-09T10:25:22Z<p>WikiAdmin: Bildergalerie eingefügt. Sieht schicker, weil dezenter aus.</p>
<hr />
<div>{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #ffffff<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|id = Herzlich Willkommen!<br />
|Inhalt = <h1>Herzlich Willkommen!</h1><br />
<br />
<h3>Hier entsteht das UnionBustingWiki.</h3><br />
Dieses Wissensportal leistet Aufklärungsarbeit gegen [[Union Busting]] − die professionelle Bekämpfung von Betriebsräten, Gewerkschaften und arbeitgeber-unabhängiger Organisierung.<br />
<br />
Das hier versammelte Wissen soll Betroffene unterstützen und Rechtsanwälten, Gewerkschaftssekretären und Aktivist*innen dabei helfen, Gegenwehr zu leisten. <strong>Derzeit sind wir im Aufbau. Helfen Sie mit!</strong> Machen Sie das UnionBustingWiki möglich! [https://arbeitsunrecht.de/unionbustingwiki > Bitte spenden Sie!]<br />
}}<br />
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{{Layout zweigeteilt<br />
|Breiterechts = 50<br />
|Breitelinks = 50<br />
|Text links = <br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt = <br />
<h2>Wir dokumentieren:</h2></br><br />
<br />
* [[Betriebsratsbekämpfung]] und die juristische & sozial-psychologische Zermürbung ([[Mobbing]]) von Gewerkschaftsmitgliedern und gewählten Vetreter*innen der Beschäftigten.<br />
* Strategien und Methoden des Union Busting, <br />
* aggressive Unternehmen und professionelle Union Busting-Dienstleister (Anwaltskanzleien, Unternehemensberater, Detekteien, PR-Agenturen).<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #000000<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Ankermöglichkeit<br />
|Überschrift = Für Arbeitsrechte & Demokratie<br />
|Inhalt = <br />
[[Datei:FREITAG13 logo schwarz.png|link=Freitag13|300px]]<br clear="all">Freitag, der 13. ist ein Aktionstag gegen Fertigmacher, Ausbeuter und Anwälte des Schreckens, der seit 2015 von der [[aktion ./. arbeitsunrecht]] und befreundeten Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen begangen wird.<br />
[[Freitag13| > mehr erfahren]]</br><br />
Hier einige Beispiele unserer Aktionstage:<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
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|Überschrift = #Freitag13 August 2021<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Gorillas</h3><br />
[[Datei:Gorillas-workers-collective_logo_400x400.jpg|right|frameless|upright=0.4]]Der Supermarkt-Lieferdienst Gorillas behindert eine erste Betriebsratsgründung in Berlin und verheizt seine Beschäftigten. Mangelnde Arbeitskleidung, körperliche Belastung, schlampige Lohnabrechnung führen zu hoher Fluktuation. Willkürliche Kündigungen von beliebten Kollegen bringen die Fahrer gegen das Unternehmen auf. Ab Februar 2021 hat das Start-up mit spontanen Arbeitsniederlegungen zu kämpfen.</br><br />
[[Gorillas | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
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|Überschrift = #Freitag13 August 2021<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Lieferando</h3><br />
[[Datei:2020_04_27_Wien_Lieferando-Fahrrad_wikicommons.jpg|right|frameless|upright=0.4]]Der Essens-Lieferdienst Lieferando behindert die Gründung von Betriebsräten mit juristischen Tricksereien und versucht diese -- wenn sie nicht zu verhindern sind -- systematisch zu beeinflussen. Die Verträge sind befristet, die Löhne knapp über Mindestlohn. Die Ausrüstung ist oft mangelhaft oder soll von den Beschäftigten selbst eingebracht, bezahlt und gewartet werden. Hinzu kommt ein Bonus-System, das Mini-Jobber ausschließt und intensive Überwachung.</br><br />
[[Lieferando | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
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|id = Unternehmen<br />
|Überschrift = #Freitag13 September 2019<br />
|Inhalt =<br />
<h3></h3><br />
[[Datei:Tönnies.png|link=Tönnies|300px]]Im Mittelpunkt des Aktionstags #Freitag13 gegen Tönnies stand die systematische Ausbeutung und Entrechtung osteuropäischer Werkvertragsarbeiter. Neben Gewerkschaftern, Sozialisten und Menschenrechtler*innen beteiligten sich soziale Aktivist*innen aus Bewegungen für Umweltschutz, Klimagerechtigkeit und Tierrecht.</br><br />
[[Tönnies | > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt =<br />
<h2>Kenne Deine Lage!</h2></br><br />
Der erste Schritt zum Überleben im Betrieb und zur erfolgreichen Interessenvertretung ist es, eine <strong>realistische Einschätzung der Lage</strong> zu bekommen.<br />
<br />
Wie sagte ein chinesischer Philosoph schon 500 Jahre vor Christus: <br />
''"Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen"'' <br />
(Sun Tsu, Die Kunst des Krieges).<br />
<br />
Die [[aktion ./. arbeitsunrecht]] erarbeitet auf dieser Grundlage Strategien der Gegenwehr. Wir entwickeln Materialien, Seminare und Coaching für Betriebsräte und Gewerkschaften.<br />
}}<br />
|Text rechts =<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|Inhalt =<br />
<h2>Unser Ziel</h2></br><br />
Wir setzen uns global für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb ein; wir wollen ein solidarisches, kollegiales Miteinander am Arbeitsplatz befördern. Wir streben gerechte, nachhaltige, sozial wie ökologisch verträgliche Produktionsverhältnisse an.<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
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|Überschrift = Unternehmen<br />
|Inhalt =<br />
[[Datei:Amazon.com-Logo.png|link=amazon|300px]]<br clear="all"><br />
<br />
[[Datei:Alnatura.svg|link=alnatura|300px]]<br clear="all"><br />
<br />
[[Datei:DRK Logo2.svg|link=Deutsches_Rotes_Kreuz|230px]]<br clear="all"><br />
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<gallery mode="traditional"><br />
Datei:DRK Logo2.svg|link=Deutsches_Rotes_Kreuz<br />
Datei:Amazon.com-Logo.png|link=amazon<br />
Datei:Alnatura.svg|link=alnatura<br />
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[[:Kategorie:Unternehmen|Übersicht aller Unternehmen mit Eintrag in diesem Wiki]] <br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Kanzleien<br />
|Überschrift = Kanzleien<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Schreiner + Partner</h3><br />
[[Datei:Schreiner+partner Seeadler Bildschirmfoto von 2020-12-04 17-01-28.png|thumb|upright=1|none|Schreenshot Webseite [https://www.rae-schreiner.de/ www.rae-schreiner.de], 3.12.2020]]<br />
Die Anwaltskanzlei Dirk Schreiner + Partner gilt als "der eindeutige Marktführer im Segment der explizit und offen als Betriebsrats- und Gewerkschaftsfeinde auftretenden Anwälte und Berater." </br><br />
Der Seeadler, Wappentier der USA, begleitet den Webauftritt der Kanzlei seit Jahren. <p><br />
Angesichts der großen Zahl von 18 Anwälten, die bei Schreiner + Partner beschäftigt sind, intensiven Schulungstätigkeiten und insgesamt 6 Niederlassungen ist von einer sehr großen Dunkelziffer an Union Busting-Mandaten auszugehen.</br><br />
[[Schreiner + Partner| > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
{{Kasten mit Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe-Überschrift = #989C9C<br />
|Schriftfarbe-Überschrift = #FFFFFF<br />
|Hintergrundfarbe-Inhalt = #FFFFFF<br />
|Schriftfarbe-Inhalt = #000000<br />
|id = Schmutzige Methoden<br />
|Überschrift = Schmutzige Methoden<br />
|Inhalt =<br />
<h3>Verpflichtende Belegschaftsversammlung</h3><br />
Die verpflichtende Belegschaftsversammlung gehört zu den Methoden des Union Busting, die in den USA am häufigsten angewandt werden. Sie gehört seit langem auch zum Standard-Repertoire deutscher Union Busting-Berater. <p>Ziel der Versammlungen, die meist während der Arbeitszeit stattfinden (in manchen Fällen auch danach), ist es, Belegschaften gezielt zu beeinflussen, einzuschüchtern und gegen arbeitger-unabhängige Organisierungsversuche und Arbeitskampfmaßnahmen aufzubringen.</br>[[Verpflichtende Belegschaftsversammlung| > mehr erfahren]]<br />
}}<br />
__NOTOC__<br />
}}<br />
{{clear}}<br />
{{Kasten ohne Überschrift<br />
|Hintergrundfarbe = #f2f1fd<br />
|Schriftfarbe = #000000<br />
|id = Über uns<br />
|Inhalt = <h1>Über uns</h1><br />
<br />
'''Wer steckt dahinter?''' UnionBustingWiki ist ein Projekt des Vereins [[aktion ./. arbeitsunrecht]] e.V.</br>'''Sie finden dieses Portal sinnvoll und notwendig?''' Unterstützen Sie uns mit einer [https://arbeitsunrecht.de/unionbustingwiki Spende] oder werden Sie [https://arbeitsunrecht.de/mitglied Fördermitglied]!</br>'''Sie wollen am UnionBustingWiki mitarbeiten?''' Nehmen Sie [https://arbeitsunrecht.de/aktion-arbeitsunrecht-der-verein/ Kontakt] auf!<br />
}}</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Schreibregeln&diff=1286Schreibregeln2022-02-09T10:07:06Z<p>WikiAdmin: /* Nachweise / Quellen erstellen */</p>
<hr />
<div>== Nachweise / Quellen erstellen ==<br />
<br />
===Zeitungen / Zeitschriften / Online-Portale===<br />
Quellen mit Links sind der wichtigste Rohstoff des UnionBustingWiki. Die Funktion zum Einfügen heißt (missvertändlicher Weise) "Zitat". Quellen sollten nach folgendem Muster erfasst werden: <blockquote>Vorname Nachname des Autors: Überschrift des Beitrags [Link/URL zur Quelle auf die Überschrift setzen], Medium, 3.8.1905 [Erscheinungsdatum], abgerufen 15.6.2021 [wichtig nur, falls kein Erscheinungsdatum erkennbar ist].<ref>Habakuk Tibatong: [https://www.wz-net.de/lokales/urmel-und-wickie-auf-der-flucht_10_110041564-21-.html Urmel und Wickie auf der Flucht!], Walsroder Zeitung, 22.5.2012 (Paywall)</ref></blockquote>Wenn kein Autorenname ersichtlich ist, kann er auch weggelassen werden.<br />
<br />
==Nachweise / Quellen==<br />
<references /></div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1076Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T10:57:22Z<p>WikiAdmin: /* Geschichte */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Arbeitsrechtler, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht hebt hervor, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers und der Staatsanwaltschaften gibt, um Betriebsräte und ihre Mitglieder effektiv zu schützen. <br />
<br />
Der Verein legte 2017 Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes und der '''Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften''' vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Er begrüßt im November 2021 das Vorhaben der Bundesregierung, '''Betriebsratsbehinderung als Offzialdelikt''' zu bewerten und sieht darin einen Erfolg seiner beharrlichen Arbeit.<ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Sehr gut! Ampel-Koalition erkennt Union Busting als Offizialdelikt an.|Datum=2021-12-02|url=https://arbeitsunrecht.de/sehr-gut-ampel-koalition-erkennt-union-busting-als-offizialdelikt-an/|Zugriffsdatum=2021-12-12}}</ref><br />
<br />
===Finanzierung===<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. Einzelne Kampagnen wie [[PutzfrauenPower]] oder [[#Freitag13]] wurden zeitweilig von der Bewegungsstifung gefördert.<br />
<br />
===Aktivitäten===<br />
<br />
* Die Aktion gegen Arbeitsunrecht bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten arbeitsrechtliche [https://arbeitsunrecht.de/seminare/ Schulung sowie Beratung] in strategischer Konfliktführung an.<br />
* Der Verein erstellt unter dem Titel ''[https://arbeitsunrecht.de/06-frontberichte-presseschau/ Frontberichte]'' in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Union Busting und Betriebsratsbehinderung und betreibt das ''[[Startseite|UnionBustingWiki]]''.<br />
* Seit März 2021 produzierte des Kölner Büro des Vereins in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://radioflora.de/ Radio Flora] die wöchentliche Sendung [https://arbeitsunrecht.de/fm/ arbeitsunrechtFM].<br />
* Vereinsmitlgieder halten in ganz Deutschland öffentliche Vorträge und führen Seminare durch. Sie veröffentlichen Artikel und stehen Journalisten für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. <br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen & Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
== Geschichte ==<br />
Die Gründung des Vereins geht auf Forschungen von Werner Rügemer und Elmar Wigand im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung zurück, die 2014 zur Publikation des Arbeitshefts ''Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung''<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> und des Buches ''Die Fertigmacher'' führten. <br />
<br />
Bis dahin war [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting] in Deutschland nahezu unerforscht. Zur systematischen Behinderung von Betriebsräten gab es keine empirischen Daten und kaum qualitative Forschung. Gleichwohl handelte es sich um ein Massenphanomän, das einen enormen Leidensdruck hervor brachte und mit schweren Rechtsverstößen einher ging. Von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder trugen nicht selten schwere seelische und psychosomatische Schäden bis zur Berufsunfähigkeit davon, während verantwortliche Führungskräfte und ihre Dienstleister (Kanzleien, Agenturen, Detekteien) bis auf wenige Ausnahmen ungestraft davon kamen.<br />
<br />
Der Verein enstand, um diese untragbaren Zustände, die eines demokratischen Rechtsstaats unwürdig sind, zu ändern. <br />
<br />
==Kampagnen und Erfolge==<br />
<br />
===Aktionstag #Freitag13===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum ''Freitag, der 13''. zum '''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''' ausgerufen und organisiert seit Freitag, 13. März 2015 bundesweite Aktionstage gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie trotz starken Widerstand des Managements durchzusetzen und Betriebsräten und Gewerkschaftern den Rücken zu stärken. <br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste [[Gorillas]] und [[Lieferando]].<br />
<br />
====Erfolge ====<br />
<br />
*Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
*Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
*Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
*Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
