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WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG

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WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG

Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1958
Sitz Spangenberg
Leitung Jörg H. Kullmann
Mitarbeiterzahl 650
Branche Stahl
Website wikus.de

Stand: 2021-11-23

Die WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG ist nach eigenen Angaben Europas größter Produzent von Metallsägen für Anwender aus der Stahlbranche. Im Werk in Spangenberg arbeiten rund 520 Mitarbeiter*innen. Weltweit hat Wikus 10 Standorte mit insgesamt 650 Mitarbeiter*innen. [1]

Union Busting

Seit Jahren wehrte sich Jörg Kullmann, Geschäftsführender Gesellschafter und Sohn des verstorbenen Firmengründers, erfolgreich gegen einen Betriebsrat und Tarifvertrag. Bis 2021 gab es bei Wikus nur eine „Mitarbeiterkommission“, die allerdings keinerlei gesetzlich verbrieften Mitbestimmungsrechte hat. Es dauerte nach der Firmengründung im Jahr 1958 über 60 Jahre, bis endlich der im Betriebsverfassungsgesetz standardmäßig vorgesehene Betriebsrat gegründet wurde.

Betriebsratsbehinderung 2010

Laut dem 1. Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, soll Wikus bereits im Jahr 2010 eine Betriebsratswahl aktiv und erfolgreich verhindert haben.

Ältere Kolleg*innen berichten hier von Einschüchterungen und dem Versprechen einer dreiprozentigen Lohnerhöhung, wenn kein Betriebsrat zustande käme. Der Versuch einen Betriebsrat zu Gründen sei deshalb erfolglos geblieben.[2]

Betriebsratsbehinderung 2021

Im Dezember 2020 kündigte Wikus dann 77 zum Teil langjährigen Beschäftigten und kündigte die Stilllegung einer gesamten Produktionsabteilung an. Kurz darauf schlossen sich Mitarbeiter*innen von Wikus zusammen, um gemeinsam mit der IG Metall eine Betriebsratswahl einzuleiten.[3]

Parallel dazu luden vier Mitarbeiter, darunter Mitglieder der Personalabteilung und der bisherigen zahnlosen Mitarbeiterkommission, zu einer Betriebsversammlung für den 19. April 2021. Mit diesem Schachzug versuchte die Geschäftsführung scheinbar der IG Metall und den engagierten Beschäftigten das Heft aus der Hand zu nehmen und die Betriebsratswahl auf die lange Bank zu schieben. In der Zwischenzeit nutzte die Geschäftsführung zahlreiche Mittel, um engagierte Kolleg*innen einzuschüchtern.

Nach der Absage der zunächst geplanten Wahlversammlung, setzte das Arbeitsgericht in Kassel mit Beschluss vom 25. Juni 2021 einen Wahlvorstand ein. Mithilfe einer öffentlichen Kampagne konnte die Betriebsratswahl dann am 25. Oktober 2021 wie geplant durchgeführt werden.[4]

Union Buster

Arbeitsrechtlich wird Wikus von der Anwaltskanzlei Schreiner + Partner vertreten und beraten.[5]

Quellen