− | Im Frühjahr 2015 begann eine Gruppe von Mitarbeitern Kontakt zur Verdi aufzunehmen, um einen Betriebsrat zu gründen. Im November 2015 erhielten 28 Mitarbeiter gleichzeitig und unerwartet die Kündigung mit umgehender Wirkung. Es waren fast alles Mitarbeiter aus dem Slack-Channel zur Betriebsratsgründung. Das Unternehmen konstruierte für die Kündigungen betriebliche Gründe und Leistungs- und Verhaltensdefizite, obwohl das Unternehmen weiterhin Stellen ausgeschrieben hatte und viele der Mitarbeiter noch vor kurzem gute bis hervorragende Bewertungen ihres Arbeitgebers bekommen hatten. Eine der Entlassungen traf einen schwerbehinderten Mitarbeiter. Entgegen der gesetzlichen Vorschriften wurde hierbei die vorige Zustimmung des Integrationsamtes nicht eingeholt. <ref>Online-Spiele-Entwickler Goodgame entlässt 28 Mitarbeiter wegen Plänen zur Betriebsrats-Gründung - WELT, DIE WELT, https://www.welt.de/regionales/hamburg/article149748132/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Spiele-Entwickler-Goodgame.html abgerufen am 25.05.2024</ref><ref name=":0" /><ref>Eklat bei Hamburger Onlinespielehersteller, hamburg.verdi.de, https://hamburg.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++20350ef6-9cf4-11e5-8d84-525400438ccf , abgerufen am 25.05.2024. </ref><ref name=":1">Alexander Demling: ''Goodgame Studios schmeißt Schwerbehinderten raus, Spiegel Online.'' 19. Dezember 2015,https://www.spiegel.de/panorama/goodgame-studios-empire-hersteller-soll-mitarbeiter-wg-betriebsrat-entlassen-haben-a-00000000-0003-0001-0000-000000195217 abgerufen am 24.05.2024</ref><ref>Alexander Demling: ''Wie Goodgame einen Betriebsrat sabotiert, Spiegel Online.'' 22. Dezember 2015,https://www.spiegel.de/panorama/goodgame-kampf-um-betriebsrat-empire-hersteller-hamburg-a-00000000-0003-0001-0000-000000212332 abgerufen am 24.05.2024</ref> | + | Im Frühjahr 2015 begann eine Gruppe von Mitarbeitern Kontakt zur Verdi aufzunehmen, um einen Betriebsrat zu gründen. Im November 2015 erhielten 28 Mitarbeiter gleichzeitig und unerwartet die Kündigung mit umgehender Wirkung. Es waren fast alles Mitarbeiter aus dem Slack-Channel zur Betriebsratsgründung. Das Unternehmen konstruierte für die Kündigungen betriebliche Gründe und Leistungs- und Verhaltensdefizite, obwohl das Unternehmen weiterhin Stellen ausgeschrieben hatte und viele der Mitarbeiter noch vor kurzem gute bis hervorragende Bewertungen ihres Arbeitgebers bekommen hatten. Eine der Entlassungen traf einen schwerbehinderten Mitarbeiter. Entgegen der gesetzlichen Vorschriften wurde hierbei die vorige Zustimmung des Integrationsamtes nicht eingeholt. <ref>Online-Spiele-Entwickler Goodgame entlässt 28 Mitarbeiter wegen Plänen zur Betriebsrats-Gründung - WELT, DIE WELT, https://www.welt.de/regionales/hamburg/article149748132/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Spiele-Entwickler-Goodgame.html abgerufen am 25.05.2024</ref><ref name=":0" /><ref>Eklat bei Hamburger Onlinespielehersteller, hamburg.verdi.de, https://hamburg.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++20350ef6-9cf4-11e5-8d84-525400438ccf , abgerufen am 25.05.2024. </ref><ref name=":1">Alexander Demling: ''Goodgame Studios schmeißt Schwerbehinderten raus, Spiegel Online.'' 19. Dezember 2015,https://www.spiegel.de/panorama/goodgame-studios-empire-hersteller-soll-mitarbeiter-wg-betriebsrat-entlassen-haben-a-00000000-0003-0001-0000-000000195217 abgerufen am 24.05.2024</ref><ref name=":2">Alexander Demling: ''Wie Goodgame einen Betriebsrat sabotiert, Spiegel Online.'' 22. Dezember 2015,https://www.spiegel.de/panorama/goodgame-kampf-um-betriebsrat-empire-hersteller-hamburg-a-00000000-0003-0001-0000-000000212332 abgerufen am 24.05.2024</ref> |
| + | Eine gängige Methode des Union Busting ist es, die Belegschaft gezielt zu bearbeiten und Stimmung gegen den Betriebsrat zu machen z.B. durch vom Management einberufene Betriebsversammlungen, Rundmails, eindringliche Einzel-und Gruppengespräche. |
| + | Auch im Fall von Goodgame Studios ist gewerkschaftsfeindliche Propaganda und das Verbreiten einer feindseligen Stimmung gegen den Betriebsrat bekannt geworden. Viele Mitarbeiter berichteten, dass ein bedrückendes Klima der Angst herrschte in der man kaum seine freie Meinung äußern konnte. Auf einer firmeninternen Info-Veranstaltung wurde in aggressiver Weise über einen möglichen Betriebsrat behauptet, er sei ein veraltetes Instrument und würde nicht in das moderne Gaming Unternehmen passen. Der Belegschaft wurde nahe gelegt, die Gründung eines Betriebsrats könnte ihre Arbeitsplätze gefährden. Der Geschäftsführer erklärte vor seiner Belegschaft die Gewerkschaft Verdiwolle "das Unternehmen auseinandernehmen". Leitende Angestellte verspotteten in den sozialen Medien die Betriebsratsinitiative und bei der Wahl zum Wahlvorstand herrschte eine aufgeladene Stimmung.<ref>Goodgame Studios vs. Verdi: Mitarbeiter wollen keinen Betriebsrat - WELT, DIE WELT, https://www.welt.de/regionales/hamburg/article151223539/Die-Anti-Verdi-Propaganda-war-erfolgreich.html , abgerufen am 26.05.2024 </ref><ref name=":2" /> |