===Betriebsräte effektiv stärken===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
#Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
#Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
#Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
====Erfolg====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
===System Tönnies stoppen!===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
===PutzfrauenPower===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
===Solidarität mit Mona===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
===Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==Konferenzen==<br />
Die aktion ./. arbeitsunrecht organisiert (nach Möglichkeit) jährliche juristisch-politische Fachkonferenzen. <br />
<br />
===2018 Aufstehen und widersetzen ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
===2019 Stell Dich dem Kampf! ===<br />
<br />
===2020 Workers‘ Buy-out===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Freitag13&diff=1075Freitag132021-12-12T10:47:58Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>Freitag, der 13. (#Freitag13) ist ein bundesweiter Aktionstag ''"gegen Horror-Jobs, Ausbeutung und Anwälte des Schreckens"''. Er richtet sich gegen Unternehmen, die in herausragender Weise [[Union Busting]] betreiben bzw. gegen Arbeitsrechte, [[Koalitionsfreiheit]] und [[betriebliche Mitbestimmung]] verstoßen.[[Datei:FREITAG13 logo schwarz.png|rechts|rahmenlos|350x350px]]<br />
<br />
Der Verein [[Aktion gegen Arbeitsunrecht]] organisiert den Aktionstag #Freitag13 seit 2015 in Zusammenarbeit mit betroffenen [[Betriebsrat|Betriebsräten]], Gewerkschaften und Einzelpersonen, Initiativen und Solidaritätskomitees. <br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando den 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten im November 2021 gegen den erheblichen Widerstand des Managements einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
== Konzept ==<br />
<br />
=== Aktionsformen ===<br />
Die eingesetzten Methoden sind friedlich. Sie reichen von Aufklärung durch Kundgebungen und Flugblätter über [[Imagekorrektur]], [[Konsumstreik]] und öffentlichem Protest zu [[Adbusting]], [[Shop-Dropping]] und anderen [[Formen kreativer Subversion]] und [[Ziviler Ungehorsam|zivilen Ungehorsams]]. <br />
<br />
=== Temporäres soziales Kunstwerk ===<br />
Beim Aktionstag#Freitag13 soll ein temporäres soziales Kunstwerk entstehen, bei dem Betriebsräte, solidarische Beschäftigte, Ad-hoc-Komittees und Initiativen, Gewerkschaften sowie NGO's kurzfristig mit dem Ziel zusammenarbeiten, diesen Protesttag zu gestalten. <br />
<br />
=== Lohnabhängige als kritische Konsumenten ===<br />
Wichtiges Element des Aktionstags ist die Kundeninformation und Imagekorrektur des Produkts. <br />
<br />
=== Ausweitung der Kampfzone ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht versucht die klassischen Felder gewerkschaftlicher Tätigkeit (Arbeitsrecht & Tarifverträge) durch konzern-kritische Koalitionen und temporäre Bündnisse mit sozialen Bewegungen zu erweitern. Dies soll die Horizonte aller Beteiligten erweitern, die Schlagkraft steigern und für Inspiration sorgen.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
=== #FREITAG13 Nr.11 gegen Gorillas und Lieferando ===<br />
Am 13. August 2021 beteiligten sich Arbeitsrechts-Aktivistinnen und Aktivsten in 10 Städten an Protesten gegen lange Probezeiten, befristete Verträge, fehlerhafte Lohnabrechnungen und mangelhaftes Equipment bei den Fahrrad-Lieferdiensten [[Gorillas]] und [[Lieferando]]. <br />
<br />
====== Erfolg: ======<br />
Am Morgen des 13. August 2021 gab Lieferando bekannt allen rund 10.000 Ridern unbefristete Verträge anzubieten.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=#Freitag13 vs. Gorillas + Lieferando. Bunte Aktionen in 10 Städten erzielen Erfolg|Datum=2021-08-15|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-vs-gorillas-lieferando-bunte-aktionen-in-10-staedten/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Ridern bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte noch weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
=== #[[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks]]===<br />
Im Rahmen des Aktionstags #Freitag13 fanden am Freitag, 13. November 2020 trotz Corona-Pandemie und entsprechender Einschränkungen bezüglich des Versammlungsrechts und der Ladenöffnungen Proteste gegen Betriebsrats-Behinderung und Lohndumping bei der Kaffeehaus-Kette [[Starbucks]] statt, darunter in Berlin, Hamburg, Duisburg, Köln, Düren und Siegen. <br />
<br />
Darüber hinaus beteiligten sich zahlreiche Einzelpersonen im Bundesgebiet, indem sie Materialien (Aufkleber, Fake-Stellenanzeigen, Flugblätter) in Supermärkten oder Starbucks-Filialen sowie an Laternenpfählen und Schwarzen Brettern hinterließen. <ref>arbeitsunrecht 14.11.2021 AmRest / Starbucks: Bundesweite Proteste gegen Union Busting am Freitag, 13., abgerufen 03.07.2021 https://arbeitsunrecht.de/amrest-starbucks-bundesweite-proteste-gegen-union-busting-am-freitag-13/</ref> <ref>taz 14.11.2020 Der letzte Latte, abgerufen 03.07.2021 https://taz.de/Demo-gegen-Arbeitsunrecht-bei-Starbucks/!5728489/</ref><br />
=== #[[Freitag13 Nr.9 gegen Horror-Jobs im Einzelhandel]] ===<br />
Am Freitag, den 13. Dezember 2019, führte die Aktion gegen Arbeitsunrecht zusammen mit Freunden und Bündnispartnerinnen in 10 Städten Proteste, Teach-ins und Stadtrundgänge durch. Die größten Aktionen fanden in Berlin und Köln statt.<br />
<br />
Thema war diesmal: Arbeit, Ausbeutung und Reichtum im Einzelhandel<br />
<br />
Besuchsziele waren u.a. Filialen der Ketten, Aldi, [[Alnatura]], C&A, Denn’s, Foot Locker, H&M, Kaufhof, Kaufland, Rossmann, Tedi, von Lush, und Zara.<ref>Jessica Reisner arbeitsunrecht 14.11.2019 #FR13 Einzelhandel: Stadtrundgänge und Aktionen in 10 Städten, abgerufen 03.07.2021 https://arbeitsunrecht.de/freitag13-einzelhandel-stadtrundgaenge-und-aktionen-in-10-staedten/</ref><br />
<br />
=== #[[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies]] ===<br />
Am Freitag, dem 13.09.2019 protestierten Unterstützer in 36 Städten gegen Ausbeutung von Menschen, Tieren und Umwelt durch die Schlacht- und Zerlegebetriebe von [https://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_T%C3%B6nnies Clemens Tönnies]. Die größten Demonstrationen mit mehreren hundert Teilnehmern gab es in Köln und Rheda-Wiedenbrück, am Standort des größten Tönnies-Schlachthofs in Deutschland. <br />
<br />
Im Mittelpunkt des Aktionstags #Freitag13 gegen [[Tönnies]] stand die systematische Ausbeutung und Entrechtung osteuropäischer Werkvertragsarbeiter. Neben Gewerkschaftern, Sozialisten und Menschenrechtler*innen beteiligten sich soziale Aktivist*innen aus Bewegungen für Umweltschutz, Klimagerechtigkeit und Tierrecht. <ref>Elmar Wigand 18.09.2019 FREITAG13: Tönnies ist nervös + angeschlagen. Bilder + Auswertung des Aktionstags, abgerufen 03.07.2021 https://arbeitsunrecht.de/freitag13-toennies-ist-nervoes-angeschlagen/</ref><br />
<br />
======'''Erfolg:'''======<br />
Zum 01.01.2021 trat das [[Arbeitsschutzkontrollgesetz]] in Kraft, das den Einsatz von Werkvertrags- und Leiharbeit in der Fleischindustrie in Betrieben mit über 50 Beschäftigten erheblich einschränkt und verbietet. Das Arbeitsschutzkontrollgesetz wurde 2020 vor dem Hintergrund erlassen, dass die Arbeits- und Lebensbedingungen osteuropäischer Werkvertragsarbeiter ohnehin schon extrem in der Kritik standen. Nachdem es im Rahmen der Corona-Pandemie dann noch zu Massenausbrüchen an Schlachthöfen und einem von Tönnies verursachten Lockdown in der Region Gütersloh kam, sah sich das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und [https://de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_Heil Hubertus Heil] (SPD) genötigt, zu reagieren. <br />
<br />
=== #Freitag13 Nr.7 gegen Real (Metro AG) ===<br />
<br />
=== #[[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo]] ===<br />
Am Freitag, 13. April 2018, beteiligten sich rund 200-300 Unterstützer an Aktionen wie Fahrraddemonstrationen in mehreren deutschen Städten. Erstmals beteiligten sich auch Beschäftigte im Ausland: in Amsterdam machten Rider mit einer Aktion Missstände aufmerksam. <br />
<br />
Hintergund war die Kritik an Scheinselbständigkeit, Kettenbefristungen und Null-Stunden-Verträgen. Die beratende Kanzlei auf Seiten Deliveroos war [[Gleiss Lutz]].<ref>Aktion gegen Arbeitsunrecht 16.03.2018 Deliveroo: Aktionstag am Freitag, 13.https://arbeitsunrecht.de/freitag13-aktionen-gegen-deliveroo/</ref> <br />
<br />
Zuvor hatte die Aktion gegen Arbeitsunrecht in einer spendenbasierten Aktion per Brief 1.547 Deliveroo-Vertragsrestaurants über das Geschäftsgebaren des Lieferdienstes gegenüber seinen Kurieren aufgeklärt und die Restaurant-Betreiber aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit Deliveroo zu überprüfen. <ref>Aktion gegen Arbeitsunrecht 14.04.2018 Shame on you, Deliveroo! Freitag, der 13. macht Schritt nach Europa<nowiki/>https://arbeitsunrecht.de/shame-on-you-deliveroo/</ref><br />
<br />
======'''Erfolg:'''======<br />
Deliveroo zog sich im August 2018 aus 10 von 15 deutschen Städten und im August 2019 komplett aus dem deutschen Markt zurück. <ref>Aktion gegen Arbeitsurnecht 29.08.2018 Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug<nowiki/>https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/</ref> In der Folge der unerwünschten Aufmerksamkeit werden Rider bei Lieferdiensten mittlerweile in der Regel (befristet) sozialversicherungspflichtig beschäftigt. (Stand 24.06.2021).<ref>Patricia Andreae FAZ 21.06.2021 Die große Unsicherheit der Lieferdienst-Fahrer https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/lieferdienst-fahrer-in-frankfurt-demonstrieren-fuer-ihre-rechte-17387726.html</ref> <br />
<br />
=== #[[Freitag13 Nr.5 gegen H&M]] ===<br />
Am 13.10.2017 beteiligten sich Unterstützer in rund 20 Städten an Protesten gegen Union Busting und unsichere Arbeitsverhältnisee bei H&M (Hennes & Mauritz). <br />
<br />
Die aktion./.arbeitsunrecht warf H&M vor, Betriebsräte in Deutschland mit Hilfe juristischer Nachstellungen der Kanzlei [[DLA Piper]] gezielt zu zermürben und Beschäftigte mit Kettenbefristungen, Arbeit auf Abruf und sog. Flexi-Verträgen in ständiger Sorge um ihren Arbeitsplatz und ihre Stundenzahlen halten.<ref>arbeisunrecht 15.10.2017 Schwarzer Freitag für H&M: Proteste in zahlreichen Städten gegen sozialschädliche Arbeitszeit-Modelle und Union Busting. Kampf gegen die Schließung des Lagers Großostheim, abgerufen 03.07.2021 https://arbeitsunrecht.de/freitag13-bundesweite-aktionen-bringen-hm-in-bedraengnis/</ref><br />
<br />
======'''Erfolg:'''======<br />
Die Resonanz der Kampagne „Jetzt schlägt’s 13!“ in Presse, Funk und Fernsehen war sprunghaft gestiegen. Über die Lokalberichterstattung hinaus, die ebenfalls deutlich zulegte, haben mit tagesschau.de und Handelsblatt erstmals auch bundesweite „Leitmedien“ berichtet. Zahlreiche etablierte Blätter wie Hamburger Abendblatt und Süddeutsche Zeitung druckten eine bundesweit verbreitete dpa-Meldung ab. <br />
<br />
Aufgrund des Aktionstags und weiterer Skandale um die massenhafte Vernichtung von Neuware und einen rassistischen Hoodie-Aufdruck sackte H&M-Akteinkurs ab.<ref>arbeitsunrecht 06.01.2018 G%M schmiert ab, abgerufen 03.07.2021 https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/</ref><br />
=== #Freitag13 Nr.4 gegen Median, Waterland & Beiten Burkhardt ===<br />
<br />
=== #Freitag13 Nr.3 gegen Toys R Us ===<br />
Am Freitag, dem 13. Mai 2018 beteiligten sich Unterstützer in rund 20 Städten an Protesten gegen Behinderung der Betriebsratsarbeit, Lohndumping und Mobbing bei der Spielwarenkette Toys R Us. <br />
<br />
Spontan nutzte das Soli-Komitee für die Duisburger MCS-Reinigungskräfte den Aktionstag gegen skrupellose Unternehmen und Union Buster, um Öffentlichkeit gegen den '''[[Malteser-Hilfsdienst]]''' und seine Tochter-Firmen herzustellen. <br />
<br />
Der ver.di-Fachbereich 03 hatte recht kurzfristig für 13 Uhr zu einer „aktiven Mittagspause“ in Kliniken des '''[[Median-Konzern]]'''s aufgerufen. Sechs Standorte wollten sich beteiligen, genauere Berichte folgen nach Pfingsten.<br />
<br />
Arbeitsrechts-Aktivisten organisierten ein Teach-In am Kölner [[McKinsey]]-Standort. <ref>Jessica Reisner Aktion gegen Arbeitsunrecht 14.05.2018 Toys ‚R‘ Us: Freitag der 13. sorgt für Unruhe https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_aktionstag-freitag-der-13-mai-sorgt-fuer-unruhe/</ref><br />
<br />
====== Erfolg: ======<br />
Die Angriffe des Managements ebbten nach weiteren Folgeprotesten und nachdem ein Amtsenthebungsverfahren, das das Unternehmen gegen die Betriebsratsvorsitzende Mona in Würselen anstrebte, scheiterte, endlich ab. <br />
<br />
=== #[[Freitag13 Nr.2 gegen KiK]] ===<br />
Die aktion./.arbeitsunrecht e.V. rief für Freitag, den 13. November 2015 bundesweit zu Protest-Aktionen vor Filialen des Textil-Discounters KiK auf.<br />
<br />
Es gab Aktionen an über 20 Orten in Deutschland. Die Belegschaft im KiK-Zentrallager in Bönen bei Unna streikte. 50 Arbeiter zogen mit Unterstützer_innen vor die Tengelmann-Zentrale in Mülheim an der Ruhr. In Hanau nahmen TeilnehmerInnen der IG Metall-Konferenz TarifMachtStark an einem Flashmob teil.<br />
<br />
Betriebsratsmitglieder waren systematisch mit Abmahnungen und Kündigungen überzogen worden, es gab Tricksereien mit der Firmenstruktur und Freistellungen von Betriebsräten zu vermeiden. Das Union Busting wurde beratend und juristisch von der [[Kanzlei Schreiner + Partner]] begleitet.<ref>Aktion gegen Arbeitsunrecht #Freitag13: Was bisher geschah https://arbeitsunrecht.de/was-bisher-geschah/</ref> <ref>Aktion gegen Arbeitsunrecht 02.11.2015 Jetzt schlägt’s 13! KiK gewinnt Abstimmung haushoch https://arbeitsunrecht.de/jetzt-schlaegts-13-kik-gewinnt-abstimmung-haushoch/</ref><br />
<br />
=== #[[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack]] ===<br />
