Freitag13 Nr.1 gegen Neupack

Am Freitag, den 13. März 2015 fanden Aktionen an über 20 Orten statt, um den Betriebsratsvorsitzenden des Plastik-Schalen-Herstellers Neupack Murat G. solidarisch zu unterstützen.

Gewerkschafter und Bürgerrechtler verteilten Flugblätter bei Lidl und Supermärkten, die Milram-Produkte führten. Denn LidL und Milram sind Großabnehmer von Neupack und somit tragen sie eine Verantwortung für die skandalösen Zustände in ihrer Lieferkette.

Der IG BCE-Gewerkschafter Murat G. sollte mit Union Busting-Methoden zermürbt und aus dem Betrieb entfernt werden, darunter Wellen von substanzlosen, konstruierten Abmahnungen, Bespitzelungen durch Privatdetektive.

Solidarität hilft

Es handelte sich um durchsichtige Vergeltungsmaßnahmen gegen den bekanntesten Gewerkschafter im Betrieb, die vor Gericht allesamt scheiterten. Auch durch Solidarität und Aktionen wie den Schwarzen Freitag gelang es Murat, den Kopf über Wasser zu behalten und die Angriffe auf seine Person abzuwehren. Murat G. war auch in den folgenden Jahren weiter als Schichtarbeiter, Betriebsratsvorsitzender und Gewerkschafter bei Neupack tätig.

Hintergrund des Konflikts: Vergeltungsmaßnahme nach Streik

Die Neupack-Belegschaft war am 1. November 2012 in einen unbefristeten Erzwingungsstreik getreten, um einen Haustarifvertrag zu erstreiten. Die Hamburger Unternehmer-Familie Krüger heuerte den Fertigmacher Arne Höck als Geschäftsführer an und beauftragte die Kanzlei Taylor Wessing mit juristischen Streikbruchmaßnahmen. Sie setzte Leiharbeiter als Streikbrecher ein.[1]

Belege / Quellen

  1. aktion ./. arbeitsunrecht: #Freitag13 – Was bisher geschah, arbeitsunrecht.de, abgerufen 23.6.2021.