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Freitag13: Unterschied zwischen den Versionen

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Zuvor hatte die Aktion gegen Arbeitsunrecht in einer spendenbasierten Aktion per Brief 1.547 Deliveroo-Vertragsrestaurants über das Geschäftsgebaren des Lieferdienstes gegenüber seinen Kurieren aufgeklärt und die Restaurant-Betreiber aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit Deliveroo zu überprüfen. <ref>Aktion gegen Arbeitsunrecht 14.04.2018 Shame on you, Deliveroo! Freitag, der 13. macht Schritt nach Europa<nowiki/>https://arbeitsunrecht.de/shame-on-you-deliveroo/</ref>
 
Zuvor hatte die Aktion gegen Arbeitsunrecht in einer spendenbasierten Aktion per Brief 1.547 Deliveroo-Vertragsrestaurants über das Geschäftsgebaren des Lieferdienstes gegenüber seinen Kurieren aufgeklärt und die Restaurant-Betreiber aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit Deliveroo zu überprüfen. <ref>Aktion gegen Arbeitsunrecht 14.04.2018 Shame on you, Deliveroo! Freitag, der 13. macht Schritt nach Europa<nowiki/>https://arbeitsunrecht.de/shame-on-you-deliveroo/</ref>
  
Deliveroo zog sich im August 2018 aus 10 von 15 deutschen Städten zurück. <ref>Aktion gegen Arbeitsurnecht 29.08.2018 Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug<nowiki/>https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/</ref> In der Folge der Aktionstags werden Rider bei Lieferdiensten (befristet) eingesetllt, um Scheinslebständigkeit zu vermeiden.  
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Deliveroo zog sich im August 2018 aus 10 von 15 deutschen Städten und im August 2019 komplett aus dem deutschen Markt zurück. <ref>Aktion gegen Arbeitsurnecht 29.08.2018 Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzug<nowiki/>https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/</ref> In der Folge der unerwünschten Aufmerksamkeit werden Rider bei Lieferdiensten in der Regel befristet eingestellt, um Scheinslebständigkeit zu vermeiden. (Stand 24.06.2021).<ref>Patricia Andreae FAZ 21.06.2021 Die große Unsicherheit der Lieferdienst-Fahrer https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/lieferdienst-fahrer-in-frankfurt-demonstrieren-fuer-ihre-rechte-17387726.html</ref>
  
 
=== #Freitag13 Nr.5 gegen H&M ===
 
=== #Freitag13 Nr.5 gegen H&M ===

Version vom 26. Juni 2021, 10:15 Uhr

Freitag, der 13. (#Freitag13) ist ein bundesweiter Aktionstag "gegen Horror-Jobs, Ausbeutung und Anwälte des Schreckens", der sich gegen Unternehmen und ihre Marken richtet, die in herausragender Weise Union Busting betreiben bzw. gegen Arbeitsrechte, Koalitionsfreiheit und betriebliche Mitbestimmung verstoßen.

FREITAG13 logo schwarz.png

Der Verein Aktion gegen Arbeitsunrecht führt den Aktionstag #Freitag13 seit 2015 in Zusammenarbeit mit betroffenen Betriebsräten, Gewerkschaften und Einzelpersonen, Initiativen und lokalen Solidaritätskomitees durch.

Erfolge

An den Aktionstagen beteiligten sich Unterstützer an jeweils 20-30 Standorte in Deutschland.

Die größte Medienaufmerksamkeit zog der Aktionstag gegen Flex-Verträge bei H&M am 13.07.2017 auf sich. Das Problem der Unplanbarkeit von Arbeitszeiten und Einkommen traf offensichtlich einen Nerv. Infolge des Aktionstags #Freitag13 in Kombination mit weiteren Skandalen (Vernichtung von Neuware, Rassismus-Skandal um Hoodie-Aufdruck) fiel sogar der H&M-Aktionskurs.[1]

Infolge des Aktionstags gegen Scheinselbstständigkeit der Rider (Fahrern, die auf damals eigenen Fahrrädern Essen von Restaurants zu Kunden ausliefern) beim Essenslieferdienst Deliveroo am 13.04.2018, zog sich das Unternehmen aus 10 von 16 deutschen Städetn zurück[2]. Inzwischen (Stand 25.06.2021) hat sich die befristete Anstellung durchgesetzt, die immerhin mit Urlaubsgeldanspruch und Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit verbunden ist.

Mit dem Aktionstag gegen Ausbeutung von osteuropäischen Werkvertragsarbeitern an Tönnies-Schlachthöfen am 13.09.2019 bereitete die Aktion gegen Arbeitsunrecht den Boden für das Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie (Arbeitsschutzkontrollgesetz, gültig ab 01.01.2021 [3]).

Murat, Betriebsratsmitglied bei Neupack, der bereits zum Zeitpunkt des 1. Aktionstags über ein dutzend Kündigungen erhalten hatte, von denen das Arbeitsgericht Hamburg fünf Zustimmungsverfahren bereits abgewiesen hatte, ist (Stand 6/2021) immer noch Betriebsratsmitglied bei Neupack.

Mona, Betriebsratsvorsitzende bei Toys R Us, konnte durch den Aktionstag und weitere Proteste durch die Aktion gegen Arbeitsunrecht stabilisiert werden und ist mittlerweile (Stand 6/2021) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats.