Am Freitag, den 13. März 2015 fanden Aktionen an über 20 Orten statt, um Murat G., den Betriebsratsvorsitzenden des Plastikschalen-Herstellers Neupack, solidarisch zu unterstützen.<ref>Jessica Reisner: [https://arbeitsunrecht.de/neupack-milram-und-lidl-ignorieren-skandaloese-zustaende-bei-zulieferer/ Neupack: Milram und Lidl ignorieren skandalöse Zustände bei Zuliefer-Betrieb], arbeitsunrecht in deutschland, 3.3.2015.</ref> <br />
<br />
Der Aktionstag trug entscheidend dazu bei, den Neupack-Betriebsratsvorsitzenden, der nach einem langen und erbitterten Streik gemaßregelt werden sollte, dauerhaft zu stabilisieren. Das Management stellte die Zermürbungsversuche am Ende ein. <br />
<br />
Als Inhouse-Union-Buster fungierte der Geschäftsführer [[Arne Höck]], extern waren die Anwälte [[Marc Müller]] ([[Taylor Wessing]]) und [[Stefan Hermann]] (Kanzlei [[Hermann Budweg Meyer]]) damit betraut eine Kette von unsubstantiierten Kündigungsversuchen und Abmahnungen gegen Murat loszutreten.<ref>[https://arbeitsunrecht.de/neupack_der-streik-und-seine-hintergruende/ Neupack: der Streik und seine Hintergründe], arbeitsunrecht.de, 27.2.2015.</ref><br />
<br />
====== Erfolg ======<br />
Murat arbeitet (Stand 2021) immer noch bei Neupack und ist als Betriebsratsmitglied aktiv.<br />
<br />
==Belege / Quellen==<br />
<references/><br />
[[Kategorie:Freitag13]]<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1074Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T10:41:34Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Arbeitsrechtler, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht hebt hervor, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers und der Staatsanwaltschaften gibt, um Betriebsräte und ihre Mitglieder effektiv zu schützen. <br />
<br />
Der Verein legte 2017 Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes und der '''Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften''' vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Er begrüßt im November 2021 das Vorhaben der Bundesregierung, '''Betriebsratsbehinderung als Offzialdelikt''' zu bewerten und sieht darin einen Erfolg seiner beharrlichen Arbeit.<ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Sehr gut! Ampel-Koalition erkennt Union Busting als Offizialdelikt an.|Datum=2021-12-02|url=https://arbeitsunrecht.de/sehr-gut-ampel-koalition-erkennt-union-busting-als-offizialdelikt-an/|Zugriffsdatum=2021-12-12}}</ref><br />
<br />
===Finanzierung===<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. Einzelne Kampagnen wie [[PutzfrauenPower]] oder [[#Freitag13]] wurden zeitweilig von der Bewegungsstifung gefördert.<br />
<br />
===Aktivitäten===<br />
<br />
* Die Aktion gegen Arbeitsunrecht bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten arbeitsrechtliche [https://arbeitsunrecht.de/seminare/ Schulung sowie Beratung] in strategischer Konfliktführung an.<br />
* Der Verein erstellt unter dem Titel ''[https://arbeitsunrecht.de/06-frontberichte-presseschau/ Frontberichte]'' in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Union Busting und Betriebsratsbehinderung und betreibt das ''[[Startseite|UnionBustingWiki]]''.<br />
* Seit März 2021 produzierte des Kölner Büro des Vereins in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://radioflora.de/ Radio Flora] die wöchentliche Sendung [https://arbeitsunrecht.de/fm/ arbeitsunrechtFM].<br />
* Vereinsmitlgieder halten in ganz Deutschland öffentliche Vorträge und führen Seminare durch. Sie veröffentlichen Artikel und stehen Journalisten für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. <br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen & Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
== Geschichte ==<br />
Die Gründung des Vereins geht auf Forschungen von Werner Rügemer und Elmar Wigand im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung zurück, die 2014 zur Publikation des Arbeitshefts ''Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung''<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> und des Buches ''Die Fertigmacher'' führten. <br />
Die Forschungen hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting] in Deutschland nahezu unerforscht ist. Zur systematischen Behinderung von Betriebsräten gibt es keine empirischen Daten und kaum qualitative Forschung. Dabei handelt es sich um ein Massenphanomän, das einen enormen Leidensdruck hervor bringt und mit schweren Rechtsverstößen einher geht. Von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder tragen nicht selgten schwere seelische und psychosomatische Schäden bis zur Berufsunfähigkeit davon, während verantwortliche Führungskräfte und ihre Dienstleister bis auf wenige Ausnahmen ungestraft davon kommen. Betriebsratsbehinderung galt als Kavaliersdelikt.<br />
<br />
==Kampagnen und Erfolge==<br />
<br />
===Aktionstag #Freitag13===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum ''Freitag, der 13''. zum '''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''' ausgerufen und organisiert seit Freitag, 13. März 2015 bundesweite Aktionstage gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie trotz starken Widerstand des Managements durchzusetzen und Betriebsräten und Gewerkschaftern den Rücken zu stärken. <br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste [[Gorillas]] und [[Lieferando]].<br />
<br />
====Erfolge ====<br />
<br />
*Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
*Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
*Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
*Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
===Betriebsräte effektiv stärken===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
#Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
#Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
#Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
====Erfolg====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
===System Tönnies stoppen!===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
===PutzfrauenPower===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
===Solidarität mit Mona===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
===Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==Konferenzen==<br />
<br />
===2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
===2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen===<br />
<br />
===2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen!===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1073Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T10:31:47Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Arbeitsrechtler, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht hebt hervor, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers und der Staatsanwaltschaften gibt, um Betriebsräte und ihre Mitglieder effektiv zu schützen. <br />
<br />
Der Verein legte 2017 Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes und der Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwalschaften vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Er begrüßt im November 2021 das Vorhaben der Bundesregierung, Betriebsratsbehinderung als Offzialdelikt zu bewerten und sieht darin einen Erfolg seiner beharrlichen Arbeit.<ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Sehr gut! Ampel-Koalition erkennt Union Busting als Offizialdelikt an.|Datum=2021-12-02|url=https://arbeitsunrecht.de/sehr-gut-ampel-koalition-erkennt-union-busting-als-offizialdelikt-an/|Zugriffsdatum=2021-12-12}}</ref><br />
<br />
===Finanzierung===<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. Einzelne Kampagnen wie "PutzfrauenPower" oder "#Freitag13" wurden zeitweilig von der Bewegungsstifung gefördert.<br />
<br />
===Aktivitäten===<br />
<br />
* Die Aktion gegen Arbeitsunrecht bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten arbeitsrechtliche [https://arbeitsunrecht.de/seminare/ Schulung sowie Beratung] in strategischer Konfliktführung an.<br />
* Der Verein erstellt unter dem Titel ''[https://arbeitsunrecht.de/06-frontberichte-presseschau/ Frontberichte]'' in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Union Busting und Betriebsratsbehinderung und betreibt das ''UnionBustingWiki -- Demokratie im Betrieb''. <br />
* Seit März 2021 produzierte des Kölner Büro des Vereins in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://radioflora.de/ Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''[https://arbeitsunrecht.de/fm/ arbeitsunrechtFM]'''.<br />
* Vereinsmitlgieder halten in ganz Deutschland öffentliche Vorträge und führen Seminare durch. Sie veröffentlichen Artikel und stehen Journalisten für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. <br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
== Geschichte ==<br />
Die Gründung des Vereins geht auf Forschungen von Werner Rügemer und Elmar Wigand im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung zurück, die 2014 zur Publikation des Arbeitshefts ''Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung''<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> und des Buches ''Die Fertigmacher'' führten. <br />
Die Forschungen hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting] in Deutschland nahezu unerforscht ist. Zur systematischen Behinderung von Betriebsräten gibt es keine empirischen Daten und kaum qualitative Forschung. Dabei handelt es sich um ein Massenphanomän, das einen enormen Leidensdruck hervor bringt und mit schweren Rechtsverstößen einher geht. Von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder tragen nicht selgten schwere seelische und psychosomatische Schäden bis zur Berufsunfähigkeit davon, während verantwortliche Führungskräfte und ihre Dienstleister bis auf wenige Ausnahmen ungestraft davon kommen. Betriebsratsbehinderung galt als Kavaliersdelikt.<br />
<br />
==Kampagnen und Erfolge==<br />
<br />
===Aktionstag #Freitag13===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
====Erfolge ====<br />
<br />
*Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
*Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
*Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
*Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
===Betriebsräte effektiv stärken===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
#Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
#Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
#Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
====Erfolg====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
===System Tönnies stoppen!===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
===PutzfrauenPower===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
===Solidarität mit Mona===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
===Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
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==Konferenzen==<br />
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===2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
===2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen===<br />
<br />
===2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen!===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
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==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1072Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T10:22:16Z<p>WikiAdmin: </p>
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<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht hebt hervor, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers und der Staatsanwaltschaften gibt, um Betriebsräte und ihre Mitglieder effektiv zu schützen. Der Verein legte 2017 Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes und der Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwalschaften vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
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Die Aktion gegen Arbeitsunrecht begrüßt das Vorhaben der Bundesregierung, Betriebsratsbehinderung als Offzialdelikt zu bewerten. Sie darin einen Erfolg ihrer beharrlichen Arbeit.<ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Sehr gut! Ampel-Koalition erkennt Union Busting als Offizialdelikt an.|Datum=2021-12-02|url=https://arbeitsunrecht.de/sehr-gut-ampel-koalition-erkennt-union-busting-als-offizialdelikt-an/|Zugriffsdatum=2021-12-12}}</ref><br />
<br />
===Finanzierung===<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. Einzelne Kampagnen wie "PutzfrauenPower" oder "#Freitag13" wurden zeitweilig von der Bewegungsstifung gefördert.<br />
<br />
=== Aktivitäten===<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten arbeitsrechtliche [https://arbeitsunrecht.de/seminare/ Schulung sowie Beratung] in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein erstellt unter dem Titel ''[https://arbeitsunrecht.de/06-frontberichte-presseschau/ Frontberichte]'' in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Union Busting und Betriebsratsbehinderung. <br />
<br />
Seit März 2021 produzierte des Kölner Büro des Vereins in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://radioflora.de/ Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''[https://arbeitsunrecht.de/fm/ arbeitsunrechtFM]'''.<br />
<br />
Vereinsmitlgieder halten in ganz Deutschland öffentliche Vorträge und führen Seminare durch. Sie veröffentlichen Artikel und stehen Journalisten für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. <br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Geschichte==<br />
Die Gründung des Vereins geht auf Forschungen von Werner Rügemer und Elmar Wigand im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung zurück, die 2014 zur Publikation des Arbeitshefts ''Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung''<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> und des Buches ''Die Fertigmacher'' führten. <br />
