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Aldi Nord

Aus UnionBustingWiki
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Logo Aldi Nord

Rechtsform Konglomerat von unverbundenen Unternehmen
Gründung 1913 (unter dem Namen Aldi seit 1962)
Sitz Essen
Leitung Torsten Hufnagel
Mitarbeiterzahl 77.661 in 9 europäischen Ländern[1]
Umsatz 22,8 Mrd. Euro (2019)
Branche Lebensmitteleinzelhandel
Website www.aldi.de

Fälle von Union Busting

  • Bad Laasphe 2019

Als Folge des Widerstands gegen neue Arbeitsverträge mit schlechteren Konditionen (s.u.) gab es im Jahr 2019 eine massive Diffamierungskampagne gegen den Betriebsratsvorsitzenden der Aldi-Region Bad Laasphe Uli K. Im September tauchte ein anonymer Brief „Von Aldianern Aldi Bad Laasphe“ auf. In dem diffamierenden Brief verbreiten die Aldianer unter anderem, der Betriebsratsvorsitzende wolle „mit aller Gewalt und aus persönlichem Interessen dem Unternehmen und der Gesellschaft Schaden zufügen“. Die „Aldianer“ sammelten mit dem verleumderischen Brief zudem Unterschriften gegen den Betriebsrat und seinen Vorsitzenden.

  • Berlin 2002

Am Aldi-Sitz im nördlichen Berlin sowie in der Regionalzentrale Großbeeren wurde im Vorfeld der Betriebsratswahlen 2002 wie nach einem Drehbuch verfahren, das die AUB (Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger) ins Spiel brachte: Erst mündliche Stimmungsmache durch einige Filialleiter gegen die von ver.di-Mitgliedern geführten Betriebsräte. Dann auch Rundschreiben an alle Beschäftigten im Verkauf mit dem Tenor, die Gewerkschaftsleute würden angeblich Umsätze und Arbeitsplätze gefährden. Im Ergebnis wurde das Kräfteverhältnis in den beiden Betriebsräten völlig gekippt und die AUB stellte die Mehrheiten. [2]

Union Busting Methoden

Diffamierung von Betriebsratsvorsitzenden, Klagewellen gegen Betriebsratsmitglieder, Unterstützung arbeitgeberfreundlicher Betriebsratslisten, Finanzierung der AUB [3],

Arbeitsbedingungen

Seit 2014 hat Aldi Nord nach und nach neue (und damit schlechtere) Arbeitsverträge und Betriebsvereinbarungen für die rund 36.000 Beschäftigten durchgesetzt. Mittlerweile konnte der Konzern in 30 von 32 Regionalgesellschaften in denen rund 34.000 Mitarbeiter arbeiten die neuen Verträge durchsetzen.Durch die neuen Arbeitsverträge verpflichten sich die Mitarbeiter unter anderem dazu ein neues Arbeitszeitmodell zu akzeptieren. Dieses sieht vor, dass die Mitarbeiter künftig in der Zeit zwischen 4 Uhr für und 23 Uhr abends eingesetzt werden können. Zudem sollen sich die Mitarbeiter verpflichten bis zur gesetzlichen Höchstarbeitszeit von 50 Stunden pro Woche Mehrarbeit und Überstunden zu leisten.

Damit ist das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats beim Thema Überstunden faktisch vollkommen ausgehebelt. Zudem behält sich Aldi Nord durch die neuen Arbeitsverträge vor freiwillige Zulagen wieder einzukassieren und zukünftig aus dem geltenden Tarifvertrag auszusteigen. Gleichzeitig sollen neue Betriebsvereinbarungen Sonn- und Feiertagsarbeit für den Fuhrpark und die Kommission im Aldi Zentrallager ermöglichen. [4]

Proteste

Gerichtsprozesse

Union Buster auf Unternehmensseite

Die federführenden ALDI-Fertigmacher kommen aus der Essener Anwaltskanzlei SOH (Schmidt, von der Osten, Huber). Emil Huber selbst hat für Aldi Nord Strategiepapiere gegen Betriebsräte entworfen und kann daher als federführender Union Buster in der Einzelhandelsdynastie bezeichnet werden. Über diese Kanzlei wurden auch verdeckte Zahlungen an die AUB abgewickelt. Wir halten SOH für eine der gefährlichsten Union Busting-Kanzleien Deutschlands.[5]

Quellen / Nachweise

  1. Aldi Nord Kennzahlen 2019
  2. Dauerskandal schürt Unmut und Enttäuschung [1]handel.verdi.de
  3. Kevin Hoffmann, Massives Union-Busting bei Aldi Nord [2] 5.11. 2019 arbeitsunrecht.de
  4. verdi Pressemitteilung vom 20.9. 2019 [3]verdi.de
  5. Andreas Hamann, Ein Blick hinter die Kulissen bei Aldi[4]verdi.de