Konzept

Aktionsformen

Die eingesetzten Methoden sind friedlich. Sie reichen von Aufklärung durch Kundgebungen und Flugblätter über Imagekorrektur, Konsumstreik und öffentlichem Protest zu Adbusting, Shop-Dropping und anderen Formen kreativer Subversion und zivilen Ungehorsams.

Temporäres soziales Kunstwerk

Lohnabhängige als kritische Konsumenten

Ausweitung der Kampfzone

Die Aktion gegen Arbeitsunrecht versucht die klassischen Felder gewerkschaftlicher Tätigkeit (Arbeitsrecht & Tarifverträge) durch konzern-kritische Koalitionen und temporäre Bündnisse mit sozialen Bewegungen zu erweitern. Dies soll die Horizonte aller Beteiligten erweitern, die Schlagkraft steigern und für Inspiration sorgen.

Geschichte

#Freitag13 Nr.10 gegen Starbucks

#Freitag13 Nr.9 gegen Horror-Jobs im Einzelhandel

#Freitag13 Nr.8 gegen Tönnies

#Freitag13 Nr.7 gegen Real (Metro AG)

#Freitag13 Nr.6 gegen Deliveroo

Am Freitag, 13. April 2018, beteiligten sich rund 200-300 Unterstützer an Aktionen wie Fahrraddemonstrationen in mehreren deutschen Städten. Erstmals beteiligten sich auch Beschäftigte im Ausland: in Amsterdam machten Rider mit einer Aktion Missstände aufmerksam.

Hintergund war die Kritik an Scheinselbständigkeit, Kettenbefristungen und Null-Stunden-Verträgen. Die beratende Kanzlei auf Seiten Deliveroos war Gleiss Lutz.[4]

Zuvor hatte die Aktion gegen Arbeitsunrecht in einer spendenbasierten Aktion per Brief 1.547 Deliveroo-Vertragsrestaurants über das Geschäftsgebaren des Lieferdienstes gegenüber seinen Kurieren aufgeklärt und die Restaurant-Betreiber aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit Deliveroo zu überprüfen. [5]

Deliveroo zog sich im August 2018 aus 10 von 15 deutschen Städten und im August 2019 komplett aus dem deutschen Markt zurück. [6] In der Folge der unerwünschten Aufmerksamkeit werden Rider bei Lieferdiensten in der Regel befristet eingestellt, um Scheinslebständigkeit zu vermeiden. (Stand 24.06.2021).[7]

#Freitag13 Nr.5 gegen H&M

#Freitag13 Nr.4 gegen Median, Waterland & Beiten Burkhardt

#Freitag13 Nr.3 gegen Toys R Us

#Freitag13 Nr.2 gegen KiK

#Freitag13 Nr.1 gegen Neupack

Am Freitag, den 13. März 2015 fanden Aktionen an über 20 Orten statt, um Murat G, den Betriebsratsvorsitzenden des Plastikschalen-Herstellers Neupack, solidarisch zu unterstützen.[8]

Der Aktionstag trug entscheidend dazu bei, den Neupack-Betriebsratsvorsitzenden, der nach einem langen und erbitterten Streik gemaßregelt werden sollte, dauerhaft zu stabilisieren. Das Management stellte die Zermürbungsversuche am Ende ein.

Als Inhouse-Union-Buster fungierte der Geschäftsführer Arne Höck, extern waren die Anwälte Marc Müller (Taylor Wessing) und Stefan Hermann (Kanzlei Hermann Budweg Meyer) damit betraut eine Kette von unsubstantiierten Kündigungsversuchen und Abmahnungen gegen Murat loszutreten.[9]

Belege / Quellen

  1. Elmar Wigand, arbeitsunrecht 06.02.2018 https://arbeitsunrecht.de/hm-schmiert-ab/
  2. Arbeitsunrecht 29.08.2018 https://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/
  3. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2020 https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/arbeitsschutzkontrollgesetz.html
  4. Aktion gegen Arbeitsunrecht 16.03.2018 Deliveroo: Aktionstag am Freitag, 13.https://arbeitsunrecht.de/freitag13-aktionen-gegen-deliveroo/
  5. Aktion gegen Arbeitsunrecht 14.04.2018 Shame on you, Deliveroo! Freitag, der 13. macht Schritt nach Europahttps://arbeitsunrecht.de/shame-on-you-deliveroo/
  6. Aktion gegen Arbeitsurnecht 29.08.2018 Gig-Economy: Deliveroo und Foodora auf Rückzughttps://arbeitsunrecht.de/deliveroo-und-foodora-auf-rueckzug/
  7. Patricia Andreae FAZ 21.06.2021 Die große Unsicherheit der Lieferdienst-Fahrer https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/lieferdienst-fahrer-in-frankfurt-demonstrieren-fuer-ihre-rechte-17387726.html
  8. Jessica Reisner: Neupack: Milram und Lidl ignorieren skandalöse Zustände bei Zuliefer-Betrieb, arbeitsunrecht in deutschland, 3.3.2015.
  9. Neupack: der Streik und seine Hintergründe, arbeitsunrecht.de, 27.2.2015.