Die Forschungen hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting] in Deutschland nahezu unerforscht ist. Zur systematischen Behinderung von Betriebsräten gibt es keine empirischen Daten und kaum qualitative Forschung. Dabei handelt es sich um ein Massenphanomän, das einen enormen Leidensdruck hervor bringt und mit schweren Rechtsverstößen einher geht. Von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder tragen nicht selgten schwere seelische und psychosomatische Schäden bis zur Berufsunfähigkeit davon, während verantwortliche Führungskräfte und ihre Dienstleister bis auf wenige Ausnahmen ungestraft davon kommen. Betriebsratsbehinderung galt als Kavaliersdelikt.<br />
<br />
==Kampagnen und Erfolge==<br />
<br />
===Aktionstag #Freitag13===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
====Erfolge====<br />
<br />
*Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
*Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
*Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
*Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
===Betriebsräte effektiv stärken===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
#Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
#Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
#Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
====Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
===System Tönnies stoppen!===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
===PutzfrauenPower===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
===Solidarität mit Mona===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
====Erfolg====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
===Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==Konferenzen==<br />
<br />
===2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz!===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
===2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
===2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen!===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1071Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T10:12:08Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht hebt hervor, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers und der Staatsanwaltschaften gibt, um Betriebsräte und ihre Mitglieder effektiv zu schützen. Der Verein legte 2017 Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes und der Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwalschaften vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
===Finanzierung===<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. Einzelne Kampagnen wie "PutzfrauenPower" oder "#Freitag13" wurden zeitweilig von der Bewegungsstifung gefördert.<br />
<br />
===Aktivitäten===<br />
<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten arbeitsrechtliche [https://arbeitsunrecht.de/seminare/ Schulung sowie Beratung] in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein erstellt unter dem Titel ''[https://arbeitsunrecht.de/06-frontberichte-presseschau/ Frontberichte]'' in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Union Busting und Betriebsratsbehinderung. <br />
<br />
Seit März 2021 produzierte des Kölner Büro des Vereins in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://radioflora.de/ Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''[https://arbeitsunrecht.de/fm/ arbeitsunrechtFM]'''.<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Geschichte==<br />
Die Gründung des Vereins geht auf Forschungen von Werner Rügemer und Elmar Wigand im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung zurück, die 2014 zur Publikation des Arbeitshefts ''Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung''<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> und des Buches ''Die Fertigmacher'' führten. <br />
Die Forschungen hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting] in Deutschland nahezu unerforscht ist. Zur systematischen Behinderung von Betriebsräten gibt es keine empirischen Daten und kaum qualitative Forschung. Dabei handelt es sich um ein Massenphanomän, das einen enormen Leidensdruck hervor bringt und mit schweren Rechtsverstößen einher geht. Von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder tragen nicht selgten schwere seelische und psychosomatische Schäden bis zur Berufsunfähigkeit davon, während verantwortliche Führungskräfte und ihre Dienstleister bis auf wenige Ausnahmen ungestraft davon kommen. Betriebsratsbehinderung galt als Kavaliersdelikt.<br />
<br />
== Kampagnen und Erfolge ==<br />
<br />
=== Aktionstag #Freitag13 ===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
=== Betriebsräte effektiv stärken ===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
# Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
# Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
# Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
=== System Tönnies stoppen! ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
=== PutzfrauenPower ===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
=== Solidarität mit Mona ===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
=== Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann ===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
== Konferenzen ==<br />
<br />
=== 2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
=== 2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
=== 2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen! ===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1070Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T10:09:00Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht hebt hervor, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers und der Staatsanwaltschaften gibt, um Betriebsräte und ihre Mitglieder effektiv zu schützen. Der Verein legte 2017 Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes und der Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwalschaften vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
===Finanzierung===<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. Einzelne Kampagnen wie "PutzfrauenPower" oder "#Freitag13" wurden zeitweilig von der Bewegungsstifung gefördert.<br />
<br />
===Aktivitäten===<br />
<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten arbeitsrechtliche [https://arbeitsunrecht.de/seminare/ Schulung sowie Beratung] in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein erstellt unter dem Titel ''[https://arbeitsunrecht.de/06-frontberichte-presseschau/ Frontberichte]'' in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Union Busting und Betriebsratsbehinderung. <br />
<br />
Seit März 2021 produzierte des Kölner Büro des Vereins in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://radioflora.de/ Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''[https://arbeitsunrecht.de/fm/ arbeitsunrechtFM]'''.<br />
==Geschichte==<br />
Die Gründung des Vereins geht auf Forschungen von Werner Rügemer und Elmar Wigand im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung zurück, die 2014 zur Publikation des Arbeitshefts ''Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung''<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> und des Buches ''Die Fertigmacher'' führten. <br />
Die Forschungen hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting] in Deutschland nahezu unerforscht ist. Zur systematischen Behinderung von Betriebsräten gibt es keine empirischen Daten und kaum qualitative Forschung. Dabei handelt es sich um ein Massenphanomän, das einen enormen Leidensdruck hervor bringt und mit schweren Rechtsverstößen einher geht. Von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder tragen nicht selgten schwere seelische und psychosomatische Schäden bis zur Berufsunfähigkeit davon, während verantwortliche Führungskräfte und ihre Dienstleister bis auf wenige Ausnahmen ungestraft davon kommen. Betriebsratsbehinderung galt als Kavaliersdelikt.<br />
<br />
== Kampagnen und Erfolge ==<br />
<br />
=== Aktionstag #Freitag13 ===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
=== Betriebsräte effektiv stärken ===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
# Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
# Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
# Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
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==== Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
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=== System Tönnies stoppen! ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
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==== Erfolg ====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
=== PutzfrauenPower ===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
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==== Erfolg ====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
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Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
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https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
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=== Solidarität mit Mona ===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
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==== Erfolg ====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
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==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
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=== Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann ===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
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== Konferenzen ==<br />
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=== 2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
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=== 2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
=== 2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen! ===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1069Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T09:49:14Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. <br />
<br />
==Geschichte==<br />
Elmar Wigand, Jessica Reisner, Werner Rügemer und weitere Mitbegründer gründeten am 18.01.2014 den Verein aktion./.arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V. <br />
<br />
Die Gründung erfolgte als Konsequenz aus der Arbeit für die 2014 für die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichten Studie '''"Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung"''' von Elmar Wigand und Werner Rügemer.<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Recherchen zur Studie hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting], also systematische Behinderung von Betriebsratsarbeit und gewerkschaftlicher Organisierung, ein in Deutschland nahezu unerforschtes Gebiet ist, zu dem kaum Zahlen vorliegen. Auf der anderen Seite gibt es von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder, die teils schwere psychische und körperliche Schäden davontragen, während die verantwortlichen Führungskräfte und ihre Dienstleister (wie auf Union Busting spezialisierte Anwaltskanzleien, Wirtschaftskanzleien und Detekteien) in der Regel ungestraft davon kommen. <br />
<br />
Es wurde auch deutlich, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers gibt, wenn aktive Betriebsratsmitglieder effektiv vor Schikanen und systematischer Benachteiligung geschützt werden sollen. Der Verein legte dazu 2017 eine Broschüre mit Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten Beratung in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein betreibt die Webseite [https://arbeitsunrecht.de/ www.arbeitsunrecht.de] auf der in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Fällen von Behinderung von Betriebsratsarbeit, sowie Hintergrundartikel erscheinen. Von März bis August 2021 produzierte der Verein in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_flora Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''arbeitsunrechtFM'''. Das Format soll im Januar 2022 überarbeitet wieder auf Sendung gehen. <br />
<br />
== Kampagnen und Erfolge ==<br />
<br />
=== Aktionstag #Freitag13 ===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
=== Betriebsräte effektiv stärken ===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
# Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
# Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
# Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
=== System Tönnies stoppen! ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
=== PutzfrauenPower ===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
=== Solidarität mit Mona ===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
=== Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann ===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
== Konferenzen ==<br />
<br />
=== 2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
=== 2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
=== 2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen! ===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Datei:Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_100dpi.jpg&diff=1068Datei:Logo-neu-montserrat 150pxl-hoch 100dpi.jpg2021-12-12T09:47:11Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div></div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1067Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T09:41:42Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_72dpi.png<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. <br />
<br />
==Geschichte==<br />
Elmar Wigand, Jessica Reisner, Werner Rügemer und weitere Mitbegründer gründeten am 18.01.2014 den Verein aktion./.arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V. <br />
<br />
