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Verpflichtende Belegschaftsversammlung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die verpflichtend angeordnete Belegschaftsversammlung (engl:Captive Audience Meeting) ist laut der Sozialforscherin Kate Bronfenbrenner (Cornell University) in den USA die am häufigsten angewandte Methoden des [[Union Busting]]. Ziel der Versammlungen, die meist während der Arbeitszeit stattfinden (in manchen Fällen auch danach), ist es, Belegschaften gezielt zu beeinflussen, einzuschüchtern und gegen Gewerkschaften, gewerkschaftliche Organisierungsversuche sowie gegen aktive Betriebsräte aufzubringen.  
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Die verpflichtend angeordnete Belegschaftsversammlung (engl: ''Captive Audience Meeting'') ist laut der Sozialforscherin [[Kate Bronfenbrenner]] (Cornell University) in den USA die am häufigsten angewandte Methoden des [[Union Busting]]. Ziel der Versammlungen, die meist während der Arbeitszeit stattfinden (in manchen Fällen auch danach), ist es, Belegschaften gezielt zu beeinflussen, einzuschüchtern und gegen arbeitger-unabhängige Organisierungsversuche und Arbeitskampfmaßnahmen aufzubringen.  
  
Verpflichtende Belegschaftsversammlungen werden auch in Deutschland seit 2001 standardmäßig angewandt und von [[Union Busting-Dienstleister|Union Busting-Dienstleistern]] insbesondere aggressiven [[Kanzleien]] angeraten, die sich wie Schreiner + Partner, Naujoks und andere erkennbar am US-amerikanischen Union Busting orientieren. Ziel ist es Neugründungen von [[Betriebsrat|Betriebsräten]] zu verhindern, existierende Betriebsräte zu destabilisieren oder zu Fall zu bringen, falls das nicht möglich ist, Betriebsratsmehrheiten zu erringen oder auch Streiks zu unterminieren.  
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Verpflichtende Belegschaftsversammlungen werden auch in Deutschland seit 2001 standardmäßig angewandt und von [[Kategorie:Union Busting-Dienstleister|Union Busting-Dienstleistern]] insbesondere aggressiven [[Kategorie:Kanzleien|Kanzleien]] angeraten, die sich wie Schreiner + Partner, Naujoks und andere erkennbar am US-amerikanischen Union Busting orientieren. Ziel ist es Neugründungen von [[Betriebsrat|Betriebsräten]] zu verhindern, existierende Betriebsräte zu destabilisieren oder zu Fall zu bringen, falls das nicht möglich ist, Betriebsratsmehrheiten zu erringen oder auch Streiks zu unterminieren.  
  
 
==Ablauf + Muster==
 
==Ablauf + Muster==

Version vom 9. Dezember 2020, 16:44 Uhr

Die verpflichtend angeordnete Belegschaftsversammlung (engl: Captive Audience Meeting) ist laut der Sozialforscherin Kate Bronfenbrenner (Cornell University) in den USA die am häufigsten angewandte Methoden des Union Busting. Ziel der Versammlungen, die meist während der Arbeitszeit stattfinden (in manchen Fällen auch danach), ist es, Belegschaften gezielt zu beeinflussen, einzuschüchtern und gegen arbeitger-unabhängige Organisierungsversuche und Arbeitskampfmaßnahmen aufzubringen.

Verpflichtende Belegschaftsversammlungen werden auch in Deutschland seit 2001 standardmäßig angewandt und von insbesondere aggressiven angeraten, die sich wie Schreiner + Partner, Naujoks und andere erkennbar am US-amerikanischen Union Busting orientieren. Ziel ist es Neugründungen von Betriebsräten zu verhindern, existierende Betriebsräte zu destabilisieren oder zu Fall zu bringen, falls das nicht möglich ist, Betriebsratsmehrheiten zu erringen oder auch Streiks zu unterminieren.

Ablauf + Muster

Die Durchführung der Versammlungen wird dabei vom Management, internen Stabsstellen sowie Beratern zumeist intensiv geplant. Mitunter auch regelrecht orchestriert. Aggressive Protagonisten aus der Belegschaft treten als Stimmungsmacher, Lautsprecher und Zwischenrufer auf. Oft verteilen sie sich strategisch im Raum. Mitunter erhalten sie Mikrofone, die anderen vorenthalten bleiben. Andere feuern an oder agieren als Claquere. Häufig notieren Vertreter des Managements, wer sich solidarisch zu den angegriffenen Personen, dem Betriebsrat oder der Gewerkschaft verhält oder äußert. Dadurch werden viele Beschäftigte eingeschüchtert.

Sinn & Zweck

Das Ziel ist es, Stimmung zu machen, die Meinungshoheit zu behaupten, negative Emotionen bishin zu offenem Hass zu schüren und dadurch die Gegenseite zu demoralisieren und in die Defensive zu drängen. Ziel ist es auch, einzelne Personen -- häufig den Betriebsratsvorsitzenden oder treibende Kräfte einer Betriebsratsgründung -- zu diskreditiere, mobben, beschimpfen und zu Fehlern zu verleiten.

Die verpflichtende Belegschaftsversammlung wird häufig auch als Konkurrenzveranstaltung des Managements zur Betriebsversammlung durchgeführt, die der Betriebsrat gemäß §43 Betriebsverfassungsgesetz in der Regel vierteljährlich organisiert und auf der die gewählten Arbeitnehmervertreter das Hausrecht haben.

Rechtslage

Gegenmaßnahmen & Strategien

Quellen & Nachweise