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Volkswagen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''TikTok Germany GmbH''' unter der Leitung von '''Zhao Liu''' gehört zum chinesischen Mutterkonzern '''ByteDance''' und hat mehr als 10.000 Mitarbeitende weltweit.  
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Die '''Volkswagen AG''' ist einer der größten Autobauer Weltweit. An seinen 120 Standorten arbeiten Weltweit mehr als 670.000 Mitarbeiter*innen.  
  
Allein in Berlin beschäftigt der Konzern über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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2021 konnte der Konzern einen Umsatz von 250 Milliarden Euro verzeichnen.  
  
== Union Busting bei TikTok==
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== Union Busting bei Wolkswagen==
  
Im März 2021 führten sie eine digitale Versammlung durch, um einen Wahlvorstand zu bestimmen. Bei dieser ersten Versammlung wählten sich nach Informationen des Magazin Spiegel auch Führungskräfte mit ein. Ein Personalverantwortlicher soll hier sogar unter falschem Namen teilgenommen haben. TikTok akzeptierte diese Versammlung und die dort bestimmten Kolleg*innen nicht als Wahlvorstand und ging gerichtlich dagegen vor, da das Betriebsverfassungsgesetz eine Präsenzwahl vorsehen würde. Das Arbeitsgericht Berlin und das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg gab TikTok in zwei Instanzen recht.<ref>Kevin Hoffmann, Frontberichte 07/2022: Foot Locker, H&M, VW, TikTok, https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-07-2022-footlocker-hundm-vw-tiktok/</ref> 
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=== Ungültige Betriebsratswahl ===
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In den vergangenen Jahren hat rund um den Betriebsrat beim VW-Stammwerk in Wolfsburg ein Skandal den nächsten gejagt. Nun hat das Arbeitsgericht Braunschweig die Betriebsratswahl vom März 2022 für unwirksam erklärt. Der Konzern und der mehrheitlich von der IG Metall gestellte Betriebsrat wollen gegen das Urteil vorgehen.  
  
===Union Busting Methoden===
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Neun Wahlbewerber die auf den Listen „Wir für Euch“, „Die Alternative“ und „MIG 18“ kandidierten, klagten vor dem Arbeitsgericht gegen Unregelmäßigkeiten bei der Wahl die vom 14.-18.03.2022 stattfand.
  
*'''Klima der Angst:''' TikTok setzt 2021 einen Betriebsratsinitiator so sehr unter Druck, dass dieser das Unternehmen verlässt. Da viele Mitarbeiter*innen aus dem Ausland kommen und ihre Visa sind zum Teil an ihren Job geknüpft sind, haben sie Angst sich für ihre Rechte zu engagieren.  
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Das Arbeitsgericht Braunschweig sah insbesondere die zu spät verschickten Briefwahlunterlagen an Kolleg*innen im Homeoffice als wesentlichen Punkt für die Ungültigkeit der Wahl. Hinzu kommt der unsachgemäße Transport und die nicht gesicherte Verwahrung der zurück gesendeten Briefwahlunterlagen. Daraus ergebe sich die Möglichkeit der Wahlmanipulation so das Gericht. Auch dieser Punkt führe zur Ungültigkeit.
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Die Kläger der verschiedenen Betriebsratslisten haben noch eine ganze Reihe weiterer Punkte angemahnt, welche das Gericht zunächst unbeachtet ließ. Dazu gehören der Verstoß gegen den Vorrang der Präsenzwahl vor der Briefwahl durch Versendung der Wahlunterlagen an ca. 59.000 von ca. 67.000 Wahlberechtigten sowie der Verstoß durch die Verwendung von Wahlumschlägen, die eine Durchsicht der Wahl bei Verwendung etwa einer Taschenlampe ermöglichen.
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Die Listen bemängeln zudem die bevorzugte Nutzungsmöglichkeit des Intranets durch die IG Metall und die mehrfache Entwendung, Zerstörung oder Überklebung von Wahlplakaten mit Plakaten der IG Metall, die nicht effektiv unterbunden worden sei. Hinzu komme die Benachteiligung von Kandidat*innen bei der Redezeit im Rahmen einer digitalen Betriebsversammlung am 16.02.2022 und die öffentliche Diffamierungen von Wahlbewerbern insbesondere der Listen „Wir für Euch“ und „Die andere Liste“.<ref>Kevin Hoffmann, Frontberichte 07/2022: Foot Locker, H&M, VW, TikTok, https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-07-2022-footlocker-hundm-vw-tiktok/</ref>
  