Die Gründung erfolgte als Konsequenz aus der Arbeit für die 2014 für die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichten Studie '''"Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung"''' von Elmar Wigand und Werner Rügemer.<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Recherchen zur Studie hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting], also systematische Behinderung von Betriebsratsarbeit und gewerkschaftlicher Organisierung, ein in Deutschland nahezu unerforschtes Gebiet ist, zu dem kaum Zahlen vorliegen. Auf der anderen Seite gibt es von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder, die teils schwere psychische und körperliche Schäden davontragen, während die verantwortlichen Führungskräfte und ihre Dienstleister (wie auf Union Busting spezialisierte Anwaltskanzleien, Wirtschaftskanzleien und Detekteien) in der Regel ungestraft davon kommen. <br />
<br />
Es wurde auch deutlich, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers gibt, wenn aktive Betriebsratsmitglieder effektiv vor Schikanen und systematischer Benachteiligung geschützt werden sollen. Der Verein legte dazu 2017 eine Broschüre mit Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten Beratung in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein betreibt die Webseite [https://arbeitsunrecht.de/ www.arbeitsunrecht.de] auf der in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Fällen von Behinderung von Betriebsratsarbeit, sowie Hintergrundartikel erscheinen. Von März bis August 2021 produzierte der Verein in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_flora Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''arbeitsunrechtFM'''. Das Format soll im Januar 2022 überarbeitet wieder auf Sendung gehen. <br />
<br />
== Kampagnen und Erfolge ==<br />
<br />
=== Aktionstag #Freitag13 ===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
=== Betriebsräte effektiv stärken ===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
# Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
# Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
# Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
=== System Tönnies stoppen! ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
=== PutzfrauenPower ===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
=== Solidarität mit Mona ===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
=== Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann ===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
== Konferenzen ==<br />
<br />
=== 2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
=== 2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
=== 2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen! ===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Datei:Logo-neu-montserrat_150pxl-hoch_72dpi.png&diff=1066Datei:Logo-neu-montserrat 150pxl-hoch 72dpi.png2021-12-12T09:39:50Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div></div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1065Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T09:31:28Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-aktion-gegen-arbeitsunrecht_schwarz-auf-weiss_montserrat.png<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V.'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der Initiative organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge und ist als gemeinnützig anerkannt. <br />
<br />
==Geschichte==<br />
Elmar Wigand, Jessica Reisner, Werner Rügemer und weitere Mitbegründer gründeten am 18.01.2014 den Verein aktion./.arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V. <br />
<br />
Die Gründung erfolgte als Konsequenz aus der Arbeit für die 2014 für die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichten Studie '''"Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung"''' von Elmar Wigand und Werner Rügemer.<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Recherchen zur Studie hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting], also systematische Behinderung von Betriebsratsarbeit und gewerkschaftlicher Organisierung, ein in Deutschland nahezu unerforschtes Gebiet ist, zu dem kaum Zahlen vorliegen. Auf der anderen Seite gibt es von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder, die teils schwere psychische und körperliche Schäden davontragen, während die verantwortlichen Führungskräfte und ihre Dienstleister (wie auf Union Busting spezialisierte Anwaltskanzleien, Wirtschaftskanzleien und Detekteien) in der Regel ungestraft davon kommen. <br />
<br />
Es wurde auch deutlich, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers gibt, wenn aktive Betriebsratsmitglieder effektiv vor Schikanen und systematischer Benachteiligung geschützt werden sollen. Der Verein legte dazu 2017 eine Broschüre mit Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten Beratung in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein betreibt die Webseite [https://arbeitsunrecht.de/ www.arbeitsunrecht.de] auf der in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Fällen von Behinderung von Betriebsratsarbeit, sowie Hintergrundartikel erscheinen. Von März bis August 2021 produzierte der Verein in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_flora Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''arbeitsunrechtFM'''. Das Format soll im Januar 2022 überarbeitet wieder auf Sendung gehen. <br />
<br />
== Kampagnen und Erfolge ==<br />
<br />
=== Aktionstag #Freitag13 ===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
=== Betriebsräte effektiv stärken ===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
# Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
# Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
# Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
=== System Tönnies stoppen! ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
=== PutzfrauenPower ===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
=== Solidarität mit Mona ===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
=== Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann ===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
== Konferenzen ==<br />
<br />
=== 2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
=== 2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
=== 2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen! ===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1064Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T09:29:12Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht<br />
| Logo = Logo-aktion-gegen-arbeitsunrecht_schwarz-auf-weiss_montserrat.png<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der ''aktion ./. arbeitsunrecht -- Initiative für Demokratie in Wirtschaft und Betrieb'' organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Elmar Wigand, Jessica Reisner, Werner Rügemer und weitere Mitbegründer gründeten am 18.01.2014 den Verein aktion./.arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V. <br />
<br />
Der Verein ist vom Finanzamt Köln-Süd als gemeinnützig anerkannt. <br />
<br />
Die Gründung erfolgte als Konsequenz aus der Arbeit für die 2014 für die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichten Studie '''"Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung"''' von Elmar Wigand und Werner Rügemer.<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Recherchen zur Studie hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting], also systematische Behinderung von Betriebsratsarbeit und gewerkschaftlicher Organisierung, ein in Deutschland nahezu unerforschtes Gebiet ist, zu dem kaum Zahlen vorliegen. Auf der anderen Seite gibt es von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder, die teils schwere psychische und körperliche Schäden davontragen, während die verantwortlichen Führungskräfte und ihre Dienstleister (wie auf Union Busting spezialisierte Anwaltskanzleien, Wirtschaftskanzleien und Detekteien) in der Regel ungestraft davon kommen. <br />
<br />
Es wurde auch deutlich, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers gibt, wenn aktive Betriebsratsmitglieder effektiv vor Schikanen und systematischer Benachteiligung geschützt werden sollen. Der Verein legte dazu 2017 eine Broschüre mit Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten Beratung in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein betreibt die Webseite [https://arbeitsunrecht.de/ www.arbeitsunrecht.de] auf der in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Fällen von Behinderung von Betriebsratsarbeit, sowie Hintergrundartikel erscheinen. Von März bis August 2021 produzierte der Verein in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_flora Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''arbeitsunrechtFM'''. Das Format soll im Januar 2022 überarbeitet wieder auf Sendung gehen. <br />
<br />
== Kampagnen und Erfolge ==<br />
<br />
=== Aktionstag #Freitag13 ===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
=== Betriebsräte effektiv stärken ===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
# Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
# Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
# Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
=== System Tönnies stoppen! ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
=== PutzfrauenPower ===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
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==== Erfolg ====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
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Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
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https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
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=== Solidarität mit Mona ===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
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==== Erfolg ====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
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==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
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=== Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann ===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
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== Konferenzen ==<br />
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=== 2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
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=== 2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
=== 2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen! ===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
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==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
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[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1063Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T09:28:15Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft und Betrieb<br />
| Logo = Logo-aktion-gegen-arbeitsunrecht_schwarz-auf-weiss_montserrat.png<br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der ''aktion ./. arbeitsunrecht'' organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Elmar Wigand, Jessica Reisner, Werner Rügemer und weitere Mitbegründer gründeten am 18.01.2014 den Verein aktion./.arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V. <br />
<br />
Der Verein ist vom Finanzamt Köln-Süd als gemeinnützig anerkannt. <br />
<br />
Die Gründung erfolgte als Konsequenz aus der Arbeit für die 2014 für die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichten Studie '''"Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung"''' von Elmar Wigand und Werner Rügemer.<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Recherchen zur Studie hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting], also systematische Behinderung von Betriebsratsarbeit und gewerkschaftlicher Organisierung, ein in Deutschland nahezu unerforschtes Gebiet ist, zu dem kaum Zahlen vorliegen. Auf der anderen Seite gibt es von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder, die teils schwere psychische und körperliche Schäden davontragen, während die verantwortlichen Führungskräfte und ihre Dienstleister (wie auf Union Busting spezialisierte Anwaltskanzleien, Wirtschaftskanzleien und Detekteien) in der Regel ungestraft davon kommen. <br />
<br />
Es wurde auch deutlich, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers gibt, wenn aktive Betriebsratsmitglieder effektiv vor Schikanen und systematischer Benachteiligung geschützt werden sollen. Der Verein legte dazu 2017 eine Broschüre mit Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten Beratung in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein betreibt die Webseite [https://arbeitsunrecht.de/ www.arbeitsunrecht.de] auf der in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Fällen von Behinderung von Betriebsratsarbeit, sowie Hintergrundartikel erscheinen. Von März bis August 2021 produzierte der Verein in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_flora Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''arbeitsunrechtFM'''. Das Format soll im Januar 2022 überarbeitet wieder auf Sendung gehen. <br />
<br />
== Kampagnen und Erfolge ==<br />
<br />
=== Aktionstag #Freitag13 ===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
=== Betriebsräte effektiv stärken ===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
# Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
# Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
# Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
=== System Tönnies stoppen! ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
=== PutzfrauenPower ===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
=== Solidarität mit Mona ===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
=== Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann ===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
== Konferenzen ==<br />
<br />
=== 2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
=== 2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
