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Die '''Flaschenpost SE''' ist ein deutscher [[Lieferdienst]] für Getränke mit Sitz in Münster. Die Geschäftsidee von Flaschenpost ist: schwere Getränkekisten bis an die Wohnungstür bringen - ohne Liefergebühr.
 
Die '''Flaschenpost SE''' ist ein deutscher [[Lieferdienst]] für Getränke mit Sitz in Münster. Die Geschäftsidee von Flaschenpost ist: schwere Getränkekisten bis an die Wohnungstür bringen - ohne Liefergebühr.
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== #Freitag13 ==
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Flaschenpost ist für den Aktionstag #Freitag13 am 13. August 2021 nominiert. Die Gründe sind:
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* Behinderung von Betriebsratsarbeit (Union Busting)
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* Einstiegslohn von 10,60 Euro über 2 Jahre
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* fast nur Teilzeitverträge über 20-Stunden
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* extreme körperliche Belastung durch hohe Stückzahlen
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* Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht
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* Bonussystem, das Überwachung der Arbeitsschritte nötig macht und von dem nur 5% der Beschäftigten profitieren
    
==Arbeitsbedingungen==
 
==Arbeitsbedingungen==
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====== Lohnfortzahlung und Entbindung von ärztlicher Schweigepflicht ======
 
====== Lohnfortzahlung und Entbindung von ärztlicher Schweigepflicht ======
im Krankheitsfall zahlt Flaschenpost laut Angabe von Mitarbeitern nur die vertraglich garantierten Arbeitsstunden. Dafür unterschreiben Ar­beit­neh­me­r*in­nen bei Flaschenpost eine Entbindung der ärztlichen Schweigepflicht gegenüber dem Arbeitgeber, der taz liegt ein Arbeitsvertrag vor, in dem eine solche Klausel enthalten ist.<ref>Simon Zamora Martin 24.06.2021 https://taz.de/Arbeitsbedingungen-beim-Onlinedienst/!5777780/</ref>
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Im Krankheitsfall zahlt Flaschenpost laut Angabe von Mitarbeitern nur die vertraglich garantierten Arbeitsstunden. Dafür unterschreiben die Beschäftigten bei Flaschenpost eine Entbindung der ärztlichen Schweigepflicht gegenüber dem Arbeitgeber. Der Tageszeitung taz liegt ein Arbeitsvertrag vor, in dem eine solche Klausel enthalten ist.<ref>Simon Zamora Martin 24.06.2021 https://taz.de/Arbeitsbedingungen-beim-Onlinedienst/!5777780/</ref>
    
====== Hygienemängel und Verstöße gegen Arbeitsschutz ======
 
====== Hygienemängel und Verstöße gegen Arbeitsschutz ======
Im Sommer 2019 wurde aus der Niederlassung Münster berichtet, es gäbe dort ein im Winter ungeheiztes Lager, verdreckte Toiletten, nur 15 Minuten Pause bei acht Stunden Arbeitszeit und kaum eine Möglichkeit, in Vollzeit zu arbeiten.  
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Im Sommer 2019 wurde aus der Niederlassung Münster berichtet, es gäbe dort ein im Winter ungeheiztes Lager, verdreckte Toiletten, nur 15 Minuten Pause bei acht Stunden Arbeitszeit und kaum eine Möglichkeit, in Vollzeit zu arbeiten. An heißen Tagen, an denen der meiste Umsatz gemacht würde, berichtete ein Mitarbeiter, er müsse bei 32 Grad in fünf Stunden schon mal 1200 Kisten bewegen. Das Deaktivieren der Klimaanlagen in den Transportern sei Standard gewesen. Ein paar Gratistrinkflaschen seien die einzige Reaktion auf die Hitze gewesen.<ref>Frank Biermann: Das Lieferant*innen-Proletariat hat die Nase voll[https://www.sperre-online.de/das-lieferantinnen-proletariat-hat-die-nase-voll-foodora-und-flaschenpost-beschaeftigte-wollen-betriebsrat-und-faire-arbeitsbedingungen/]23.08.2019</ref><ref>Frontberichte 10 2019[https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-10-2019/#anker01]</ref>
An heißen Tagen, an denen der meiste Umsatz gemacht würde, berichtete ein Mitarbeiter, er müsse bei 32 Grad in fünf Stunden schon mal 1200 Kisten bewegen. Das Deaktivieren der Klimaanlagen in den Transportern sei Standard gewesen. Ein paar Gratistrinkflaschen seien die einzige Reaktion auf die Hitze gewesen.
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<ref>Frank Biermann: Das Lieferant*innen-Proletariat hat die Nase voll[https://www.sperre-online.de/das-lieferantinnen-proletariat-hat-die-nase-voll-foodora-und-flaschenpost-beschaeftigte-wollen-betriebsrat-und-faire-arbeitsbedingungen/]23.08.2019</ref>
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<ref>Frontberichte 10 2019[https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-10-2019/#anker01]</ref>
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Nach einem Bericht der Tagesschau vom 2. November 2020 sah es in der Zeit kurz vor der vor der Übernahme durch die Oetker-Gruppe und der Fusion mit Durstexpress nicht besser aus: Team- und Schichtleiter hätten unbezahlte Überstunden leisten müssen, die Fahrer hätten oft nicht pünktlich Feierabend machen können, es hätte Probleme beim Arbeitsschutz gegeben und Mitarbeitern, die unverschuldet wegen Krankheit fehlten, sei schnell gekündigt worden. Das Unternehmen habe die Tatsache ausgenutzt, dass viele Mitarbeiter Teilzeitkräfte waren und es keine betriebliche Mitsprache gab. Vor der Übernahme durch die Oetker-Gruppe habe man offensichtlich die Mitarbeiterkosten in der Bilanz niedrig halten wollen. "Schlimmer als die Flaschenpost geht es nicht", ist das Fazit eines Mitarbeiters."<ref>Marcel Kolvenbach in der Tagesschau, Flaschenpost und Durstexpress – „Ein Klima der Angst“[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/flaschenpost-durstexpress-oetker-101.html]04.11.2020</ref>
 
Nach einem Bericht der Tagesschau vom 2. November 2020 sah es in der Zeit kurz vor der vor der Übernahme durch die Oetker-Gruppe und der Fusion mit Durstexpress nicht besser aus: Team- und Schichtleiter hätten unbezahlte Überstunden leisten müssen, die Fahrer hätten oft nicht pünktlich Feierabend machen können, es hätte Probleme beim Arbeitsschutz gegeben und Mitarbeitern, die unverschuldet wegen Krankheit fehlten, sei schnell gekündigt worden. Das Unternehmen habe die Tatsache ausgenutzt, dass viele Mitarbeiter Teilzeitkräfte waren und es keine betriebliche Mitsprache gab. Vor der Übernahme durch die Oetker-Gruppe habe man offensichtlich die Mitarbeiterkosten in der Bilanz niedrig halten wollen. "Schlimmer als die Flaschenpost geht es nicht", ist das Fazit eines Mitarbeiters."<ref>Marcel Kolvenbach in der Tagesschau, Flaschenpost und Durstexpress – „Ein Klima der Angst“[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/flaschenpost-durstexpress-oetker-101.html]04.11.2020</ref>
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