 
==Union Buster auf Unternehmensseite==
 
==Union Buster auf Unternehmensseite==

Version vom 25. Juli 2022, 20:21 Uhr

Volkswagen Aktiengesellschaft

Logo

Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 28. Mai 1937 in Berlin
Sitz Wolfsburg, Vorlage:DEU
Mitarbeiterzahl 672.800 (2021)
Umsatz 250,2 Mrd. Euro
Branche Automobilindustrie

Stand: 2022-07-25

Die Volkswagen AG ist einer der größten Autobauer Weltweit. An seinen 120 Standorten arbeiten Weltweit mehr als 670.000 Mitarbeiter*innen.

2021 konnte der Konzern einen Umsatz von 250 Milliarden Euro verzeichnen.

Union Busting bei Wolkswagen

Ungültige Betriebsratswahl

In den vergangenen Jahren hat rund um den Betriebsrat beim VW-Stammwerk in Wolfsburg ein Skandal den nächsten gejagt. Nun hat das Arbeitsgericht Braunschweig die Betriebsratswahl vom März 2022 für unwirksam erklärt. Der Konzern und der mehrheitlich von der IG Metall gestellte Betriebsrat wollen gegen das Urteil vorgehen.

Neun Wahlbewerber die auf den Listen „Wir für Euch“, „Die Alternative“ und „MIG 18“ kandidierten, klagten vor dem Arbeitsgericht gegen Unregelmäßigkeiten bei der Wahl die vom 14.-18.03.2022 stattfand.

Das Arbeitsgericht Braunschweig sah insbesondere die zu spät verschickten Briefwahlunterlagen an Kolleg*innen im Homeoffice als wesentlichen Punkt für die Ungültigkeit der Wahl. Hinzu kommt der unsachgemäße Transport und die nicht gesicherte Verwahrung der zurück gesendeten Briefwahlunterlagen. Daraus ergebe sich die Möglichkeit der Wahlmanipulation so das Gericht. Auch dieser Punkt führe zur Ungültigkeit.

Die Kläger der verschiedenen Betriebsratslisten haben noch eine ganze Reihe weiterer Punkte angemahnt, welche das Gericht zunächst unbeachtet ließ. Dazu gehören der Verstoß gegen den Vorrang der Präsenzwahl vor der Briefwahl durch Versendung der Wahlunterlagen an ca. 59.000 von ca. 67.000 Wahlberechtigten sowie der Verstoß durch die Verwendung von Wahlumschlägen, die eine Durchsicht der Wahl bei Verwendung etwa einer Taschenlampe ermöglichen.

Die Listen bemängeln zudem die bevorzugte Nutzungsmöglichkeit des Intranets durch die IG Metall und die mehrfache Entwendung, Zerstörung oder Überklebung von Wahlplakaten mit Plakaten der IG Metall, die nicht effektiv unterbunden worden sei. Hinzu komme die Benachteiligung von Kandidat*innen bei der Redezeit im Rahmen einer digitalen Betriebsversammlung am 16.02.2022 und die öffentliche Diffamierungen von Wahlbewerbern insbesondere der Listen „Wir für Euch“ und „Die andere Liste“.[1]

Union Buster auf Unternehmensseite

Einzelnachweise / Quellen

  1. Kevin Hoffmann, Frontberichte 07/2022: Foot Locker, H&M, VW, TikTok, https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-07-2022-footlocker-hundm-vw-tiktok/