=== 2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen! ===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Datei:Logo-aktion-gegen-arbeitsunrecht_schwarz-auf-weiss_montserrat.png&diff=1062Datei:Logo-aktion-gegen-arbeitsunrecht schwarz-auf-weiss montserrat.png2021-12-12T09:27:44Z<p>WikiAdmin: Logo des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht, 2020. Schwarz auf weiß, Schrift: Montserrat heavy.</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Logo des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht, 2020. Schwarz auf weiß, Schrift: Montserrat heavy.</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1061Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-12T09:23:35Z<p>WikiAdmin: Infobox eingefügt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = aktion ./. arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft und Betrieb<br />
| Logo = <br />
| Unternehmensform = eingetragener Verein (e.V.)<br />
| Mutter = <br />
| Töchter =<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 18. Januar 2014<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = Köln</br><br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Gewinn = <br />
| Stand = <br />
| Branche = Nichtregierungsorganisation (NGO), Non-profit, Sozialforschung, Kampagnenführung, strategische Beratung.<br />
| Homepage = [https://arbeitsunrecht.de www.arbeitsunrecht.de]<br />
}}<br />
<br />
Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' setzt sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland ein. Der Verein wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
In der ''aktion ./. arbeitsunrecht'' organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Elmar Wigand, Jessica Reisner, Werner Rügemer und weitere Mitbegründer gründeten am 18.01.2014 den Verein aktion./.arbeitsunrecht - Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb e.V. <br />
<br />
Der Verein ist vom Finanzamt Köln-Süd als gemeinnützig anerkannt. <br />
<br />
Die Gründung erfolgte als Konsequenz aus der Arbeit für die 2014 für die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichten Studie '''"Union Busting in Deutschland - Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung"''' von Elmar Wigand und Werner Rügemer.<ref>{{Cite web|title=Betriebsräte-Bekämpfung als professionelle Dienstleistung|websiteTitle=www.otto-brenner-stiftung.de|url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2014/union-busting-in-deutschland/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Recherchen zur Studie hatten gezeigt, dass [https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Busting Union Busting], also systematische Behinderung von Betriebsratsarbeit und gewerkschaftlicher Organisierung, ein in Deutschland nahezu unerforschtes Gebiet ist, zu dem kaum Zahlen vorliegen. Auf der anderen Seite gibt es von Union Busting-Methoden betroffene Betriebsratsmitglieder, die teils schwere psychische und körperliche Schäden davontragen, während die verantwortlichen Führungskräfte und ihre Dienstleister (wie auf Union Busting spezialisierte Anwaltskanzleien, Wirtschaftskanzleien und Detekteien) in der Regel ungestraft davon kommen. <br />
<br />
Es wurde auch deutlich, dass es erheblichen Reformbedarf seitens des Gesetzgebers gibt, wenn aktive Betriebsratsmitglieder effektiv vor Schikanen und systematischer Benachteiligung geschützt werden sollen. Der Verein legte dazu 2017 eine Broschüre mit Forderungen zur Reform des Betriebsverfassungsgesetzes vor.<ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Der Verein bietet aktiven Betriebsräten und Beschäftigten Beratung in strategischer Konfliktführung an.<br />
<br />
Der Verein betreibt die Webseite [https://arbeitsunrecht.de/ www.arbeitsunrecht.de] auf der in regelmäßiger Folge Presseschauen zu Fällen von Behinderung von Betriebsratsarbeit, sowie Hintergrundartikel erscheinen. Von März bis August 2021 produzierte der Verein in Zusammenarbeit mit dem freien Sender [https://de.wikipedia.org/wiki/Radio_flora Radio Flora] die wöchentliche Sendung '''arbeitsunrechtFM'''. Das Format soll im Januar 2022 überarbeitet wieder auf Sendung gehen. <br />
<br />
== Kampagnen und Erfolge ==<br />
<br />
=== Aktionstag #Freitag13 ===<br />
Der Verein hat das ein- bis dreimal im Jahr auftretende Datum Freitag, der 13. zum '''''Widerstandstag der arbeitenden Bevölkerung''''' ausgerufen und organisiert seit dem 13. März 2015 (einem Freitag) Aktionen gegen Unternehmen, die aufgrund konfliktreicher Arbeitsbeziehungen in die Kritik geraten sind. Ziel ist es, Arbeitsrechte und innerbetriebliche Demokratie zu verteidigen.<br />
<br />
Adressaten der Kampagne ''#Freitag13'' waren der Plastikbecherhersteller [[Freitag13 Nr.1 gegen Neupack|Neupack]] und dessen Großkunden Milram und Lidl, der Textil-Discounter [[Freitag13 Nr.2 gegen KiK|KiK]], Toys R Us, der Reha-Konzern Median, die Modekette [[Freitag13 Nr.5 gegen H&M|H&M]], der Fahrrad-Lieferdienst [[Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo|Deliveroo]], die Supermarkt-Kette Real, der Schlacht-Konzern [[Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies|Tönnies]], [[Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks|Starbucks]] und die Lieferdienste Gorillas und Lieferando.<br />
<br />
==== Erfolge ====<br />
<br />
* Vernetzung: An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 10-30 Standorten in Deutschland.<br />
* Murat, Betriebsratsmitglied bei '''Neupack''', der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.<br />
* Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.<br />
* Große Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen '''Flex-Verträge bei H&M''' am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktienkurs.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=H&M schmiert ab|Datum=2018-02-06|url=https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Infolge des Aktionstags gegen '''Scheinselbstständigkeit''' der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden auslieferten) beim Essenslieferdienst '''Deliveroo''' am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. Inzwischen hat sich Deliveroo ganz aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Bei den verbleibenden Fahrrad-Lieferdiensten wie Lieferando haben sich befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist (Stand 25.06.2021).<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug|Datum=2018-08-29|url=https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an '''[[Tönnies]]-Schlachthöfen''' am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021).<ref>{{Cite web|Author=admin|title=BMAS - Arbeitsschutzkontrollgesetz|websiteTitle=www.bmas.de|url=https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
* Am Morgen des 11. Aktionstags #Freitag 13 am 13. August 2021 gegen '''[[Lieferando]] und [[Gorillas]]''' verkündete Lieferando sämtliche 10.000 Rider zukünftig '''unbefristete Verträge''' zu geben. Die mediale Aufmerksamkeit, die die Berliner Rider bereits durch einen verbandsfreien (wilden) Streik entfacht hatten, konnte weiter befeuert werden. Die Berliner Rider gründeten gegen den erheblichen Widerstand des Managements im November 2021 einen Betriebsrat.<ref>{{Cite web|title=Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat|websiteTitle=www.rbb24.de|url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/berlin-gorillas-start-up-wahl-lieferboten-abgeschlossen.html|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
=== Betriebsräte effektiv stärken ===<br />
2017 veröffentliche der Verein einen Forderungekatalog zum besseren Schutz von Betriebsräten und Betriebsratsgründern. <ref>{{Cite web|Author=redaktion02|title=Betriebsräte stärken, kriminelle Unternehmer*innen bekämpfen!|Datum=2019-07-05|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken-kriminelle-unternehmer-bekaempfen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref>Anlässlich der Verabschiedung des '''Betriebsrätemodernisierungsgesetzes'''<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Betriebsrätestärkungsgesetz: zahmer Entwurf unzureichend|Datum=2021-01-23|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraetestaerkungsgesetz-zahmer-entwurf-gesamtnote-nicht-ausreichend/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> veröffentlichte die Aktion gegen Arbeitsunrecht einen Aufruf an Arbeitsminister Hubertus Heil zum bessern Schutz von Betriebsräten.<ref>{{Cite web|title=Aufruf: Betriebsräte effektiv stärken!|url=https://arbeitsunrecht.de/betriebsraete-staerken/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Die Forderungen an den Minister lauteten:<br />
<br />
# Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschaftskriminalität / Sonderabteilungen für Arbeitsbeziehungen<br />
# Erklären Sie Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt!<br />
# Führen Sie ein verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen ein<br />
<br />
Hubertus Heil verweigerte zunächst die Annahme vom 1600 eilig gesammelten Unterschriften, darunter sehr viele Betriebsratsmitglieder. Am 20. Mai 2021 rief die Aktion gegen Arbeitsunrecht deshalb zum '''Protest vor dem Reichstag''' auf. Die Unterschriftenübergabe an Hubertus Heil erfolgte dann am 20.07.2021 anlässlich eines Wahlkampf-Besuchs von Hubertus Heil beim Gorillas-Ridern in Berlin. <ref>{{Cite web|Author=Pressemitteilung|title=Heil trifft Gorillas. 1.600 Unterschriften gegen Union Busting an Arbeitsminister übergeben|Datum=2021-07-21|url=https://arbeitsunrecht.de/heil-trifft-gorillas-1-600-unterschriften-gegen-union-busting-an-arbeitsminister-uebergeben/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
''„Die Behinderung der demokratischen Mitbestimmung stufen wir künftig als Offizialdelikt ein“'', ist im [https://arbeitsunrecht.de/wp-content/uploads/2021/12/koalitionsvertrag-ampel-spd-gruene-fdp-2021-2025.pdf Koalitionsvertrag] der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf Seite 71 zu lesen. Damit wird 2021 eine der Hauptforderungen des Vereins Aktion gegen Arbeitsunrecht erfüllt: '''Behinderung von Betriebsratsarbeit wird zum Offizialdelikt erhoben'''. <br />
<br />
=== System Tönnies stoppen! ===<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht organisierte am 11. September 2020 eine Demonstration in Düsseldorf sowie eine Unterschriften-Übergabe an das NRW-Arbeitsministerium. Am 23. September 2020 fand eine bundesweite Razzia statt, die sich gegen Leiharbeitsfirmen und Schleuser der Fleischindustrie richtete, die auch Arbeitskräfte an [[Tönnies]] lieferten.<br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an [[Tönnies]]-Schlachthöfen am 13.09.2019 und der Unterschriftenübergabe an das NRW-Arbeitsministerium bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das '''Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie''' ([https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html Arbeitsschutzkontrollgesetz], gültig ab 01.01.2021).<br />
<br />
=== PutzfrauenPower ===<br />
[[Datei:8Juli2016 aktion arbeitsunrecht Putzfrauenpower interconti duesselorf Gruppenfoto 300pxl.jpg|mini]]<br />
Mit der Kampagne '''''PutzfrauenPower''''' unterstützt die ''Aktion gegen Arbeitsunrecht'' Reinigungskräfte, die von Subunternehmern ausgebeutet und um ihren Lohn geprellt wurden. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Fälle des Reinigungsunternehmens ''Zingsheim Hotel-Service GmbH'' (ZHS) am Hotel ''InterContinental Düsseldorf'' und des Subunternehmens ''Malta Clean & Service GmbH'' (MCS) am St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg-Huckingen.<ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Putzfrauen-Power vor InterConti Düsseldorf|Datum=2016-07-11|url=https://arbeitsunrecht.de/zingsheim_putzfrauen-power-vor-interconti-duesseldorf/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> Anlässlich des Aktionstag #Freitag13 gab es am 13. Mai 2016 einen Protest vor dem St. Anna-Krankenhaus der Malteser. <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln|Datum=2016-05-16|url=https://arbeitsunrecht.de/freitag13-protest-gegen-malteser-in-duisburg-und-koeln/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Die Reinigungskraft Simone bekam, wie auch ein weitere Kollege, die ausstehenden Gehaltsanteile nachgezahlt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=PutzfrauenPower: Zingsheim knickt ein|Datum=2017-01-28|url=https://arbeitsunrecht.de/putzfrauenpower-zingsheim-knickt-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
Im Jahr 2017 gewann die Aktion gegen Arbeitsunrecht mit der Kampagne '''''Putzfrauen-Power''''' den '''Taz Panter Preis der Jury'''. <ref>Antonia Groß, Interview mit den Jurypreisgewinnern„Damit haben wir nicht gerechnet“, taz abgerufen 09.12.2021<br />
<br />
https://taz.de/Interview-mit-den-Jurypreisgewinnern/!165096/</ref> <br />
<br />
=== Solidarität mit Mona ===<br />
2017/2018 forderte die Aktion gegen Arbeitsunrecht Solidarität mit Mona, der Betriebsratsvorsitzenden von Toys R Us in Würselen bei Aachen. Am dritten Adventssamstag, dem 16.12.2017 protestierten Unterstützerinnen und Unterstützer vor der Filiale und verteilten alternative Kundeninformationen. Die aktion./.arbeitsunrecht hatte sich den '''Adventsscherz''' erlaubt, eine Pressemitteilung zu verschicken, wonach der echte SPD-Vorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz Martin Schulz] spontan an Protesten vor Toys R Us teilnehmen wolle. Tatsächlich war Original-Martin zwar angefragt worden, hatte sich aber über seinen persönlichen Referenten Herbert Hansen entschuldigen lassen. Statt dessen trat ein als Martin Schulz verkleidetes Double auf.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Und er kam doch! Gelungene Adventsaktion bei Toys R Us|Datum=2017-12-17|url=https://arbeitsunrecht.de/aktion-bei-toys-r-us-am-16-12-2017/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=redaktion01|title=Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen|Datum=2017-12-15|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us_weihnachtsmaenner-nach-wuerselen/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
==== Erfolg ====<br />
Mona, Betriebsratsvorsitzende bei '''Toys R Us''', konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Das Management hat die Zermürbungsversuche eingestellt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Smyth Toys R Us: Unerwartete Wendung bei Kammertermin|Datum=2018-12-06|url=https://arbeitsunrecht.de/toys-r-us-smyth-unterwartete-wendung-bei-kammertermin/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <ref>{{Cite web|Author=Elmar Wig|title=Smyths Toys: Mona siegt gegen Mobber|Datum=2019-11-24|url=https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref> <br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
=== Medienrechtliche Auseinandersetzung mit Tönnies / Schertz Bergmann ===<br />
Der Tönnies-Konzern konnte mit Hilfe der Berliner [[Kanzlei Schertz Bergmann]] zunächst eine einstweilige Verfügung vor der Pressekammer des Landgerichts Berlin gegen konzernkritische Äußerungen der Aktion gegen Arbeitsunrecht erwirken. Die Anträge zog Tönnies nach Protesten vollumfänglich zurück. Die Aktion gegen Arbeitsunrecht konnte ihrerseits mit der Kölner [http://rechtsanwael.de/ Kanzlei Schön & Reinecke] eine Unterlassungserklärung gegen eine Falschaussage gegenüber Zeitungen erwirken, die der Konzern nicht bestritt.<ref>{{Cite web|Author=Jessica Reisner|title=Tönnies zieht das Ringelschwänzchen ein|Datum=2019-11-22|url=https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/|Zugriffsdatum=2021-12-09}}</ref><br />
<br />
== Konferenzen ==<br />
<br />
=== 2018 Aufstehen und widersetzen: Für Demokratie und Menschenrechte am Arbeitsplatz! ===<br />
Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter und ihre Anwälte entwickeln trotz ihrer schwierigen Ausgangslage effektive Strategien, um den Kopf im Betrieb über Wasser zu halten oder zumindest ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Sie machen wertvolle, oft auch schmerzhafte Erfahrungen. Doch mangelt es bundesweit an Austausch, Reflektion, Theoriebildung und Debatte.<br />
<br />
Die Konferenz sollte einen Beitrag leisten, die Lücke auf Seiten der Beschäftigten und gewerkschaftsnahen Arbeitsrechtler*innen zu schließen.<br />
<br />
=== 2019 Stell Dich dem Kampf! Strategien, Vorträge und Diskussionen ===<br />
<br />
=== 2020 Workers‘ Buy-out: Betriebe übernehmen statt schließen! ===<br />
Referenten waren unter anderem '''Jenny Stupka''' von der Kampagne ''Deutsche Wohnen & Co. enteignen!'', die Professoren '''Marcelo Vieta,''' '''Andreas Fisahn''' und '''Wolfgang Däubler'''. Die historische Dimension lieferte '''Gisela Notz''', die über die Genossenschaftsbewegung als (ehemals) tragende Säule der Arbeiterbewegung referierte und über das Wiederaufleben solidarischer Ökonomie in Folge der 1968er-Revolte. Sie fächerte die erhitzten und teils kompromisslosen Debatten um eine ökonomischen Alternative zum Kapitalismus unter kapitalistischen Verhältnissen auf.<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
*Werner Rügemer (2014-2021)<br />
*André Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1027Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-08T15:01:07Z<p>WikiAdmin: /* Vorsitz */</p>
<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
<br />
In der ''aktion ./. arbeitsunrecht'' organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
==Fälle==<br />
<br />
==Erfolge==<br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
* Werner Rügemer (2014-2021)<br />
* André Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1026Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-08T15:00:05Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
<br />
In der ''aktion ./. arbeitsunrecht'' organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
==Fälle==<br />
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==Erfolge==<br />
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==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
* Werner Rügemer (2014-2021)<br />
* Andrè Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1025Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-08T14:59:06Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Vereinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
<br />
In der 'aktion ./. arbeitsunrecht'' organisieren sich betroffene Lohnabhängige und deren Angehörige, Gewerkschafter, Bürgerrechtler und soziale Aktivisten. Der Verein sieht sich als notwendige Ergänzung zu Gewerkschaften, mit denen er in solidarischer Distanz auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet.<br />
<br />
Der Verein legt Wert auf finanzielle, personelle und ideologische Unabhängigkeit von Institutionen, Organisationen, Parteien, Stiftungen und deren Zuwendungen. Er finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
==Fälle==<br />
<br />
==Erfolge==<br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
* Werner Rügemer (2014-2021)<br />
* Andrè Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1024Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-08T14:47:38Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Veieinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht und dokumentiert zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
==Fälle==<br />
<br />
==Erfolge==<br />
<br />
==Meinungsfreiheit und Presserecht==<br />
<br />
==Personen==<br />
Die alltägliche Vereinsarbeit wird federführend organisiert von [[Jessica Reisner]] (Geschäftsführung, Kampagnen + Social Media) und [[Elmar Wigand]] (Pressesprecher & Redakteur). <br />
===Vorsitz===<br />
* Werner Rügemer (2014-2021)<br />
* Andrè Koletzki (2021 - )<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Kategorie:%C3%9Cber_uns&diff=1023Kategorie:Über uns2021-12-08T14:34:05Z<p>WikiAdmin: Die Seite wurde neu angelegt: „Hier finden Sie Informationen über den Verein aktion ./. arbeitsunrecht, der diese Webseite betreibt, über seine Hintergründe und Aktivitäten.“</p>
<hr />
<div>Hier finden Sie Informationen über den Verein [[aktion ./. arbeitsunrecht]], der diese Webseite betreibt, über seine Hintergründe und Aktivitäten.</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=MediaWiki:Sidebar&diff=1022MediaWiki:Sidebar2021-12-08T14:31:48Z<p>WikiAdmin: </p>
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<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Veieinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer, ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer (insbesondere Juristen und Unternehmensberater) und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1020Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-08T14:24:07Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]] (wie [[Lohndumping]], miserable Arbeitsbedingungen und systematische Entrechtung von Lohnabhängigen etwa durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Arbeit auf Abruf]], [[Auslagerung]], [[Leiharbeit]] und [[Werkverträge]]).<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk der Veieinsaktivität liegt auf der Verteidigung und Neugründung von aktiven Betriebsräten.<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht erforscht zu diesem Zweck die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer und versucht, deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1019Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-08T14:18:08Z<p>WikiAdmin: </p>
<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]]: Dazu zählt der Verein [[Lohndumping]], [[Lohnraub]], [[Tarifflucht]], mangelnden [[Arbeitsschutz]] und miserable Arbeitsbedingungen ebenso wie systematische Entrechtung durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Leiharbeit]], [[Werkverträge]] oder [[Arbeit auf Abruf]].<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht legt ein besonderes Augenmerk darauf, die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer aufzudecken, sowie deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.<br />
<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Über uns]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_./._arbeitsunrecht&diff=1018Aktion ./. arbeitsunrecht2021-12-08T14:16:14Z<p>WikiAdmin: Weiterleitung nach Aktion gegen Arbeitsunrecht erstellt</p>
<hr />
<div>#REDIRECT [[Aktion gegen Arbeitsunrecht]]<br />
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<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]], [[Rechtsnihilismus]], [[Straflosigkeit]] und allgemeines [[Arbeitsunrecht]]: Dazu zählt der Verein [[Lohndumping]], [[Lohnraub]], [[Tarifflucht]], mangelnden [[Arbeitsschutz]] und miserable Arbeitsbedingungen ebenso wie systematische Entrechtung durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Leiharbeit]], [[Werkverträge]] oder [[Arbeit auf Abruf]].<br />
<br />
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht legt ein besonderes Augenmerk darauf, die Methoden und Strategien krimineller Unternehmer ihrer Personalverantwortlichen, Dienstleister und Helfershelfer aufzudecken, sowie deren Netzwerke und kriminogene Milieus zu erfassen.</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Aktion_gegen_Arbeitsunrecht&diff=1016Aktion gegen Arbeitsunrecht2021-12-08T14:04:16Z<p>WikiAdmin: Die Seite wurde neu angelegt: „Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetz…“</p>
<hr />
<div>Die ''aktion ./. arbeitsunrecht'' ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Betriebsräte, Betriebsratsgründungen und Arbeitsrechte in Deutschland einsetzt. Er wendet sich gegen [[Union Busting]] und [[Arbeitsunrecht]] -- dazu zählen Lohndumping, Lohnraub, Tarifflucht, mangelnder [[Arbeitsschutz]] und miserable Arbeitsbedingungen ebenso wie systematische Entrechtung durch [[sachgrundlose Befristung]], [[Leiharbeit]], [[Werkverträge]] oder [[Arbeit auf Abruf]].</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=MediaWiki:Sitenotice&diff=1015MediaWiki:Sitenotice2021-12-08T13:56:56Z<p>WikiAdmin: /* Gemeinsam sind wir stärker! Die aktion./.arbeitsunrecht unterstützt Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschafter:innen gegen Union Busting. Unsere Arbeit wirkt. ► Wirken Sie mit! ► Werden Sie jetzt Fördermitglied! */</p>
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<div>=== <span style="color:#f37121;">Gemeinsam sind wir stärker!</span> Die [[aktion ./. arbeitsunrecht]] unterstützt Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschafter:innen gegen [[Union Busting]]. Unsere Arbeit wirkt. ► <span style="color:#f37121;">Wirken Sie mit!</span> </br>► [https://arbeitsunrecht.de/mitglied/ Werden Sie jetzt Fördermitglied!] === <br />
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<div class="hideOnMobile">[[Datei:FREITAG13 logo schwarz.png|400px|left]]<br />
<big><br />''' Aktionstag #[[Freitag13]]: [[Flaschenpost]], [[Lieferando]] oder [[Gorillas]]?'''<br /><br />
'''<span style="color:#f37121;">Wer hat am 13.8.2021 Ärger verdient?</span> [https://arbeitsunrecht.de/fr13 > Hier geht's zum Online-Voting!]'''</big></div><br />
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<big><br />''' Aktionstag #[[Freitag13]]: [[Flaschenpost]], [[Lieferando]] oder [[Gorillas]]?'''<br /><br />
'''<span style="color:#f37121;">Wer hat am 13.8.2021 Ärger verdient?</span> [https://arbeitsunrecht.de/fr13 > Hier geht's zum Online-Voting!]'''</big></div><br />
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<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Kaufland Stiftung & Co. KG<br />
| Logo = Kaufland 201x logo.svg<br />
| Unternehmensform = [[Stiftung & Co. KG]]<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 1968<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Neckarsulm]], [[Deutschland]]<br />
| Leitung = Frank Schumann (Vorstandsvorsitzender)<ref>[https://unternehmen.kaufland.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detail.y=2020.m=05.n=personelle-veraenderung-stoffers.html Personelle Veränderung bei Kaufland], Pressemitteilung</ref><br />
| Mitarbeiterzahl = 139.000 <small>(Oktober 2021)</small><ref>[https://karriere.kaufland.de/kaufland-entdecken/ueber-uns/wer-wir-sind.html Was uns als Arbeitgeber ausmacht], Pressemitteilung</ref>, davon 76.000 in Deutschland<br />
| Umsatz = 23,57 Mrd. [[Euro|EUR]]<ref name="BA_18" >Konzernabschluss zum 28. Februar 2021 für das Geschäftsjahr 2020/21 im elektronischen Bundesanzeiger</ref><br />
| Stand = 2020-10-14<br />
| Branche = [[Lebensmitteleinzelhandel]]<br />
| Homepage = www.unternehmen.kaufland.de<br />
}}<br />
<br />
Kaufland ist ein Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels mit Sitz in Neckarsulm, Deutschland. Es betreibt aktuell rund 1300 Filialen. Der Lebensmittelvollsortimenter ist wie der [[Discounter Lidl]] ein Tochterunternehmen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Gruppe Schwarz-Gruppe]. Kaufland und Lidl sind zusammen mit einem Jahresumsatz von 125,3 Mrd. Euro (2020) mit ihren rund 12.900 Filialen die größten Lebensmittelhändler Europas.<ref>{{Cite web|Author=manager magazin|title=Die größten Lebensmittelhändler in Europa: Amazon und Alibaba greifen an, Lidl, Aldi und Edeka unter Top Ten|websiteTitle=www.manager-magazin.de|url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/die-groessten-lebensmittelhaendler-in-europa-amazon-und-alibaba-greifen-an-vier-deutsche-unter-top-ten-a-fbd449d9-8dcb-48ef-b67a-5f9394b42ade|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><ref>{{Cite web|Author=manager magazin|title=Schwarz-Gruppe: Lidl und Kaufland steigern Umsatz auf 122 Mrd. Euro im Gesamtjahr|websiteTitle=www.manager-magazin.de|url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/schwarz-gruppe-lidl-und-kaufland-steigern-umsatz-auf-122-mrd-euro-im-gesamtjahr-a-d977f1e7-b69e-43f1-b32d-127f01f70abe|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><br />
<br />
== Union Busting bei Kaufland in Rödermark==<br />
Die Gewerkschaft ver.di berichtet von seit mehr als 10 Jahren anhaltenden Schikanen und Mobbing gegen engagierte Beschäftigte und Betriebsratsmitglieder. Mehrere Betriebsratsmitglieder wurden damit zum Rückzug gezwungen und die ehemalige Betriebsratsvorsitzende musste sich Aufgrund der dem Mobbing folgenden Krankheit mit Erwerbsminderung verrenten lassen.<br />
<br />
2021 wurde der Betriebsratsvorsitzende Mario L. im hessischen Rödermark im Landkreis Offenbach Ziel diverser Union Busting-Maßnahmen.<ref>{{Cite web|Author=Kevin Hoffmann|title=Frontberichte 12/2021: Kaufland, Laverana, Orpea, DRK|Datum=2021-08-25|url=https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-12-2021/|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref> <ref>ver.di "Kuckuck" 21.07.2021<br />
<br />
<br />
https://handel-hessen.verdi.de/++file++60fabc33d063d831bc55f24a/download/BR-Info-SH_09_2021.pdf</ref> <br />
<br />
===Union Busting Methoden===<br />
<br />
*'''Konstruierter Kündigungsversuch:''' Bereits vor der Wahl versuchte die Geschäftsführerin der Kaufland Vertrieb Region Süd-West, '''Nicole Krauss''', durch einen offensichtlich fingierten Kündigungsgrund Mario L. loszuwerden.<br />
*'''Unterschriftensammlung:''' Neben der Geschäftsführerin Nicole Krauss spielt laut ver.di auch der Hausleiter '''Johann Jäckel''' eine besondere Rolle. Johann Jäckel scheint das Mobbing anzuleiten und einige KollegInnen so unter Druck zu setzen, dass diese sogar Unterschriftenlisten zu seiner Unterstützung und gegen den Betriebsrat unterschrieben haben.<br />
*'''Bossing:''' Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde nahegelegt sich nicht auf Seite des Verräter Mario L zu stellen.<br />
*'''Herauskaufen von Betriebsratsmitgliedern:''' Am 1. Juli 2021 unterbreitete der Hausleiter Mario L. ein Angebot einer zweijährigen bezahlten Freistellung samt Aufhebungsvertrag oder 150.000 Euro Abfindung, wenn er einer Beendigung des Arbeitsverhältnis zustimmt. Das Angebot verbreitete der Hausleiter dann auch direkt in der Belegschaft, mit dem Ziel den Betriebsratsvorsitzenden weiter zu diskreditieren.<ref>{{Cite web|title=„Kesseltreiben“ gegen den Betriebsrat bei Kaufland in Rödermark|websiteTitle=frankfurt-am-main.verdi.de|url=https://frankfurt-am-main.verdi.de/themen/nachrichten/++co++7dfbe508-ebbf-11eb-ad67-001a4a160100|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><br />
<br />
==Union Buster auf Unternehmensseite==<br />
Kaufland setzt zur Durchsetzung seiner Interessen gegen den Betriebsrat auch auf den betriebsinternen Leiter für Arbeitsrecht '''[https://de.linkedin.com/in/joachim-michel-48995017a?challengeId=AQEYuPOqOvTxKAAAAX2aKR3ZpmhnB2qlrVYuaOE701sSI2JKsT1bSxTLLBOLikwhwSJvLTca7i4PtR7A2ksoLDwqVkiauK8F1Q&submissionId=8f741ad3-8dc9-be16-aa63-73dd1fb7036b Joachim Michel]''' und den hauseigenen Syndikusanwalt '''Michael Josef Baumann'''.<br />
<br />
==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Kaufland&diff=1013Kaufland2021-12-08T13:48:42Z<p>WikiAdmin: </p>
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<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Kaufland Stiftung & Co. KG<br />
| Logo = Kaufland 201x logo.svg<br />
| Unternehmensform = [[Stiftung & Co. KG]]<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 1968<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Neckarsulm]], [[Deutschland]]<br />
| Leitung = Frank Schumann (Vorstandsvorsitzender)<ref>[https://unternehmen.kaufland.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detail.y=2020.m=05.n=personelle-veraenderung-stoffers.html Personelle Veränderung bei Kaufland], Pressemitteilung</ref><br />
| Mitarbeiterzahl = 139.000 <small>(Oktober 2021)</small><ref>[https://karriere.kaufland.de/kaufland-entdecken/ueber-uns/wer-wir-sind.html Was uns als Arbeitgeber ausmacht], Pressemitteilung</ref>, davon 76.000 in Deutschland<br />
| Umsatz = 23,57 Mrd. [[Euro|EUR]]<ref name="BA_18" >Konzernabschluss zum 28. Februar 2021 für das Geschäftsjahr 2020/21 im elektronischen Bundesanzeiger</ref><br />
| Stand = 2020-10-14<br />
| Branche = [[Lebensmitteleinzelhandel]]<br />
| Homepage = www.unternehmen.kaufland.de<br />
}}<br />
<br />
Kaufland ist ein Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels mit Sitz in Neckarsulm, Deutschland. Es betreibt aktuell rund 1300 Filialen. Der Lebensmittelvollsortimenter ist wie der [[Discounter Lidl]] ein Tochterunternehmen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Gruppe Schwarz-Gruppe]. Kaufland und Lidl sind zusammen mit einem Jahresumsatz von 125,3 Mrd. Euro (2020) mit ihren rund 12.900 Filialen die größten Lebensmittelhändler Europas.<ref>{{Cite web|Author=manager magazin|title=Die größten Lebensmittelhändler in Europa: Amazon und Alibaba greifen an, Lidl, Aldi und Edeka unter Top Ten|websiteTitle=www.manager-magazin.de|url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/die-groessten-lebensmittelhaendler-in-europa-amazon-und-alibaba-greifen-an-vier-deutsche-unter-top-ten-a-fbd449d9-8dcb-48ef-b67a-5f9394b42ade|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><ref>{{Cite web|Author=manager magazin|title=Schwarz-Gruppe: Lidl und Kaufland steigern Umsatz auf 122 Mrd. Euro im Gesamtjahr|websiteTitle=www.manager-magazin.de|url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/schwarz-gruppe-lidl-und-kaufland-steigern-umsatz-auf-122-mrd-euro-im-gesamtjahr-a-d977f1e7-b69e-43f1-b32d-127f01f70abe|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><br />
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== Union Busting bei Kaufland in Rödermark==<br />
Die Gewerkschaft ver.di berichtet von seit mehr als 10 Jahren anhaltenden Schikanen und Mobbing gegen engagierte Beschäftigte und Betriebsratsmitglieder. Mehrere Betriebsratsmitglieder wurden damit zum Rückzug gezwungen und die ehemalige Betriebsratsvorsitzende musste sich Aufgrund der dem Mobbing folgenden Krankheit mit Erwerbsminderung verrenten lassen.<br />
<br />
2021 wurde der Betriebsratsvorsitzende Mario L. im hessischen Rödermark im Landkreis Offenbach Ziel diverser Union Busting-Maßnahmen.<ref>{{Cite web|Author=Kevin Hoffmann|title=Frontberichte 12/2021: Kaufland, Laverana, Orpea, DRK|Datum=2021-08-25|url=https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-12-2021/|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref> <ref>ver.di "Kuckuck" 21.07.2021<br />
<br />
<br />
https://handel-hessen.verdi.de/++file++60fabc33d063d831bc55f24a/download/BR-Info-SH_09_2021.pdf</ref> <br />
<br />
===Union Busting Methoden===<br />
<br />
*'''Konstruierter Kündigungsversuch:''' Bereits vor der Wahl versuchte die Geschäftsführerin der Kaufland Vertrieb Region Süd-West, '''Nicole Krauss''', durch einen offensichtlich fingierten Kündigungsgrund Mario L. loszuwerden.<br />
*'''Unterschriftensammlung:''' Neben der Geschäftsführerin Nicole Krauss spielt laut ver.di auch der Hausleiter '''Johann Jäckel''' eine besondere Rolle. Johann Jäckel scheint das Mobbing anzuleiten und einige KollegInnen so unter Druck zu setzen, dass diese sogar Unterschriftenlisten zu seiner Unterstützung und gegen den Betriebsrat unterschrieben haben.<br />
*'''Bossing:''' Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde nahegelegt sich nicht auf Seite des Verräter Mario L zu stellen.<br />
*'''Herauskaufen von Betriebsratsmitgliedern:''' Am 1. Juli 2021 unterbreitete der Hausleiter Mario L. ein Angebot einer zweijährigen bezahlten Freistellung samt Aufhebungsvertrag oder 150.000 Euro Abfindung, wenn er einer Beendigung des Arbeitsverhältnis zustimmt. Das Angebot verbreitete der Hausleiter dann auch direkt in der Belegschaft, mit dem Ziel den Betriebsratsvorsitzenden weiter zu diskreditieren.<ref>{{Cite web|title=„Kesseltreiben“ gegen den Betriebsrat bei Kaufland in Rödermark|websiteTitle=frankfurt-am-main.verdi.de|url=https://frankfurt-am-main.verdi.de/themen/nachrichten/++co++7dfbe508-ebbf-11eb-ad67-001a4a160100|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><br />
<br />
==Union Buster auf Unternehmensseite==<br />
Kaufland setzt zur Durchsetzung seiner Interessen gegen den Betriebsrat auch auf den betriebsinternen Leiter für Arbeitsrecht '''[https://de.linkedin.com/in/joachim-michel-48995017a?challengeId=AQEYuPOqOvTxKAAAAX2aKR3ZpmhnB2qlrVYuaOE701sSI2JKsT1bSxTLLBOLikwhwSJvLTca7i4PtR7A2ksoLDwqVkiauK8F1Q&submissionId=8f741ad3-8dc9-be16-aa63-73dd1fb7036b Joachim Michel]''' und den hauseigenen Syndikusanwalt '''Michael Josef Baumann'''.<br />
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<references /><br />
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[[Kategorie:Unternehmen]]</div>WikiAdminhttps://wiki.unionbusting.de/index.php?title=Kaufland&diff=1012Kaufland2021-12-08T13:47:42Z<p>WikiAdmin: </p>
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<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Kaufland Stiftung & Co. KG<br />
| Logo = Kaufland 201x logo.svg<br />
| Unternehmensform = [[Stiftung & Co. KG]]<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 1968<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Neckarsulm]], [[Deutschland]]<br />
| Leitung = Frank Schumann (Vorstandsvorsitzender)<ref>[https://unternehmen.kaufland.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detail.y=2020.m=05.n=personelle-veraenderung-stoffers.html Personelle Veränderung bei Kaufland], Pressemitteilung</ref><br />
| Mitarbeiterzahl = 139.000 <small>(Oktober 2021)</small><ref>[https://karriere.kaufland.de/kaufland-entdecken/ueber-uns/wer-wir-sind.html Was uns als Arbeitgeber ausmacht], Pressemitteilung</ref>, davon 76.000 in Deutschland<br />
| Umsatz = 23,57 Mrd. [[Euro|EUR]]<ref name="BA_18" >Konzernabschluss zum 28. Februar 2021 für das Geschäftsjahr 2020/21 im elektronischen Bundesanzeiger</ref><br />
| Stand = 2020-10-14<br />
| Branche = [[Lebensmitteleinzelhandel]]<br />
| Homepage = www.unternehmen.kaufland.de<br />
}}<br />
'''Kaufland''' ist ein Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels mit Sitz in Neckarsulm, Deutschland. Es betreibt aktuell rund 1300 Filialen. Der Lebensmittelvollsortimenter ist wie der [[Discounter Lidl]] ein Tochterunternehmen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Gruppe Schwarz-Gruppe]. Kaufland und Lidl sind zusammen mit einem Jahresumsatz von 125,3 Mrd. Euro (2020) mit ihren rund 12.900 Filialen die größten Lebensmittelhändler Europas.<ref>{{Cite web|Author=manager magazin|title=Die größten Lebensmittelhändler in Europa: Amazon und Alibaba greifen an, Lidl, Aldi und Edeka unter Top Ten|websiteTitle=www.manager-magazin.de|url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/die-groessten-lebensmittelhaendler-in-europa-amazon-und-alibaba-greifen-an-vier-deutsche-unter-top-ten-a-fbd449d9-8dcb-48ef-b67a-5f9394b42ade|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><ref>{{Cite web|Author=manager magazin|title=Schwarz-Gruppe: Lidl und Kaufland steigern Umsatz auf 122 Mrd. Euro im Gesamtjahr|websiteTitle=www.manager-magazin.de|url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/schwarz-gruppe-lidl-und-kaufland-steigern-umsatz-auf-122-mrd-euro-im-gesamtjahr-a-d977f1e7-b69e-43f1-b32d-127f01f70abe|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><br />
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== Union Busting bei Kaufland in Rödermark==<br />
Die Gewerkschaft ver.di berichtet von seit mehr als 10 Jahren anhaltenden Schikanen und Mobbing gegen engagierte Beschäftigte und Betriebsratsmitglieder. Mehrere Betriebsratsmitglieder wurden damit zum Rückzug gezwungen und die ehemalige Betriebsratsvorsitzende musste sich Aufgrund der dem Mobbing folgenden Krankheit mit Erwerbsminderung verrenten lassen.<br />
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2021 wurde der Betriebsratsvorsitzende Mario L. im hessischen Rödermark im Landkreis Offenbach Ziel diverser Union Busting-Maßnahmen.<ref>{{Cite web|Author=Kevin Hoffmann|title=Frontberichte 12/2021: Kaufland, Laverana, Orpea, DRK|Datum=2021-08-25|url=https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-12-2021/|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref> <ref>ver.di "Kuckuck" 21.07.2021<br />
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https://handel-hessen.verdi.de/++file++60fabc33d063d831bc55f24a/download/BR-Info-SH_09_2021.pdf</ref> <br />
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===Union Busting Methoden===<br />
<br />
*'''Konstruierter Kündigungsversuch:''' Bereits vor der Wahl versuchte die Geschäftsführerin der Kaufland Vertrieb Region Süd-West, '''Nicole Krauss''', durch einen offensichtlich fingierten Kündigungsgrund Mario L. loszuwerden.<br />
*'''Unterschriftensammlung:''' Neben der Geschäftsführerin Nicole Krauss spielt laut ver.di auch der Hausleiter '''Johann Jäckel''' eine besondere Rolle. Johann Jäckel scheint das Mobbing anzuleiten und einige KollegInnen so unter Druck zu setzen, dass diese sogar Unterschriftenlisten zu seiner Unterstützung und gegen den Betriebsrat unterschrieben haben.<br />
*'''Bossing:''' Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde nahegelegt sich nicht auf Seite des Verräter Mario L zu stellen.<br />
*'''Herauskaufen von Betriebsratsmitgliedern:''' Am 1. Juli 2021 unterbreitete der Hausleiter Mario L. ein Angebot einer zweijährigen bezahlten Freistellung samt Aufhebungsvertrag oder 150.000 Euro Abfindung, wenn er einer Beendigung des Arbeitsverhältnis zustimmt. Das Angebot verbreitete der Hausleiter dann auch direkt in der Belegschaft, mit dem Ziel den Betriebsratsvorsitzenden weiter zu diskreditieren.<ref>{{Cite web|title=„Kesseltreiben“ gegen den Betriebsrat bei Kaufland in Rödermark|websiteTitle=frankfurt-am-main.verdi.de|url=https://frankfurt-am-main.verdi.de/themen/nachrichten/++co++7dfbe508-ebbf-11eb-ad67-001a4a160100|Zugriffsdatum=2021-12-08}}</ref><br />
<br />
==Union Buster auf Unternehmensseite==<br />
Kaufland setzt zur Durchsetzung seiner Interessen gegen den Betriebsrat auch auf den betriebsinternen Leiter für Arbeitsrecht '''[https://de.linkedin.com/in/joachim-michel-48995017a?challengeId=AQEYuPOqOvTxKAAAAX2aKR3ZpmhnB2qlrVYuaOE701sSI2JKsT1bSxTLLBOLikwhwSJvLTca7i4PtR7A2ksoLDwqVkiauK8F1Q&submissionId=8f741ad3-8dc9-be16-aa63-73dd1fb7036b Joachim Michel]''' und den hauseigenen Syndikusanwalt '''Michael Josef Baumann'''.<br />
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==Einzelnachweise / Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen]]</div>WikiAdmin